Morast : Rubrik:Geistgedanken
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2010-09-21T13:28:28Z
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2000-01-01T00:00:00Z
Morast
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Nachdem ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten, hielt er den Atem an. Nicht lange,...
http://morast.twoday.net/stories/8359073/
Nachdem ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten, hielt er den Atem an. Nicht lange, nur für einen Moment, lang genug, um zu schmunzeln, die Brille abzunehmen und dann beide Gläser zärtlich zu behauchen. <br />
Sie sah ihn an, und Fragen schimmerten in ihren Augen.<br />
"Wenn ich nun die Welt betrachte", erklärte er und lächelte. "so stets durch deinen Kuss."
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2010-09-21T13:26:00Z
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gegen den spiegel
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und dann schreie ich den spiegel an, entreiße mir jedes wort und schleudere es meinem anlitz entgegen. grimm klebt wild auf meiner stirn, als mich an klängen festkralle, als ich zuckend dem rhythmus meines pulsschlags folge. wahn liegt in fetzen auf dem boden, silben perlen wutentbrannt meinen leib hinab. ich lasse mich reißen, fort, hinfort, verblende das jetzt zu grellem lärm und woge mich haltlos in dem rauschen, das mir brüllend entgegenwuchert. <br />
<br />
und dann halte ich inne. aller ernst entrinnt den furchen meiner stirn, die gesten weichen auf, als ein schmunzeln sich meiner lippen bemächtigt. 'wie albern ich wirke, versuche ich ernst zu sein', denke ich und grinse noch mehr, noch breiter, als hätten herausgepresste zeilen und besinnungslose toserei räume geschaffen, leere neuwelten, nun darauf harrend, mein flüsterwärmstes innenleuchten zu bergen. 'ein inverser clown bin ich!', lache ich meinen augen entgegen. wenn der vorhang fällt, entreiße ich meiner stimme den zorn und meinen zähnen das knirschen, als wären sie rote nase und perücke. denn hinter der bühne bin ich mensch, bin ich federndes lächeln auf zwei hüpfenden beinen, ein atemsüßes wunschgewitter wohlig schäumender ja!s. <br />
<br />
und dann knie ich nieder, klaube die scherben meines wahns vom boden auf, betrachte sie gütig. 'teil seid ihr.', küsse ich sie zu tränen und trinke sie nieder zum herzen. ein seufzer beschlägt mein spiegelbild, doch kann das lächeln nicht verstecken, das, mit innigstem verwachsen, mein antlitz bethront.
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2010-09-02T05:39:00Z
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geflecht
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ich hatte dich nicht erwartet, nicht dich, nicht heute, nicht hier, nicht in meiner nähe, meinen blicken, meinen armen. mein lächeln harrt seiner geburt, als die erkenntnis mich liebkost, das wissen sich aus dem sehen befreit, durch das denken wuchert und in mein fühlen blüht, als ich zwischen den momenten dich entdecke, dich finde, dich empfinde. <br />
<br />
ich hatte dich nicht erwartet, nicht zu erwarten gewagt, nicht zu hoffen gewagt, hatte deine namen mit stille belegt, mit reglosem schweigen, das hoffte, kein warten zu sein, hatte deine wärme aus meinem wünschen getilgt, dein antlitz mit trüber ferne belegt, mit lautlosem abschied, der alles morgen dämpfte. <br />
<br />
ich hatte dich nicht erwartet, nicht hier, außerhalb meiner gedanken, jenseits meiner träume, wo ich dein gedeihen nicht tilgen, dein gleißen nicht zu schmälern vermag, nicht hier, jenseits meiner mitten, wo ich mich haltlos um dich drehe, nicht hier, jenseits meiner worte, wo mein flüstern immerfort zu deinem leib gerinnt. <br />
<br />
ich berühre, berühre dich, greife, doch kann nicht begreifen, fasse, doch kann nicht erfassen, was mich aus innersten tiefen empor-, aus weglosem sehnen hinaufträgt, mich allem wollen entreißt und dem puren jetzt darbietet, das meine sinne mit sich reißt, allem staunen entzieht und jener atemlosigkeit vermacht, die lippenwärme und feucht schillernden augen zueigen ist. <br />
<br />
"ich hatte dich nicht erwartet.", will ich flüstern, doch dringt nur schweigen aus meinem versiegelten mund, nur stille - und ein geflecht aus uns.
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2010-08-13T15:05:00Z
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Und vielleicht, überlege ich mir, während ein trauriges Lächeln meine Lippen formt,...
http://morast.twoday.net/stories/6362922/
Und vielleicht, überlege ich mir, während ein trauriges Lächeln meine Lippen formt, ist es Liebe selbst, die mich umgarnt, die um mich schwebt, als wäre sie Aura, als wäre sie eigenständiges Wesen, körperlos und doch von steter Präsenz. Formlos, ziellos streunt sie durch mein Dasein, bildet Zuversicht und Hoffnung, malt mir Freude über Winzigkeiten ins Gemüt, lässt mich Schönheit suchen und entdecken. Das Leben, weiß ich dann, wenn Liebe sich erneut schwebend durch meine Sinne flüsterte, ist angefüllt mit Pracht, mit Anmut, die für meine Sinne zuweilen kaum ertragbar ist. Und dann halte ich inne, atme tief jeden einzelnen dieser güldenen Momente und brüte das Leben in mir zu Wonne. Wie schön du bist, denke ich, meine Dich, meine mich, meine den Grashalm zu meinen Füßen, den Käfer, der auf ihm sitzt, den wehenden Wind, die flüchtenden Wolken. Wie schön du bist, Welt, denke ich und seufze, unfähig, all das in meinem Herzen zu bewahren, was mich lieben lässt. <br />
<br />
Und so wandle ich durch die Tage, umgeistert von der Liebe, fülle sie in mein Lächeln und verschenke sie, preise Lob, gebäre Gutes. Von Liebe durchflutet, von Liebe umwoben, von Liebe, die tausend Namen trägt.<br />
<br />
Bis irgendwann, eines Tages, Sie erscheint und sich mein Sehnen und Seufzen, mein Träumen und Wünschen, an sie haftet, um Sie rotiert, als wäre ein neuer Mittelpunkt geboren. Meine Liebe formt sich zu Ihrem Leib, zu Ihren Gedanken, Ihrem Lächeln, und ich bin bereit, mich vollends in Ihr zu verlieren. Für immer. <br />
<br />
Und im Angesicht meiner Liebe, der Liebe, die einen Namen fand, strahlt Sie, Sie, die ich begehre, Sie, die nun zum Sinn mir wird, heller, näher, gleißt durch all mein Fühlen, glimmt sich süß durch jeden Atemzug, wärmt mich weich mit Sucht. Wie schön Du bist, denke ich dann, und flüstere Ihren Namen, sanft, mir seiner Kostbarkeit bewusst. <br />
Und wenn Sie lächelt, wenn Sie selber liebt, wenn Sie mich in Ihren Küssen findet, dann blüht die Liebe, verschlingt mich, reißt mich fort, tiefer in Sie hinein, lässt das All leuchten und jede Welt zu Licht erblühen. <br />
<br />
Meine Liebe, an Ihren Leib, an Ihr Haar, gehaftet, funkelt wild und träumend, und ich begreife, des Begreifens nicht länger fähig zu sein, versinke in der Schönheit, die sich mir erschließt, die sprießt und gedeiht, sich auf jeden Schritt, jeden Regentropfen, jede Silbe, erstreckt, versinke im Jetzt, das alle Ewigkeiten vereint.<br />
<br />
Wenn Sie dann geht, geht Sie nie. Meine Liebe, wieder formloses Wesen, Aura meiner selbst, Hauch aus Hoffnung, flutet sich um meine Sinne, verkriecht sich in die Geborgenheit meines Innenichs, lässt Welten unbemerkt vorüberziehen, auf der Suche nach Wegen, nach Wünschen, nach Wollen. Doch wenn Sie geht, dann geht Sie nie. Nie kann Sie sich aller Partikel erwehren, nie von all meinen Träumen befreien, sich niemals vollends meinen Gedanken entziehen. Denn zwischen berstenden Welten sehe ich noch immer meine Liebe an Ihr funkeln, letzter Zeuge des Möglichen, jenes Strahlen, das abzustreifen höchstens Zeit imstande wäre. Flackernd entzieht Sie sich meiner Küsse, klaubt mir Ihren Namen von der Zunge, löst Ihr Lächeln aus meinem Gesicht. Und doch kann ich Sie funkeln sehen, spüre das Glitzern meiner Liebe auf Ihrer Haut, irgendwo dort, in fernster Fremde.<br />
<br />
Und ich finde mich, werde mich immer finden. Nach Tagen und Jahren wird die Liebe aus meinen Innereien bersten, wird sich wie Schleier vor meine Augen legen, wird meine Sinne mit Drang benetzen. Und plötzlich höre ich das Leben summen, sehe ich Welten flüstern, spüre ich Pfade unter meinen Füßen wogen, als wollten sie mich leiten. Möglichkeiten bemächtigen sich meiner, und streichelnd umflutet mich der Liebe seidener Glanz. Wie könnte ich widerstehen, könnte ich mich gegen die Schönheit verwehren, die mich plötzlich wiederfindet, die mir in die Augen fließt, mein Herz befüllt, mich aller Finsternisse entreißt? <br />
<br />
Ich schmunzle, sehe mich lieben, sehe mein Sehnen Namen formen, neue, alte, sehe lichtene Nebel aus meiner Brust entwachsen, die Welt umarmen, als wartete sie nur auf mich, nur auf mein Sehnen, darauf, dass ich irgendwann innehalte, irgendwann zu Träumen erwache, irgendwann finde. Und wieder wird mein Licht sich um Ihr Antlitz betten, und wieder wird Ihr Name zur kostbarsten Welt, wieder Ihr Lächeln zu meiner Liebe Leib. <br />
<br />
Wieder und für alle Zeiten.
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2010-06-02T07:13:00Z
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ich bin noch immer voller worte., denke ich und verweile, für die dauer eines lächelns....
http://morast.twoday.net/stories/6194545/
ich bin noch immer voller worte., denke ich und verweile, für die dauer eines lächelns. dann findet mich mein atem, ich schließe die augen, und die welt rotiert ihres weges.<br />
warum nicht?, denke ich und sehe meine füße schritte wagen. irgendwohin.
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2010-02-17T23:02:00Z
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Die Knitterstirn wölkt mein Antlitz. ,Dies wäre ein guter Moment, sich jedes Beginns...
http://morast.twoday.net/stories/6185243/
Die Knitterstirn wölkt mein Antlitz. ,Dies wäre ein guter Moment, sich jedes Beginns zu erwehren., denke ich betrübt und betrachte die Reglosigkeit.
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2010-02-11T21:53:00Z
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Und dann
http://morast.twoday.net/stories/6172857/
Und dann verstummten alle Uhren. Alle Zeiger verharrten in Starre, und ein Lächeln stähle sich auf mein Anlitz, als kümmerte es sich nicht um Furchenstirn und Zahngeknirsch. Ich stünde im Jetzt, vom eigenen Zaubertrick erstaunt, und wüsste plötzlich, welches Können mir auferlegt wäre, welche Taten darauf warteten, in kommende Wirklichkeiten zu schlüpfen. Ich lächelte, und es bedurfte nur eines Blinzelns, nur eines kurzen Huschens meiner Lider, und jeder Gram wäre meinem Schädel entflohen, jede Sorge zu träumendem Nichts verblasst. Und dann begänne das Handeln, begänne das Geißen und Weben, das Flammen und Wirken. Schmunzelnd entriss ich deinen Schultern jede Last, raubte deinem Glitzern jeden Sudel, tilgte jede Trübnis aus gesternsten Gedanken. Und ich begänne zu pflanzen: Sterne in die Sphären, Monde in die Finsternisse, Namen in die Einsamkeit. Kicherbäume, die dir sanften Zweiges täglich einen funkelnden Frohsinn entstreichelten. Glimmerblüten, die dich mit liebkosender Glut jeder Kälte entführten. Flüsterwinde, die mit Lobpreis und Geleit durchs Haar dir brausten. Zwei Lebsonnen, drei Rauschberge, fünf Wünschwirbel. Jeden noch so trüben Kopfesstrom lichtete ich mit Wattesprudeln, jeden Höhlensumpf mit Hauch und Kuss. Ich erklämme die Bangnis und schenkte ihr Trost, ich tränke die Furcht und spie ihr ein Lachen, ich fing jeden Sturm und zähmte ihn sanft. Meinen Fingern entsprössen seichte Silberstrahlen, wärmenden Gedanken gleich, eine heilende Haut für des Gemütes watende Schritte, ein stillendes Wort für der Seele schaurig Zittern, ein Mantel aus Monden, ein Cape aus Gestirnen, für dich und stets für dich. Und dann, wenn jeder Silbenschwur gegossen, jeder Horizont begleißt, jedes Sinnesweiß geäußert wäre, begänne ich, zwischen Herz- und Wimpernschlägen, zwischen Uhrentick und Uhrentack, zwischen zwei Zügen deines Atems, zu bersten. Jede Zelle, jedes Atom, meines Leibes gerönne zu Licht, zu Strahlen, zu Gleißen, zu Sonnen, zu einem himmelsweitem Lächeln, das als fernstes Rieseln die Zeit aus ihrem Schlummer stupste, die Zeiger fließen ließe und mit huldvoller Obhut dein erwachendes Haupt umkränzte. Alles ist gut, flüsterten die Sphären in deine Sinne, und erstmals wäre es wahr.
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2010-02-04T13:45:00Z
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das wissen
http://morast.twoday.net/stories/6170346/
und dann all das wissen.<br />
<br />
ich sehe meine füße schritte formen - und weiß. <br />
ich sehe meinen atem worte bilden - und weiß.<br />
ich sehe meine hände namen schreiben - und weiß.<br />
dieselben schritte. dieselben worte. dieselben namen.<br />
wieder und wieder.<br />
<br />
und wieder und wieder dieselbe erkenntnis.<br />
die erkenntnis, dieselbe erkenntnis längst erfahren zu haben.<br />
ein kreis, denke ich, und weiß, dass ich auch diesen gedanken bereits hundertfach formulierte.<br />
kein kreis, denke ich, und weiß, dass ich auch diesen gedanken bereits hundertfach formulierte.<br />
ein taumeln vielleicht, ein schlingern, ein sturz vom hier ins überall.<br />
<br />
manchmal, wenn ich zurückkehre, finde ich ein lächeln.<br />
klaube es auf und klebe es in mein gesicht.<br />
als gehörte es mir.<br />
es gehört mir, denke ich dann, lächle, und weiß, dass ich endlich ankam.<br />
mich endlich fand.<br />
gleichgewicht.<br />
und ein lächeln.<br />
<br />
und ich weiß, dass nichts ewig währt.<br />
und ich weiß, dass ich nicht wissen will.<br />
nie wissen wollte.<br />
dass ich taumeln werde.<br />
dass ein satz genügt.<br />
ein wort.<br />
ein funke.<br />
<br />
manchmal, wenn ich zurückkehre, finde ich ein loch.<br />
schwarz und dunkel stülpt es meinen kopf nach innen.<br />
ich bin noch immer ich, weiß ich.<br />
irgendwo dort.<br />
ich war schon immer hier, weiß ich.<br />
<br />
und dann seh ich mich krauchen, alte pfade nutzend, alte namen rufend, alte lichter singend.<br />
und dann seh ich mich träumen, alten zeilen zeichnend, alte hoffnung atmend, alte wege suchend.<br />
neue findend.<br />
plötzlich taumelnd.<br />
plötzlich stürzend.<br />
aus dem nichts ins ich.<br />
<br />
zwischen allen zeiten finde ich mich wieder.<br />
sehe meine füße schritte formen.<br />
sehe meinen atem worte bilden.<br />
sehe meine hände namen schreiben.<br />
und weiß.<br />
und lächle.
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2010-02-03T06:06:00Z
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augenblick
http://morast.twoday.net/stories/6164102/
verzückt halte ich inne, schlage meine krallen in die zeit und lass die welt vorübertreiben, sich weiterdrehen, seiner fahlen bedeutung folgen. doch die bedeutung bin ich, ist der moment, war das jetzt und wird es ewig sein. mein lächeln zirkuliert durch alle sinne, und funken entfliehen meinen augen. ich gleiße. der atem wispert zaubernamen, hallt als sterngedanke durch das all. jedes wort ein silberschmunzeln, jede tat ein hauch aus licht und nichts. 'wenn ich wäre', lautlos glimmt mein mund zu klang, 'dann für dich.' und zwischen uns, zwischen den beginnenden ewigkeiten, bröselt zeit zu kichersternen, glimmen pfade ihr göttersanftes antlitz in unser zweisein, lassen sich greifen, scheu zu zarten schwingen flechten, als harrte alles existieren unseres schwebeschrittes, eines augenblickes der verzückung, in dem ich innehalte und berühre, innehalte und gleiße, innehalte und zu leben werde.
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2010-01-29T22:59:00Z
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schau - nur kurz - zu boden, sieh das tänzeln meiner zehen, die sanfte unruhe, die...
http://morast.twoday.net/stories/6151298/
schau - nur kurz - zu boden, sieh das tänzeln meiner zehen, die sanfte unruhe, die sich um meinen ballen kräuselt, als ich meinen fuß erhebe, millimeter nur, bruchteile nur, nur für sekunden, und ihn dem pfad entgegenstrecke, als lenkte ihn ein fremder, ein lächelnder gedanke, eine gewissheit, die mir selbst noch unbekannt, unerkannt, zu sein scheint und sich erst den weiten weg durch bein und leib zu hirn und herzen hinaufschlängeln wird. doch dann wird es vielleicht schon geschehen, zu spät sein, wird ein erster zeh, einem waghalsigen eroberer gleich, mit nackter haut den pfad berührt, einen ersten kontakt erwirkt haben, als träfen bewohner fremder welten aufeinander, vorsichtig, doch angefüllt mit neugierde und einem willen, der sich einst aus hoffnungswarmen wünschen gebar. schau meine glieder, wie sie zittern, sich des schrittes, des allerersten schrittes, des wählens, nicht erwehren können, wie sie lechzen, das jetzt, das stehen in stille, das harren und wägen, in verblassende vergangenheit abschieben, sich einer bewegung entgegenwerfen zu können, die sich nicht mit einem vorsichtigen auskundschaften, nicht mit einem fast grüßenden tangieren, sättigen lassen wird, deren vibrato einer schwingung gleich sich hinaufarbeiten, den gesamten körper erfassen und drängen, von altbekanntem verdrängen wird, einen ganzen schritt, gar zwei, herausfordernd, verlangend fast, als gäbe es nun, nachdem das zittern meine externsten auswüchse erfasste, kein zurück mehr, kein innehalten, kein sein. das werden sucht mich, umschlingt mich mit möglichem, mit fernstem, labt sich an meinem zögerlichen pulsieren, nährt sich, wächst und lenkt. schau nur, denke ich, schau, wie mein fuß den boden findet, um ihn alsbald wieder zu verlassen, wie ein schritt den nächsten umarmt, wie meine augen, obgleich geschlossen, richtungen finden, erahnen, zu einem zucken fähig, zu einem wuchernden gleißen, in ein lächeln mündend, in meine brust, wo es zu donnern und wuchten beginnt, wie es sich dem knospen entreißt, dem erwachenden wollen, und mich plötzlich jedes grundes beraubt, jedes grundes, noch länger verweilen zu wollen, jedes grundes unter meinen füßen, mich bar jedes bleibens dem schweben darbieten, schritte verschlingend und doch nach vorne treibend, dem pfad folgend, der irgendwo unter allen wolken meiner harrt und einen namen trägt, der stets dem deinen glich.
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2010-01-22T23:48:00Z
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Ich erinnere mich
http://morast.twoday.net/stories/6144305/
Und dann die Erinnerung. Daran, dass wir dir alles durchgehen ließen, damals, als du endlich genesen warst, als du dich befreit hattest. Wir trauten uns selber nicht, trauten nicht deiner Stärke und hofften doch. Verzweifelt und erleichtert flüchteten wir in den einzig verbliebenen Weg: Die Hoffnung, dass es gelungen war, ein kleines Allesistgut heraufzubeschwören, darauf, dass Angst und Heimlichkeiten, dass Lügen und Sorgen weniger werden, dass wir nicht länger an dir vorbeisehen, darauf, dass nicht länger Trauer und Mitleid unsere Blicke füllen würden. <br />
<br />
Ich erinnere mich. Wie wir Schach spielten. Wie ich dich mehrfach besiegte, aber im Augenblick des Verlierens deine überwältigende Begeisterung zu tragen bereit war. Wie ich plötzlich, mittendrin, begriff, erkannte, wie wach dein Geist stets gewesen war, welche Intelligenz in dir schlummerte, wieviel Witz und Wissen all die Jahre unter tumbem Nebel begraben gewesen war. Ich hatte mich an dich gewöhnt, an dein Siechen, den physischen Abstieg, der den psychischen mit sich zog, an den Teufelskreis, den zu brechen wir niemals ernsthaft versucht hatten. Ich hatte dich eines Tages in dein Bett getragen, ich, schmächtig, muskelarm, dich, ein Vorbild, Hort meines Respekts, und etwas war in mir zerbrochen. Etwas, vielleicht alles.<br />
<br />
Doch ich erinnere mich an den Funken. Daran, dass ich ihn bemerkte, dass er mich jäh überraschte und mich fassungslosem Staunen aussetzte. Daran, dass ich einen Augenblick lang begriff, wer du gewesen warst, wer du hättest sein können, was du im Nebel verlorst. Und wie gerne ich es dir gesagt hätte, wie gerne ich meine Freude, meine Begeisterung über deine Rückkehr, über dein Auftauchen, in Worte gepresst und sie dir überreicht hätte. Doch ich konnte nicht, wagte es nicht, zu groß war mein Respekt vor dir, deinem Handeln, zu riesig die Furcht vor deiner Zerbrechlichkeit, vor einer Änderung des plötzlich Bestehenden.<br />
<br />
Wir ließen dich gewähren. Warum sollten wir nicht? Was schadete schon Schokolade in Anbetracht der bereits erfahrenen Schäden, in Anbetracht der Spuren, die Vergangenheit und Nebel auf dir hinterlassen hatten? Froh waren wir, entdeckten wir Begeisterung in deinen Augen, und nur zu gerne folgten wir ihr, war sie auch noch so unnütz und unsinnig. Begeisterung hieß Leben. Leben hieß Rückkehr. Zu uns. In die Wirklichkeit. Kauf doch Musik, die du nie zuvor hörtest, kauf doch eine Wohnzimmeruhr, die niemanden außer dich wirklich interessierte, kauf doch. Denn jeder Erwerb war ein Stück Echtheit, das du dir suchtest, ein Stück Dasein, das dir gehörte, das du umklammern konntest, falls irgendwann nichts mehr verblieb, das dir noch Halt gab.<br />
<br />
Wir versuchten es, versuchten Halt zu sein, Antrieb und Begegnung, doch wir versagten, scheiterten an dir, der du dich noch immer verschlossen zeigtest, noch immer nicht imstande schien, sein Befinden zu offenbaren. Hin und wieder entsprang dir jener begeisterte Funke, der von uns gierig aufgesogen, gewürdigt, wurde, doch war er nur winziger Teil deiner Selbst, das uns wohl ewig ein Rätsel bleiben wird. Ich versuchte, zaghaft nur, dich zur Öffnung zu bewegen, dich mit Interessen zu benetzen, dir das Gefühl zu schenken, in dieser Welt noch immer, nach all den Jahren, willkommen zu sein, versuchte, dich inmitten des weichenden Nebels zu finden, wiederzuentdecken, doch versagte.<br />
<br />
Ich erinnere mich, dass ich mich fragte, wo all deine Freunde waren, wie du mit all der Monotonie umgehen würdest, erinnere mich an meine Angst, an meine nie endende Angst davor, dich in alten Formen wiederzufinden, wieder derjenige sein zu müssen, der dich ins Bett trägt. Als es so weit war, als der Nebel dich erneut gefunden hatte, war niemand überrascht. Wir sahen wieder weg, und irgendwie war ich noch immer imstande zu glauben, dass du den Weg zurück finden würdest, war imstande zu hoffen, zu hoffen, mich in Blindheit zu hüllen und zu hoffen.<br />
<br />
Es gab keinen Weg zurück. Keinen Weg nach vorne. Du verließest alle Wege, ließest uns zurück, uns und eine Uhr, die im Wohnzimmer steht und Zeit vergehen lässt. Und die Erinnerung an Schokolade, an Herrenschokolade, die du mochtest, an Salmiakpastillen, die du mochtest, aber das war vorher, an dich auf dem Balkon rauchend, an dich vor den Kinderzimmern stehend, es mit Zigarette nicht betreten wollend, an dich, dessen Krankheit so viele Bilder in meinem Kopf bedecken, an ein Schachspiel, das ich verlor und einen Funken, den ich fand. <br />
<br />
Ich erinnere mich.
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2010-01-19T08:25:00Z
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ich vermisse dich.<br />
nicht dich, die jemals existierte, sondern dich, die...
http://morast.twoday.net/stories/5318299/
ich vermisse dich.<br />
nicht dich, die jemals existierte, sondern dich, die du traumbild bist, wunschbild, sehnsucht abseits aller realitäten, abseits aller möglichkeiten. ich vermisse dich, vermisse den trost, den du mir schenkst, die intensität, mit der sich deine nähe zeigt. ich vermisse dein lächeln, das mich dazu bringt, mich wieder und wieder in dich zu verlieben, vermisse deine hauchzarte berührung, das einander finden, die bedeutung, die in diesem fast nur erahnbaren kontakt innewohnt, das wissen, das diese berührung mit sich bringt. ich vermisse dich, vermisse dich, als wärest du teil von mir, teil meines daseins, vermisse dich, als hätte ich dich nicht nur ersonnen, als erfülltest du nicht ideale, nicht gedanken, sondern als wärest du hier gewesen, eben noch, vor kurzem, als röchen die laken nach dir, als fände ich irgendwo hier eine spur von dir, einen beweis dessen, dass du hier verweiltest, dass du mich zurückließest mit der erinnerung, gefangen in meinem kopf und dieser lächerlich belanglosen spur. ich vermisse dich, als könnte ich auf dich warten, hier ausharren, bis du zurückkehrst, bis du mich entdeckst, lächelnd, voller liebe. ich vermisse dich, vielleicht weil du auch vergangenheit bist, weil du teile des gewesenen zusammenfügst, tatsächliches mit träumen kombinierst, zu einem gewebe verdichtest, das mich fast weinen, fast lachen lässt, das dich malt, wie du niemals sein wirst, niemals, niemals, niemals. und in meinem kopf erwachen bilder von vergangenheiten, von momenten, die zu schön waren, als dass ich mich ihrer ständig erinnern könnte, von momenten, die bedeutung besitzen. und selbst wenn die bedeutung ursprünglich abseits deiner existenz stattfand, so ist sie nun mit dir verknüpft, schönheit mit schönheit, erinnerung mit erinnerung, träumen mit träumen. ich vermisse dich, meine liebe, vermisse dich, und obgleich ich dich niemals halten, niemals finden werde, bin ich doch bereit, dich zu suchen, dich in täglichen begegnungen zu erahnen, teile deines daseins in anderen zu erkennen und mich in dich, in sie, zu verlieben. und, trotz allem, bin ich nicht gewillt aufzugeben, nicht gewillt, die hoffnung sterben zu lassen. vielleicht, vielleicht finde ich dich ja doch. irgendwann. irgendwo.
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2008-11-12T20:24:00Z
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Ich stand still, wie so oft. Alle Wege schienen vor meinen Füßen zu bersten, und...
http://morast.twoday.net/stories/5189534/
Ich stand still, wie so oft. Alle Wege schienen vor meinen Füßen zu bersten, und es spielte keine Rolle, in welche Richtung ich mich begab. Die Suche hatte ich vor Äonen unter einem Berg des Lächelns begraben, denn auch sie spielte keine Rolle. Glaubte ich. <br />
<br />
Wie leicht es fällt, sich auszugraben, denke ich, kurz nachdem ich dem Finden begegnete, kurz nachdem es mich überraschte, auf falschem Fuß erwischte. Nicht jetzt, will ich noch rufen, doch ist es zu spät. Ich lächle bereits.
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2008-09-13T23:28:00Z
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Bleib
http://morast.twoday.net/stories/5177261/
Ich hatte dich nicht hier vermutet. Nicht in diesen Momenten. Nicht hier in meinem Kopf. Ich lächle dir zu, als du dich langsam der Blässe entziehst, als dein Leib sich trotz aller Unbestimmbarkeit zu manifestieren beginnt, meinen Erinnerungen entgleitet und zu einem Gedanken wird. Ich hatte dich nicht hier vermutet, nicht inmitten meiner Flüchte, nicht in diesen Tagen, da ich kaum imstande bin, einen eigenen Atemzug zu ergattern. Ich hatte dich nicht erwartet. Ich weiß, flüsterst du, flüstere ich mit deiner Stimme, mit deinen Worten, und ich halte mich an dir fest, als hätte ich dich nie verloren. Bleib!, wünsche ich mir. Bleib!, hauche ich dir entgegen, als du erneut verblasst.
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2008-09-09T00:35:00Z
-
Nebel
http://morast.twoday.net/stories/4015723/
Regen!, denke ich, doch es regnet nicht. Ich wünsche es mir, erhoffe, dass sich der Himmel erbricht, dass schweres, kaltes Nass auf mich niederstürzt, um mich zu betäuben, alle Sinne zu lähmen - und mich zugleich aufzuwecken, der Lethargie zu entreißen, diesem Nebel, der mich umgibt. Ich wünsche mir, dass es regnet, damit auch ich regnen, weinen darf, verborgen unter feuchten Fäden dem Druck auf meiner Brust nachgeben darf.<br />
<br />
Ich hocke kraftlos auf dem Boden irgendeines Hauseingangs, kalt und hart grüßt die Wirklichkeit unter mir, lenkt mich ab, für einen Augenblick lang fort von mir selbst, ich ziehe meinen Rucksack herbei, schiebe ihn unter mich, suche den Gedanken, den ich vorhin verlor, finde ihn nicht wieder, nur eine wirre Masse aus Trübsal, der ich nicht nachgehen, die ich nicht hinterfragen möchte, aus Angst, Antworten zu finden, aus Angst, keine Antworten entdecken zu können. <br />
<br />
Ich darf nicht weinen, flüstere ich tonlos, halte zurück, was sich freikämpft, was die Kehle verkloßt, was mich menschlich machen würde in den Augen derer, die wieder und wieder den Eingang betreten, mich mit verwunderten Mienen mustern, als gäbe es keinen Grund hier, auf dem kalten Boden zu sitzen und gegen den Nebel zu kämpfen, der grundlos das Gemüt verschlang.<br />
<br />
Ich stehe auf, trete ins Freie und suche den Regen in grauen Wolken. Ich warte auf dich, denke ich, und betrete die Wirklichkeit.
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Geistgedanken
Copyright © 2007 morast
2007-06-29T11:14:00Z
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