Mit Hut, Stock und Buch
Frau U. warf und ich fing.
Gebunden oder Taschenbuch?
Obgleich beispielsweise Comics und CDs wie Augäpfel gehütet und wie rohe Eier behandelt werden müssen, favorisiere ich bei Büchern den Inhalt, nicht das Äußere des Geschriebenen. Und so bevorzuge ich kostenbedingt zumeist Taschenbücher, nehme auch gerne Flecke und Knicke in Kauf, wenn die Lektüre denn trotzdem eine erquickende ist. Immer wieder stelle ich fest, daß irgendwer noch irgendwelche Bücher von mir in seinem Besitz wissen müßte - und sorge mich nicht darum. Schließlich werden sie eines Tages in meine Hände zurückwandern - und noch immer gleichen Inhalts sein.
Amazon oder Buchhandel?
Ich bevorzuge den Buchhandel, doch gestehe, daß ich nicht selten amazon nutze, einfach, weil ich liebend gerne der Bequemlichkeit verfalle, ein Buch bereits in dem Augenblick geordert zu haben, da mir das dringende Verlangen aufs Herze hüpfte. Den örtlichen Buchverkäufer zu unterstüzen fällt schwer, weil dieser aufgrund mangelnder Unterstützung bereits den üblichen Ketten wich.
Und noch ein halbe Kilo Asche auf mein Haupt: Ich mag eben jene Ketten. Seitdem diese erkannt haben, daß ein integriertes Café und bequeme Sessel Morastsches Freuen erwirkt, verweile ich gerne länger dort, lese zwanzig, dreißig Seiten an, bis ich mich endlich entscheide. Allerdings verbrachte ich unlängst zwei Stunden in einem Buchladen auf der Suche nach Lesbarem - und hatte dennoch Schwierigkeiten, fündig zu werden. Das läßt natürlich den Blick zurückschweifen, hin zum lokalen Buchdealer.
Lesezeichen oder Eselsohr?
Lesezeichen. Trotz meiner mangelnden Leidenschaft für Buchäußeres erwirke ich doch keine beabsichtigten Mißhandlungen. Auch Hineinschreiberei gehört zu den Dingen, derer ich mich verwehre. Wenn ich es recht bedenke, versuche ich sogar zu vermeiden, das Buch aufgeklappt-umgedreht liegen zu lassen, um die unschönen Längsknicke zu vermeiden. Allerdings mißlingt das Vermeiden nicht selten, was mich jedoch nicht weiter kümmert.
Dennoch: Irgendein Fetzen, Band, Heft, Dingens findet sich immer, das als Lesezeichen herhalten kann. Falls derlei trotzdem nicht zur Hand ist, klappe ich das Buch eben zu. Die richtige Seite wiederzufinden, erweist sich seltens als Problem.
Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?
In meinen Bücherreaglen besteht die Tendenz, Autoren zueinander zu ordnen. Auch mag ich es nicht, Bücher, die ich über alles liebe, neben ungute einzusortieren. Sollte dieses wenig ausgereifte Ordnungsprinzip aus irgendwelchen Gründen [Beispielsweise sind zuweilen die Bücher eines Autors über mehrere Regale verteilt.] fehlschlagen, so kümmere ich mich nicht weiter darum. Wenn ich ein Werk nicht finde, so schiebe ich einfach die Schuld auf irgendwleche Entleiher.
Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Behalten. Einst wollte ich Bücher entsorgen, die ich als "Buchpreis" hinterhergeschmissen bekommen hatte und die mein dauerhaftes Mißfallen erregt hatten, doch meine Verwandten bewahrten sie durch aufopferungsvolle Adoption vor der verdienten Vernichtung. Ansonsten behalte ich. Und wenn ich umzugsbedingt Kisten schleppen muß, dann behalte ich trotzdem. Denn ich besitze eigentlich nichts Büchriges, was wirklich wegwerfbar wäre.
Was ich nicht behalten wollen würde, würde ich auch niemandem anderen andrehen, weswegen ich meine ohnehin wenig ausgeprägte Verkäufernatur nicht strapaziere. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wüßte ich, daß irgendjemand Geld für den Schund bezahlt, den ich nicht ertragen kann.
Als meine Eltern die Wohnung wechselten, kutschierte ich durch wiederholtes Hin- und Herfahren nicht nur meinen eigenen Kram, sondern auch sämtliche Bücher meiner Eltern in das neue Zuhause. Die Werke füllten die Abstellkammer - bis unter die Decke gestapelt. Seitdem schrecke ich vor umzugsbedingtem Bücherkistenschleppen nicht mehr zurück.
Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Sinnloses Ding, so ein Schutzumschlag. Dennoch behalte ich ihn.
Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Ohne. Das blöde Ding soll schließlich heil bleiben. Allerdings bin ich ein wenig ordnungsfixierter Mensch, weswegen der sicher verwahrte [irgendwo auf den Schreitisch geworfene] Schutzumschlag aufgrund unzureichend ausgeführter Rücksichtsnahme oft genug durch dessen vorsorgliches Entfernen höheren Schaden nimmt als wenn er am Buch geblieben wäre.
Kurzgeschichten oder Roman?
Roman. Ich besitze zwar ein paar Kurzgeschichten, verfaßte auch selber ein paar, doch liebe den Roman, liebe es, wenn den Figuren genug Platz zur Entfaltung gegeben wird, wenn sich über hunderte Seiten hinweg die absurdesten Verwicklungen ergeben. Außerdem mag ich dicke Bücher. Mich stört es nicht, gewichtige Schmöker im Rucksack umherzuschleppen, nur um ein paar Skeunden Straßenbahnfahrt mit angenehmer Lektüre versüßen zu können.
Sammlung (Kurzgeschichten von einem Autor) oder Anthologie (Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren)?
Ich besitze beides. Allerdings würde meine Tendenz wohl zur Sammlung gehen, weil so der Autor bewußt gewählt wurde. Anthologien bergen oft unangenehme Überraschungen, die ich nicht zu erleben wünsche. Jedoch sei abermals darauf verwiesen, daß mein Kurzgeschichteninteresse kein ausgeprägtes ist.
Harry Potter oder Lemony Snicket?
Ich muß gestehen, Lemony Snicket nur als Bewegtbild konsumiert zu haben. Im Vergleich zu den HP-Verfilmungen siegt diese eindeutig. Allerdings habe ich alle Harry-Potter-Teile gelesen. Weniger aus Begeisterung heraus, denn aus dem Wunsch, den elenden Hype verstehen [und kritisieren] zu können. Ich erachte die Bücher für unterhaltsam geschrieben, doch für nicht sonderlich innovativ. Ich schimpfe gerne darüber, daß Frau Rowling für sonderlich erfindungsreich gehalten wird, obgleich sie häufig längst in Fantasy-Werken umherirrende Figuren zweckentfremdet und in ihr Geschreibe hineinstopft. Auch emfpfinde ich es als keineswegs sonderlich wichtig für den Verlauf einer Geschichte, daß in jedem Buch irgendwer stirbt. Will sagen: Es gibt bessere Märchenbücher und bessere Fantasybücher. Mindestens.
Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel endet?
Ich lese gerne vor dem Einschlafen. Und da ich ohnehin erst zu Bett gehe, wenn es dringend nötig ist, endet die abendliche Lektüre zumeist müdigkeitsbedingt. ich liebe das Gefühl, nicht einmal mehr zum Lesen fähig zu sein und zu spüren, daß man nur die Augen schließen muß, um wegzudämmern...
„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“?
Ersteres. Und zwar nicht wegen der aufgebauschten Dramatik, sondern eher, weil ich so hoffen kann, etwas anderes als ein Grimmsches Märchen lesen zu dürfen.
Kaufen oder leihen?
Ich leihe gerne. Mittlerweile fällt es mir bei jedem Bibliotheksbesuch schwerer, mir potentiell Gefallendes zu entdecken. Und in den Bücherregalen von Freunden [Beinahe hätte ich "in befreundeten Bücherregalen" geschrieben...] findet sich nur selten etwas, das mir ins Auge springt. Anscheinend halten sich auch meine Freunde auch mit ihren Empfehlungen zurück - vielleicht weil ihr Geschmack in anderen Regionen wandert als der meinige.
Also werden Bücher gekauft. Viel zu häufig, meint mein Geldbeutel. Nicht selten endet der Wunsch, mir endlich mal einen neuen Pullover zu kaufen, darin, daß ich nur mit Les- aber nicht mit Anziehbarem vom Einkauf heimkehre.
Neu oder gebraucht?
Zumeist neu. Ich kenne zu wenige Antiquariate, aber hätte auch nichts gegen eine höhere Zahl an Gebrauchtwerken in meinem Regal einzuwenden. Zuweilen erwerbe ich Gebrauchtes über das weltweite Netz - und erlag damit noch keiner Enttäuschung. Dennoch befinden sich in öffentlichen Einkaufzentren eher Neubuchläden, weswegen ein dortiges Vorbei- und Hineinschlendern nicht selten mit dem Erwerb eines neuen Werkes endet. Schließlich erfolgt ein solcher Kauf oft genug ungeplant.
Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Bestsellerlisten laden normalerweise ein zum Überfliegen und Abwenden. Ich stöbere meistens, doch entziehe mich keiner Empfehlung. Rezensionen bekomme ich nicht sehr oft zu Gesicht, doch gebe ich mehr als die Meinung mir Bekannter denn auf die irgendwelcher Rezensoren.
Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Spielt keine Rolle.
Morgens, mittags oder nachts lesen?
Tageszeitabhängiges Lesen? Klingt albern. [Auch wenn die Abendstunden die meiste, zum Lesen nutzbare Ruhe beherbergen.]
Einzelband oder Serie?
Hin und wieder stoße ich unbeabsichtigt auf Serienhaftes, das mich zu fesseln weiß, obgleich ich es bevorzuge, wenn ein Buch auch mit der letzten Seite beendet wird. In Fantasy-Kreisen existieren ja unzählige Serien, die anzufangen ich nicht wage, weil ich mich nicht gewzwungen fühlen möchte, dreizehn weitere Bände erwerben zu müssen.
Lieblingsserie?
Tad Williams "Das Geheimnis der Großen Schwerter". Ich las einst den ersten Band, ohne zu wissen, daß es noch drei weitere geben würde, und war verzückt. Als ich dann vor der Kaufentscheidungs stand, "Herr der Ringe" oder obiges zu erwerben, entschied ich mich ohne langes Zögern für die Schwerter-Reihe - und bin noch heute begeistert.
Ansonsten mag ich die Bücher von Alastair Reynolds, der mich mir wirklich guter Schreibe zum Science Ficiton zurückführte. Leider sollen die neueren Bände nicht mehr so gelungen sein.
Viel mehr Serien besitze ich gar nicht. [Allerdings wollte ich, wenn ich groß bind, sämtliche Perry-Rhodan-Bücher kaufen...]
Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Hans Bemmann "Stein und Flöte ... und das ist noch nicht alles"
ich weiß zwar nicht, ob Autor und Buch tatsächlich Nischenerscheinungen sind, doch ist Hans Bemmann einer der Autoren, die mich am meisten begeistern.
Lieblingsbuch, dass du letztes Jahr gelesen hast?
ich bin leider nicht sonderlich gut darin, mich zu erinnern, wann ich was las, doch erwähle einfach
Milan Kundera "Die Unsterblichkeit",
weil es wirklich wundergut ist - und ich den Lesezeitraum noch ungefähr zu rekonstruieren vermag.
Welches Buch liest du gegenwärtig?
Vikram Chandra "Tanz der Götter".
Vermutlich hatte ich gehofft, einen Salman Rushdie zu lesen. Das trifft nicht zu, aber trotzdem gefällt es. Nicht zuletzt, weil ich es mag, wenn ich einer Geschichte unzählige weitere erzählt werden und alle irgendwie miteinander verwoben sind. Außerdem faszinieren mich anscheinend derzeit orientalische Geschichten.
Glücklicherweise neige ich nur in Ausnahmefällen dazu, Bücher parallel zu lesen. Deswegen stehen die beiden auf der Buchmesse erworbenen Werke noch unangetastet im Regal...
Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Alle Werke, die ich in den obigen "Lieblings-"-Kategroien erwähnte, sind schon ausgezeichnete Kandidaten. Spontan ergänze ich noch
Salman Rushdie "Wut" und John Irving "Owen Meany".
Allerdings könnte es sein, daß ich morgen andere Werke aufzählen würde.
Den Stock fange, wer will.
Gebunden oder Taschenbuch?
Obgleich beispielsweise Comics und CDs wie Augäpfel gehütet und wie rohe Eier behandelt werden müssen, favorisiere ich bei Büchern den Inhalt, nicht das Äußere des Geschriebenen. Und so bevorzuge ich kostenbedingt zumeist Taschenbücher, nehme auch gerne Flecke und Knicke in Kauf, wenn die Lektüre denn trotzdem eine erquickende ist. Immer wieder stelle ich fest, daß irgendwer noch irgendwelche Bücher von mir in seinem Besitz wissen müßte - und sorge mich nicht darum. Schließlich werden sie eines Tages in meine Hände zurückwandern - und noch immer gleichen Inhalts sein.
Amazon oder Buchhandel?
Ich bevorzuge den Buchhandel, doch gestehe, daß ich nicht selten amazon nutze, einfach, weil ich liebend gerne der Bequemlichkeit verfalle, ein Buch bereits in dem Augenblick geordert zu haben, da mir das dringende Verlangen aufs Herze hüpfte. Den örtlichen Buchverkäufer zu unterstüzen fällt schwer, weil dieser aufgrund mangelnder Unterstützung bereits den üblichen Ketten wich.
Und noch ein halbe Kilo Asche auf mein Haupt: Ich mag eben jene Ketten. Seitdem diese erkannt haben, daß ein integriertes Café und bequeme Sessel Morastsches Freuen erwirkt, verweile ich gerne länger dort, lese zwanzig, dreißig Seiten an, bis ich mich endlich entscheide. Allerdings verbrachte ich unlängst zwei Stunden in einem Buchladen auf der Suche nach Lesbarem - und hatte dennoch Schwierigkeiten, fündig zu werden. Das läßt natürlich den Blick zurückschweifen, hin zum lokalen Buchdealer.
Lesezeichen oder Eselsohr?
Lesezeichen. Trotz meiner mangelnden Leidenschaft für Buchäußeres erwirke ich doch keine beabsichtigten Mißhandlungen. Auch Hineinschreiberei gehört zu den Dingen, derer ich mich verwehre. Wenn ich es recht bedenke, versuche ich sogar zu vermeiden, das Buch aufgeklappt-umgedreht liegen zu lassen, um die unschönen Längsknicke zu vermeiden. Allerdings mißlingt das Vermeiden nicht selten, was mich jedoch nicht weiter kümmert.
Dennoch: Irgendein Fetzen, Band, Heft, Dingens findet sich immer, das als Lesezeichen herhalten kann. Falls derlei trotzdem nicht zur Hand ist, klappe ich das Buch eben zu. Die richtige Seite wiederzufinden, erweist sich seltens als Problem.
Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?
In meinen Bücherreaglen besteht die Tendenz, Autoren zueinander zu ordnen. Auch mag ich es nicht, Bücher, die ich über alles liebe, neben ungute einzusortieren. Sollte dieses wenig ausgereifte Ordnungsprinzip aus irgendwelchen Gründen [Beispielsweise sind zuweilen die Bücher eines Autors über mehrere Regale verteilt.] fehlschlagen, so kümmere ich mich nicht weiter darum. Wenn ich ein Werk nicht finde, so schiebe ich einfach die Schuld auf irgendwleche Entleiher.
Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Behalten. Einst wollte ich Bücher entsorgen, die ich als "Buchpreis" hinterhergeschmissen bekommen hatte und die mein dauerhaftes Mißfallen erregt hatten, doch meine Verwandten bewahrten sie durch aufopferungsvolle Adoption vor der verdienten Vernichtung. Ansonsten behalte ich. Und wenn ich umzugsbedingt Kisten schleppen muß, dann behalte ich trotzdem. Denn ich besitze eigentlich nichts Büchriges, was wirklich wegwerfbar wäre.
Was ich nicht behalten wollen würde, würde ich auch niemandem anderen andrehen, weswegen ich meine ohnehin wenig ausgeprägte Verkäufernatur nicht strapaziere. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wüßte ich, daß irgendjemand Geld für den Schund bezahlt, den ich nicht ertragen kann.
Als meine Eltern die Wohnung wechselten, kutschierte ich durch wiederholtes Hin- und Herfahren nicht nur meinen eigenen Kram, sondern auch sämtliche Bücher meiner Eltern in das neue Zuhause. Die Werke füllten die Abstellkammer - bis unter die Decke gestapelt. Seitdem schrecke ich vor umzugsbedingtem Bücherkistenschleppen nicht mehr zurück.
Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Sinnloses Ding, so ein Schutzumschlag. Dennoch behalte ich ihn.
Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Ohne. Das blöde Ding soll schließlich heil bleiben. Allerdings bin ich ein wenig ordnungsfixierter Mensch, weswegen der sicher verwahrte [irgendwo auf den Schreitisch geworfene] Schutzumschlag aufgrund unzureichend ausgeführter Rücksichtsnahme oft genug durch dessen vorsorgliches Entfernen höheren Schaden nimmt als wenn er am Buch geblieben wäre.
Kurzgeschichten oder Roman?
Roman. Ich besitze zwar ein paar Kurzgeschichten, verfaßte auch selber ein paar, doch liebe den Roman, liebe es, wenn den Figuren genug Platz zur Entfaltung gegeben wird, wenn sich über hunderte Seiten hinweg die absurdesten Verwicklungen ergeben. Außerdem mag ich dicke Bücher. Mich stört es nicht, gewichtige Schmöker im Rucksack umherzuschleppen, nur um ein paar Skeunden Straßenbahnfahrt mit angenehmer Lektüre versüßen zu können.
Sammlung (Kurzgeschichten von einem Autor) oder Anthologie (Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren)?
Ich besitze beides. Allerdings würde meine Tendenz wohl zur Sammlung gehen, weil so der Autor bewußt gewählt wurde. Anthologien bergen oft unangenehme Überraschungen, die ich nicht zu erleben wünsche. Jedoch sei abermals darauf verwiesen, daß mein Kurzgeschichteninteresse kein ausgeprägtes ist.
Harry Potter oder Lemony Snicket?
Ich muß gestehen, Lemony Snicket nur als Bewegtbild konsumiert zu haben. Im Vergleich zu den HP-Verfilmungen siegt diese eindeutig. Allerdings habe ich alle Harry-Potter-Teile gelesen. Weniger aus Begeisterung heraus, denn aus dem Wunsch, den elenden Hype verstehen [und kritisieren] zu können. Ich erachte die Bücher für unterhaltsam geschrieben, doch für nicht sonderlich innovativ. Ich schimpfe gerne darüber, daß Frau Rowling für sonderlich erfindungsreich gehalten wird, obgleich sie häufig längst in Fantasy-Werken umherirrende Figuren zweckentfremdet und in ihr Geschreibe hineinstopft. Auch emfpfinde ich es als keineswegs sonderlich wichtig für den Verlauf einer Geschichte, daß in jedem Buch irgendwer stirbt. Will sagen: Es gibt bessere Märchenbücher und bessere Fantasybücher. Mindestens.
Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel endet?
Ich lese gerne vor dem Einschlafen. Und da ich ohnehin erst zu Bett gehe, wenn es dringend nötig ist, endet die abendliche Lektüre zumeist müdigkeitsbedingt. ich liebe das Gefühl, nicht einmal mehr zum Lesen fähig zu sein und zu spüren, daß man nur die Augen schließen muß, um wegzudämmern...
„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“?
Ersteres. Und zwar nicht wegen der aufgebauschten Dramatik, sondern eher, weil ich so hoffen kann, etwas anderes als ein Grimmsches Märchen lesen zu dürfen.
Kaufen oder leihen?
Ich leihe gerne. Mittlerweile fällt es mir bei jedem Bibliotheksbesuch schwerer, mir potentiell Gefallendes zu entdecken. Und in den Bücherregalen von Freunden [Beinahe hätte ich "in befreundeten Bücherregalen" geschrieben...] findet sich nur selten etwas, das mir ins Auge springt. Anscheinend halten sich auch meine Freunde auch mit ihren Empfehlungen zurück - vielleicht weil ihr Geschmack in anderen Regionen wandert als der meinige.
Also werden Bücher gekauft. Viel zu häufig, meint mein Geldbeutel. Nicht selten endet der Wunsch, mir endlich mal einen neuen Pullover zu kaufen, darin, daß ich nur mit Les- aber nicht mit Anziehbarem vom Einkauf heimkehre.
Neu oder gebraucht?
Zumeist neu. Ich kenne zu wenige Antiquariate, aber hätte auch nichts gegen eine höhere Zahl an Gebrauchtwerken in meinem Regal einzuwenden. Zuweilen erwerbe ich Gebrauchtes über das weltweite Netz - und erlag damit noch keiner Enttäuschung. Dennoch befinden sich in öffentlichen Einkaufzentren eher Neubuchläden, weswegen ein dortiges Vorbei- und Hineinschlendern nicht selten mit dem Erwerb eines neuen Werkes endet. Schließlich erfolgt ein solcher Kauf oft genug ungeplant.
Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Bestsellerlisten laden normalerweise ein zum Überfliegen und Abwenden. Ich stöbere meistens, doch entziehe mich keiner Empfehlung. Rezensionen bekomme ich nicht sehr oft zu Gesicht, doch gebe ich mehr als die Meinung mir Bekannter denn auf die irgendwelcher Rezensoren.
Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Spielt keine Rolle.
Morgens, mittags oder nachts lesen?
Tageszeitabhängiges Lesen? Klingt albern. [Auch wenn die Abendstunden die meiste, zum Lesen nutzbare Ruhe beherbergen.]
Einzelband oder Serie?
Hin und wieder stoße ich unbeabsichtigt auf Serienhaftes, das mich zu fesseln weiß, obgleich ich es bevorzuge, wenn ein Buch auch mit der letzten Seite beendet wird. In Fantasy-Kreisen existieren ja unzählige Serien, die anzufangen ich nicht wage, weil ich mich nicht gewzwungen fühlen möchte, dreizehn weitere Bände erwerben zu müssen.
Lieblingsserie?
Tad Williams "Das Geheimnis der Großen Schwerter". Ich las einst den ersten Band, ohne zu wissen, daß es noch drei weitere geben würde, und war verzückt. Als ich dann vor der Kaufentscheidungs stand, "Herr der Ringe" oder obiges zu erwerben, entschied ich mich ohne langes Zögern für die Schwerter-Reihe - und bin noch heute begeistert.
Ansonsten mag ich die Bücher von Alastair Reynolds, der mich mir wirklich guter Schreibe zum Science Ficiton zurückführte. Leider sollen die neueren Bände nicht mehr so gelungen sein.
Viel mehr Serien besitze ich gar nicht. [Allerdings wollte ich, wenn ich groß bind, sämtliche Perry-Rhodan-Bücher kaufen...]
Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Hans Bemmann "Stein und Flöte ... und das ist noch nicht alles"
ich weiß zwar nicht, ob Autor und Buch tatsächlich Nischenerscheinungen sind, doch ist Hans Bemmann einer der Autoren, die mich am meisten begeistern.
Lieblingsbuch, dass du letztes Jahr gelesen hast?
ich bin leider nicht sonderlich gut darin, mich zu erinnern, wann ich was las, doch erwähle einfach
Milan Kundera "Die Unsterblichkeit",
weil es wirklich wundergut ist - und ich den Lesezeitraum noch ungefähr zu rekonstruieren vermag.
Welches Buch liest du gegenwärtig?
Vikram Chandra "Tanz der Götter".
Vermutlich hatte ich gehofft, einen Salman Rushdie zu lesen. Das trifft nicht zu, aber trotzdem gefällt es. Nicht zuletzt, weil ich es mag, wenn ich einer Geschichte unzählige weitere erzählt werden und alle irgendwie miteinander verwoben sind. Außerdem faszinieren mich anscheinend derzeit orientalische Geschichten.
Glücklicherweise neige ich nur in Ausnahmefällen dazu, Bücher parallel zu lesen. Deswegen stehen die beiden auf der Buchmesse erworbenen Werke noch unangetastet im Regal...
Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Alle Werke, die ich in den obigen "Lieblings-"-Kategroien erwähnte, sind schon ausgezeichnete Kandidaten. Spontan ergänze ich noch
Salman Rushdie "Wut" und John Irving "Owen Meany".
Allerdings könnte es sein, daß ich morgen andere Werke aufzählen würde.
Den Stock fange, wer will.
morast - 26. Mär, 20:26 - Rubrik: Wortwelten
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