Dienstag, 15. November 2005

In der Bibliothek

Die Bibliothekarin fiel mir sogleich auf, als ich die Etage betrat. Ihre laute, weinerliche Stimme richtete sich mit unzähligen Fragen und Sorgen an eine geduldige Kollegin, doch tönte durch die Bücherregale an die Ohren aller Stöbernden, die üblicherweise bibliothekseigene Stille gnadenlos zunichte machend.

Ich mochte sie schon nicht mehr, bevor ich sie sah. Doch als ich sie erblickte, wagte gerade ein junger Mann, sie anzusprechen und freundlich zu fragen, ob sie denn Wechselgeld für die Toilettenbenutzung erübrigen könne. Und während andere Bibliotheksmitarbeiterinnen stets hilfsbereit zu reagieren pflegten, seufzte diese gequält, schlurfte unwillig zu ihrem Schreibtisch und rückte das gewünschte Kleingeld heraus.

Nur wenige Augenblicke erkundigte sich ein kleines Mädchen, vielleicht neun Jahre alt, offensichtlich mit den bibliothekseigenen Üblichkeiten unvertraut, nach dem zweiten Harry-Potter-Band. Sie wurde mit wenigen Worten abgefertigt, in die Fantasy-Abteilung verwiesen, deren Standort dem Mädchen jedoch unbekannt zu sein schien, irrte sie doch planlos suchend durch die Gänge, nur allmählich ihrem Ziel näherrückend.

Meine Füße befanden sich bereits auf den Stufen zur nächsthöheren Etage und durch die Ritzen der Treppe konnte ich das Mädchen beobachten, wie es neugierig, doch mit allmählich zunehmender Verzweiflung die Bücherregale entlangstreifte. Nicht länger konnte ich diesen Anblick ertragen, drehte mich um, lief den Treppenabsatz, den ich bereits überwunden hatte, hinab, hin zu dem Mädchen, das mittlerweile in der Fantasy-Abteilung angekommen war, aber erfolglos Harry Potter unter H zu finden versuchte.

Des richtigen Standorts kundig, tippte ich sie kurz an und zeigte dann wortlos auf die Harry-Potter-Bände, die klobig in den Regalen auf gewillte Entleiher warteten.
Das Mädchen lächelte kurz, sagte vielleicht "Ah.", vielleicht auch "Danke.". Ich vernahm es kaum, war schon hinfort geeilt, hatte Dankesworte nicht benötigend die Stufen erklommen, um fernab der unfreundlichen Bibliotheksmitarbeiterin nach mich Interessierendem zu suchen.

[Im Hintergrund: Ensiferum - "Ensiferum"]

Klogedanken

"Werter Benutzer.
Bitte hinterlassen Sie diese Räumlichkeiten so, wie Sie sie selbst vorfinden möchten."
So oder ähnlich steht es auf der Herrentoilette der Stadtbibliothek Magdeburgs geschrieben. Und während ich beim nachdenklichen Zurücklehnen versehentlich den Spülknopf betätige, frage ich mich, ob es wirklich notwendig ist, daß ich die WC-Räumlichkeiten einer neuen Kachelung unterziehe, ein paar Bilder mitbringe und aufhänge, den Einweghandtücherspender durch Frottee ersetze, das Pissoir rausreiße
[Warum hat man eigentlich ein Pissoir dorteingebaut, wo Platz für ein zweites Klo gewesen wäre. Ich kann mich nicht vorstellen, daß das Bibo-WC derart stark frequentiert ist, daß der minimale Zeitvorteil eines Pissoirs [auch "Urinal" genannt] gegenüber einem herkömmlichen Klo bemerkbar wird. Oder können manche Männer nicht anders, als im Stehen zu pinkeln und sind daher auf die Verfügbarkeit eines Pissoirs mehr oder weniger angewiesen?]
und durch eine Badewanne oder Dusche ersetze, den 10-Cent-Eintrittsgeld-Automaten entferne und mir allein [und diversen Privilegierten] die Zugangsrechte zu diesem WC zustehe, die Lampen gegen weniger grelle autausche, ..., daß ich also die WC-Räumlichkeiten rundum saniere und verbessere, nur, um sie so verlassen zu können, wie ich sie selbst vorfinden möchte...

[Unerfreulich wird es, wenn der nächste WC-Nutzer völlig andere Design-Vorstellungen hat als ich...]

FFFfF: Sternenhimmel

Im heutigen "Fledermaus Fürst Frederick fon Flatter"-Comicstrip versteckt sich ein winziges Detail, das ich als einigermaßen amüsant erachte. Aber bitte erst nach der Lektüre des Comics suchen.

Und so.


[Bild klicken für eine geringfügige Vergrößerung.]

Flatterfred...

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Hier wird es fortan weitergehen: http://morast .eu Und...
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morast - 1. Feb, 21:10

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