Dienstag, 29. Juli 2008

Asus eeePC 900 12G – Der Erfahrungsbericht – Teil 2: Der Kauf

Eigentlich wollte ich das Gerät bei amazon kaufen. Bisher hatte mich das Internetkaufhaus nie enttäuscht, was man von der heimischen Saturnfiliale nicht behaupten konnte. Zudem glaubte ich nicht, dass sie den eeePC vorrätig haben würden – zu oft war ich schon suchenderweise durch die Gänge geschlichen, ohne fündig zu werden. Doch amazon erwies sich als unzuverlässig: Als ich endlich zum Kauf bereit war, bot man mir nur die Option des Vorbestellens an. Quatsch, dachte ich, ging nun doch in Saturn und wurde fündig. Zwei Geräte standen dort, eines weiß, eines schwarz, die tatsächlich benutzbar waren. Und sie waren so winzig! Kein Bild im Netz war imstande, diese Dimensionen wiederzugeben, die mich, der nicht zum ersten Mal einem eeePC begegnete, dennoch eneut überraschten.

Ich tippte wild drauflos, wollte ausprobieren, ob die reduzierte Tastatur mir Probleme machen würde. Doch ich war erstaunt: Die Tippfehler hielten sich in den für mich üblichen Grenzen. Also bastelte ich ein wenig an den Einstellungen herum, hob das Gerät hoch und wog es in meiner Hand, nickte bestätigend – und suchte einen Verkäufer.

Das erwies sich als gar nicht so einfach, denn freie Mitarbeiter waren – wie immer – nicht zuständig und zuständige – natürlich – nicht frei. Ich wartete am Informationspunkt, allmählich die Geduld verlierend. Warum mussten die Saturner mich in meiner Aufregung zusätzlich quälen?

Ein Mann in Anzug kam auf mich zu, fragte, was ich wolle. Kein Mitarbeiter dachte ich, weil er nichts Blaues trug. Oder vielleicht ein Chef. Ich erläuterte meinen Wunsch. Er könne mir auch nicht helfen, meinte er; ich müsse mich an einen Mitarbeiter wenden. Dennoch ließ er sich noch von mir zeigen, was ich denn eigentlich kaufen wolle, erklären, dass der Preis von 399 Euro normal und auch bei amazon so üblich sei. Was ich denn mache, wollte er wissen. Ich studiere, antworte ich, und als er wieter nachfragte, umriss ich kurz mein derzeitiges Dasein, ohne allzu präzise zu werden. Er nickte, schaute noch einmal kurz auf den ausgestellten eeePC – und überreichte mir eine Visitenkarte. Vermögensberater sei er – und wenn ich mein Studium beendet habe, solle ich mich doch bei ihm melden.

Was für eine beschissene Masche!, dachte ich und entdeckte sogleich einen zuständigen Verkäufer. Welche Farbe, wollte dieser wissen, nachdem ich ihm meinen Wunsch nahegelegt hatte. Weiß, sagte ich, und verstieß damit gegen meine allgemeine Schwarzigkeit. Der Schwarz sah einfach zu langweilig aus. Zu gewöhnlich. Ob ich denn das Vodafon-Angebot nutzen wollte. Was für ein Angebot?, frage ich und bereute es sofort. Doch glücklicherweise zeigte er nur auf ein Pappschild. Die Kollegen – eben jene, die vorhin unbeschäftigt und nicht zuständig gewesen waren – würden das machen. Ich könne 340 Euro sparen. Und wieviel müsste ich bezahlen?, fragte ich neugierig. Er studierte das Schild, doch ich wollte die Antwort nicht wissen. Ist okay so, sagte ich, bekam einen Zettel ausgehändigt und bezahte, während er den weißen eeePC aus dem Lager holte und an die Information übergab. Dass ich auf meinem eigenen Kassenbeleg für den Erhalt des Notebooks, bzw Netbooks, wie es derzeit überall heißt, unteschreiben musste und nicht auf einem Schriebs, den Saturn behielt, verwunderte mich, war mir aber egal. Ich hatte meinen eeePC und konnte nach Hause fahren.


Weiter geht's in Teil 3: Die Installation
und hier ist Teil 1

Asus eeePC 900 12G – Der Erfahrungsbericht – Teil 1: Das Vorher

Unlängst erworbenes Superblogs-Gewinngeld als hilfreichen Zuschuss nutzend erwarb ich einen dieser winzigen und knuffigen eeePCs, auf die ich schön längere Zeit mein Auge geworfen hatte. Mittlerweile besitze ich das Gerät nahezu eine Woche, und allmählich drängt es mich, eine äußerst subjektive Beurteilung abzuliefern.

Das Warum? ist recht rasch zu beantworten: Abgesehen von einem Gerät, das nur in äußersten Notfällen zum Einsatz kommt und das bereits, als ich es geschenkt bekam, ein Wrack war, besitze ich kein Notebook. Und obwohl ich bereits jahrelang überlegte, mir ein solches Gerät zu kaufen, hielt ich mich stets davon ab.

Denn ich mag keine Notebooks. Notebooks betrügen. Abgesehen davon, dass sie in den meisten Fällen mehr Geld kosten als ich aufzubringen vermag, wäre auch ein Kostenlosgerät imstande, mich zu verärgern. Denn Notebooks gaukeln einem Mobilität vor, die sie nicht besitzen. Notebooks sind riesig, schwer und unhandlich. Wenn ich mich irgendwohin begebe und überlege, ein Notebook mitzunehmen, dann bildet selbiges stets ein Hindernis. Entweder ich muss auf bestimmte Klamotten oder Bücher verzichten oder die zusätzliche, und vor allen nicht zu vernachlässigende, Masse in Kauf nehmen.

Und nicht nur das: Mit einem Notebook kommen stets noch Unmengen von Umständlichkeiten daher. Das Netzteil muss sein, ist aber klobig und ebenfalls schwer. Als Trackpadverabscheuer erwirke ich zusätzliche Kabelverwirrung durch das Mitschleppen einer winzigen Notebookmaus. Und davon, dass das Ganze ja auch noch in eine schützende Hülle mit ausreichender Stabilität gestopft werde soll, die zu der ohnehin nicht geringen Gerätgröße noch weiteren benötigten Raum hinzufügt, will ich gar nicht erst anfangen.

Notebooks haben es also nicht leicht bei mir, und gerne war ich bereit, meinen Notebookkaufgedanken in die Überlegung eines iPhone-Erwerbs zu stopfen, um der Mobilitätsforderung nachkommen zu können. Doch war mein Zweifel bezüglich dieser Geräte und mein Respekt vor dem finanziellen Aufwand stets groß genug, um derartige Pläne gar nicht erst entstehen zu lassen.

Was wollte ich überhaupt mit einem Notebook? Ich wollte mit Sicherheit keine Bildbearbeitung durchführen und Fred-Comics zu generieren, denn zusätzlich meinen Scanner mitzuschleppen, hätte in Albernheit gemündet. Ich wollte unterwegs schreiben können, mich im Uni-WLAN-Netz und anderen W-Netzen einklinken können, wollte imstande das sein, relativ aufwandslos durch Internetseiten zu surfen, aber zugleich auch „richtig“ arbeiten können. Also neben erwähntem Schreibprogramm sollten auch Tabellenkalkulation und evtl Präsentationsdingsbums existieren. Latex sollte laufen, und jedes weitere Programm, das ich in nächster Zeit benötigen würde. Filme und Musik sollte es wiedergeben können – ohne jedoch zum hauptsächlichen Betrachtungsmedium zu werden. Es sollte meinen „echten“ Rechner nicht ersetzen, doch sich ohne Probleme mit ihm verstehen. Ein DVD-Laufwerk war ebenso uninteressant für mich wie Leistungen, die an die Grenzen des derzeit Möglichen gingen. Ich wollte keine Spiele damit spielen, weil ich das ohnehin nie tat, wollte nicht sämtliche meiner Daten darauf gespeichert wissen, wollte damit arbeiten können, ohne ständig mit Winzigkeiten belästigt zu werden, die zwar beseitigbar, aber nervig sein würden.

Ich wollte mobil sein, wollte mich spontan für oder gegen die Mitnahme eines Rechners entscheiden können, ohne langes Planen und Gewicht-berücksichtigen. Ich wollte stundenlang im Freien sitzen, ohne auch nur ein Quentchen Interesse für die Laufzeit des Akkus aufwenden zu müssen.

Doch allein der letzte Punkt erwies sich als Totschlagargument: Mit „stundenlang“ meine ich nicht frei, vier, fünf Stunden. Nein, ich denke an zehn, zwanzig Stunden, die meiner Meinung nach auskommen soll, ohne die Nähe einer Steckdose zu spüren. Denn das bedeutet für mich Mobilität: Überall arbeiten zu können, und nicht nur dort, wo sich eine Steckdose befindet.

Leider ist die Technik noch nicht imstande, meine abstrusen Wünsche zu erfüllen, und so begrub ich schnell die Hoffnung auf relative Stromunabhängigkeit. Also spielte es auch keine Rolle mehr, ob ein mir gehörendes Notebook nun drei oder fünf Stunden aktiv sein konnte. Es war in beiden Fällen viel zu wenig,

Wenn ich es zusammenfasste, wollte ich keine großen Leistungen, dafür jedoch Handlichkeit. Keinen Erstrechnerersatz, sondern ein tatsächlich mobiles Gerät, das mit seinem großen Bruder vereinbar wäre. Also warf ich meine Blicke umher, und sobald Asus das erste eeePC-Modell vorstellte, weiteten sich meine Pupillen. Das, genau das, war es, was ich suchte.

Nun gut, das Linux-Betriebssystem überzeugte mich noch nicht, und der Speicher konnte durchaus größer sein. Aber dennoch: Ein Anfang war gemacht, und sobald der eeePC 900 mit Windows XP und größerem Speicher herauskam, ließ ich meine alten Wunschgedanken wieder aufleben – und schließlich wahr werden.


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