Ganz anders
"Nein, wir machen alles ganz anders!", rief Peter und fuchtelte hektisch mit den Armen. "Ganz ganz anders!"
Ich seufzte, ganz leise nur, denn sowohl meine Lust als auch meine Geduld dürften mittlerweile in irgendeinem Fundbüro angekommen sein. Ich hatte sie jedenfalls bereits vor Stunden verloren.
"Wie denn?", fragte ich und dachte 'Ganz anders.'
"Na, ganz anders!", rief Peter und fuchtelte noch hektischer mit seinen Körperauswüchsen, fast so, als hätte ich ihn beim Versuch unterbrochen, flügge zu werden.
"Ach so.", meinte ich. Die Ironie, die aus diesen beiden Silben nur so triefte, blieb unbemerkt. Peters Denken und Handeln hatte sich ganz dem "anders" verschrieben, das er nun schon so lange proklamierte - das unglücklicherweise sekündlich seine Form zu ändern schien.
"Ich hab's!", rief Peter. Sein Gesicht erstrahlte zum geschätzten dreiundzwanzigsten Mal, als eine neue Genialität seinen Geist heimsuchte. Ich ersparte mir ein weiteres Seufzen. Der Vorrat für die nächsten Wochen war bereits aufgebraucht.
Mein Gesicht war ein Fragezeichen, und es gelang mir, mein erblühendes Desinteresse so zu kneten, dass es nach außen hin wie Geduld wirkte. Ich wartete, dass Peter fortfuhr, doch seine Stirn knitterte schon wieder bedrohlich.
"Wir müssten eigentlich nur...", begann Peter, unterbrach sich, begann erneut. "Eigentlich sollten wir..." Er atmete ein, aus, wieder ein.
"Nein, wir machen alles ganz anders!", rief er dann triumphierend, als wäre, was soeben geäußert hätte, eine Idee.
"Wie anders?", fragte ich und bereute es sofort.
"Na, ganz anders!", erklärte Peter. Sein Gesicht gleißte, und ich wünschte, seine Begeisterung würde nicht immer wieder auf dem Weg zu mir verenden, so wie meine Fragen nach Details immer wieder an Peters Hörorganen zerschellten.
"Wie wär's denn...", setzte ich an, doch Peter unterbrach mich. "Ich weiß es!", rief er, "Jetzt weiß ich es!"
Ich zog die Augenbrauen hoch.
"Es ist eigentlich ganz einfach. Erstaunlich, dass wir bisher nicht drauf gekommen sind! Dabei lag es die ganze Zeit direkt vor unserer Nase." Er sah mich an und grinste. "Wir waren einfach betriebsblind."
"Also...?", sagte ich. Für eine komplette Frage hatte ich keine Kraft mehr.
Peter fuchtelte mit den Armen und verkündete fröhlich:
"Wir machen alles ganz anders!"
Ich nickte. Genau das hatte ich erwartet.
"Ganz ganz anders.", ergänzte Peter und strahlte vergnügt vor sich hin.
Ich seufzte, ganz leise nur, denn sowohl meine Lust als auch meine Geduld dürften mittlerweile in irgendeinem Fundbüro angekommen sein. Ich hatte sie jedenfalls bereits vor Stunden verloren.
"Wie denn?", fragte ich und dachte 'Ganz anders.'
"Na, ganz anders!", rief Peter und fuchtelte noch hektischer mit seinen Körperauswüchsen, fast so, als hätte ich ihn beim Versuch unterbrochen, flügge zu werden.
"Ach so.", meinte ich. Die Ironie, die aus diesen beiden Silben nur so triefte, blieb unbemerkt. Peters Denken und Handeln hatte sich ganz dem "anders" verschrieben, das er nun schon so lange proklamierte - das unglücklicherweise sekündlich seine Form zu ändern schien.
"Ich hab's!", rief Peter. Sein Gesicht erstrahlte zum geschätzten dreiundzwanzigsten Mal, als eine neue Genialität seinen Geist heimsuchte. Ich ersparte mir ein weiteres Seufzen. Der Vorrat für die nächsten Wochen war bereits aufgebraucht.
Mein Gesicht war ein Fragezeichen, und es gelang mir, mein erblühendes Desinteresse so zu kneten, dass es nach außen hin wie Geduld wirkte. Ich wartete, dass Peter fortfuhr, doch seine Stirn knitterte schon wieder bedrohlich.
"Wir müssten eigentlich nur...", begann Peter, unterbrach sich, begann erneut. "Eigentlich sollten wir..." Er atmete ein, aus, wieder ein.
"Nein, wir machen alles ganz anders!", rief er dann triumphierend, als wäre, was soeben geäußert hätte, eine Idee.
"Wie anders?", fragte ich und bereute es sofort.
"Na, ganz anders!", erklärte Peter. Sein Gesicht gleißte, und ich wünschte, seine Begeisterung würde nicht immer wieder auf dem Weg zu mir verenden, so wie meine Fragen nach Details immer wieder an Peters Hörorganen zerschellten.
"Wie wär's denn...", setzte ich an, doch Peter unterbrach mich. "Ich weiß es!", rief er, "Jetzt weiß ich es!"
Ich zog die Augenbrauen hoch.
"Es ist eigentlich ganz einfach. Erstaunlich, dass wir bisher nicht drauf gekommen sind! Dabei lag es die ganze Zeit direkt vor unserer Nase." Er sah mich an und grinste. "Wir waren einfach betriebsblind."
"Also...?", sagte ich. Für eine komplette Frage hatte ich keine Kraft mehr.
Peter fuchtelte mit den Armen und verkündete fröhlich:
"Wir machen alles ganz anders!"
Ich nickte. Genau das hatte ich erwartet.
"Ganz ganz anders.", ergänzte Peter und strahlte vergnügt vor sich hin.
morast - 5. Aug, 18:26 - Rubrik: Wortwelten
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks