Freitag, 8. Juli 2005

Gute Nacht?

Eine der Eigenschaften, derer ich mich stets ein wenig rühmte [obgleich ich sonst nicht zu Selbstbeweihräucherung zu neigen glaube] ist, daß es mir gelingt, jederzeit, bei jeder Beleuchtung, einzuschlafen - vorausgesetzt, die Umgebung unterbietet eine bestimmte Maximallautstärke [oder überbeitet einen Mindestlärmlevel].

Nacht um vier aufzuwachen und mit Entsetzen zu begreifen, daß es ein Einschlafen vorerst nicht möglich zu sein scheint, verwirrt, erschreckt, mich. Mit krampfhaft geschlossenen Augen werfe ich mich auf meinem Laken umher, vergeblich versuchend, eine geeignete Schlafposition zu finden. Doch das Bett, so man gewillt ist, dieses als eines zu bezeichnen, strotzt vor Unbequemlichkeit. Jedes meiner Kissen stellt einen unangenehmen Überfluß dar, die Bettdecke ein schlafzermürbendes Hindernis. Ich entledige mich der Störenfriede, doch vermag auch so - fröstelnd, ohne weiche Kopfunterlage - nicht in das Reich der Träume zurückzukehren.

Unmutig erhebe ich mich. Lesen? Jetzt nicht. Vielleicht sollte ich aufstehen, sollte ich mich mit Fleiß und Willen ans längst überfällige Werk begeben, vorantreiben, was längst zurückliegt. Träge schüttle ich mit dem Kopf. Kaum bin ich fähig, die Augen offenzuhalten. Meine Konzentrationsfähigkeit liegt unter Null, und der Gedanke, im Laufe des eigentlichen Tages vor Müdigkeit zu keinerlei Tätigkeit fähig zu sein, mißfällt mir.

Ich schalte den Rechner an. Bin ich süchtig?, frage ich mich, durchstöbere da Netz nach neueren Informationen. Wenig befriedigt ziehe ich mich wieder zurück. Was mache ich hier?

Ich bin müde, will eigentlich nur schlafen. Nicht mehr. Nicht weniger. Will nachher erwachen und das Gefühl haben, erholt, entspannt, zu sein, den Tag mit ausreichendem Elan beginnen zu können. Vielleicht lese ich noch ein paar Zeilen.

Doch meine Augen sprechen eine andere Sprache, wollen sich nur schließen, nichts sehen, erkennen. Ich gebe nach, schalte den Rechner aus und schleppe mich ins Bett.

Ein weiterer Versuch kann nicht schaden, denke ich und hoffe verzweifelt, daß der Schlaf mich nun in seine Arme schließen wird.

Gute Nacht.

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