BMW-Mantra
In der Straßenbahn saß hinter mir ein Paar. Ich schätzte die beiden auf Ende Vierzig und stellte mal wieder fest, wie schwer es mir fiel, Menschenalter zu erahnen. Heimlich nach hinten lugend, beobachtete ich sie, wie sie ihrerseits einen BMW beobachteten, der neben uns hielt. Silbergraumetallic. Neu. Funkelnd und glänzend.
Die beiden schauten aus dem Straßenbahnfenster hinaus, auf den BMW hinab. Zumindest versuchten sie es. Schließlich war die Scheibe über und über mit Außenwerbung beklebt. Ich hörte wie der Mann sich auf seinem Sitz hin- und herbewegte, um optimale BMW-Sichtverhätnisse zu erwirken. Seine Frau dagegen betonte immer wieder: "Ich kann hier durchgucken!" und meinte die winzigen Löcher in der fensterbedeckenden Werbefolie.
Der Mann ignorierte sie, starrte wie besessen auf den blitzenden BMW: "Ist 'n 7er. Ich kanns nicht genau erkennen. 'N 7er."
Während er sich weiterhin bemühte, seine Sitzposition den mangelnhaften Sichtverhältnissen anzupassen und einen Blick auf das auskunftgebende Fließheck des teuren Wagens zu werfen, murmelte er beschwörend, sich ständig wiederholend: "'N 7er. 'N 7er.". Wie ein Mantra.
Die Ampel schaltete auf Grün; der BMW fuhr an. Es war ein 5er.
Ohne seinen BMW-Beschwörungsritus zu unterbrechen, als hätte er die ganze Zeit nichts anderes gesagt, murmelte der Mann weiter vor sich hin: "N '7er. N '7er. N '5er ..." und ergänzte schließlich, wie um mit beeindruckendem Fachwissen zu protzen: "'N 5er... Kombi."
Dann war er weg. Der 7er. Äh ... 5er. Kombi.
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Die beiden schauten aus dem Straßenbahnfenster hinaus, auf den BMW hinab. Zumindest versuchten sie es. Schließlich war die Scheibe über und über mit Außenwerbung beklebt. Ich hörte wie der Mann sich auf seinem Sitz hin- und herbewegte, um optimale BMW-Sichtverhätnisse zu erwirken. Seine Frau dagegen betonte immer wieder: "Ich kann hier durchgucken!" und meinte die winzigen Löcher in der fensterbedeckenden Werbefolie.
Der Mann ignorierte sie, starrte wie besessen auf den blitzenden BMW: "Ist 'n 7er. Ich kanns nicht genau erkennen. 'N 7er."
Während er sich weiterhin bemühte, seine Sitzposition den mangelnhaften Sichtverhältnissen anzupassen und einen Blick auf das auskunftgebende Fließheck des teuren Wagens zu werfen, murmelte er beschwörend, sich ständig wiederholend: "'N 7er. 'N 7er.". Wie ein Mantra.
Die Ampel schaltete auf Grün; der BMW fuhr an. Es war ein 5er.
Ohne seinen BMW-Beschwörungsritus zu unterbrechen, als hätte er die ganze Zeit nichts anderes gesagt, murmelte der Mann weiter vor sich hin: "N '7er. N '7er. N '5er ..." und ergänzte schließlich, wie um mit beeindruckendem Fachwissen zu protzen: "'N 5er... Kombi."
Dann war er weg. Der 7er. Äh ... 5er. Kombi.
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morast - 17. Mär, 20:32 - Rubrik: Bahnbegegnungen
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