"Brief" - Eine Kurzgeschichte
Einst rief eine Zeitschrift zu einem Wettbewerb aus, bei dem eine in Hundert Jahren spielende Handlung verlangt war - allerdings in 200 Wörtern ausgedrückt. Das rang mir einiges an Wortkürzungsmühen ab - und führte letztendlich zu keinem Erfolg.
Das ist weniger schade, weil ich nichts gewann, sondern weil ich eine eigentlich gar nicht so schlechte Idee zu einem 200-Wort-Krüppel verstümmelte, um an dem Wettbewerb teilzunehmen.
Bevor ich aber diese Verstümmelung wieder umkehre [Keine Ahnung, ob das jemals geschehen wird.], gibt es den erfolglosen Beitrag zu lesen.
Der Versuch, die Gefahr abzuwenden, scheiterte längst. Die Evolution verwelkte auf ihrem Höhepunkt. Der Menschheit droht die Degeneration, der geistige und körperliche Zerfall.
Jahrelang suchte ich nach einem Ausweg, studierte, forschte - doch fand nichts. Nichts, außer dem Pfad, den ich nun beschreite.
Technik erleichtert jede Tat, plant voraus, spart Zeit, Mühe. Die Allgegenwart der Informationen erübrigt Wissen. Menschliches Denken setzt nur noch Impulse, machte sich selbst längst überflüssig. Kein Gedanke, kein Schritt, ohne unterstützende Maschinen. Selbstgenerierend, selbstoptmimierend, perfekt.
Als die AirBots die Atmosphäre renaturisierten, atembare Luft produzierten, schien auch die letzte Überlebenssorge der Menschheit getilgt.
Doch die Menschheit kränkelt. Ihr Dasein hat längst keine Berechtigung mehr. Was wäre ein Mensch ohne Maschinen?
Den OmniVirus zu programmieren, war simpel, ihn in das WorldNet einzuschleusen, nicht minder.
Warten.
Die ersten AirBots sind bereits befallen. Mit ihnen beginnt die Seuche, die digitale Sintflut. Der Rest wird folgen.
Bin ich Gott?
Das Maschinensterben setzt ein. Eine große Stille wird kommen. Ich weiß es, genieße die Vorahnung, suche Überlebende in ihr, Überlebende, die sich besinnen, die neu beginnen, einen richtigeren Weg einschlagen werden.
Ich bedaure, daß mir dieser Anblick verwehrt bleiben wird.
Grundsatz jedes Maschinenwesens: Diene dem Menschen.
Ich diene. Ich helfe.
ZX-VZ-114
Das ist weniger schade, weil ich nichts gewann, sondern weil ich eine eigentlich gar nicht so schlechte Idee zu einem 200-Wort-Krüppel verstümmelte, um an dem Wettbewerb teilzunehmen.
Bevor ich aber diese Verstümmelung wieder umkehre [Keine Ahnung, ob das jemals geschehen wird.], gibt es den erfolglosen Beitrag zu lesen.
Der Versuch, die Gefahr abzuwenden, scheiterte längst. Die Evolution verwelkte auf ihrem Höhepunkt. Der Menschheit droht die Degeneration, der geistige und körperliche Zerfall.
Jahrelang suchte ich nach einem Ausweg, studierte, forschte - doch fand nichts. Nichts, außer dem Pfad, den ich nun beschreite.
Technik erleichtert jede Tat, plant voraus, spart Zeit, Mühe. Die Allgegenwart der Informationen erübrigt Wissen. Menschliches Denken setzt nur noch Impulse, machte sich selbst längst überflüssig. Kein Gedanke, kein Schritt, ohne unterstützende Maschinen. Selbstgenerierend, selbstoptmimierend, perfekt.
Als die AirBots die Atmosphäre renaturisierten, atembare Luft produzierten, schien auch die letzte Überlebenssorge der Menschheit getilgt.
Doch die Menschheit kränkelt. Ihr Dasein hat längst keine Berechtigung mehr. Was wäre ein Mensch ohne Maschinen?
Den OmniVirus zu programmieren, war simpel, ihn in das WorldNet einzuschleusen, nicht minder.
Warten.
Die ersten AirBots sind bereits befallen. Mit ihnen beginnt die Seuche, die digitale Sintflut. Der Rest wird folgen.
Bin ich Gott?
Das Maschinensterben setzt ein. Eine große Stille wird kommen. Ich weiß es, genieße die Vorahnung, suche Überlebende in ihr, Überlebende, die sich besinnen, die neu beginnen, einen richtigeren Weg einschlagen werden.
Ich bedaure, daß mir dieser Anblick verwehrt bleiben wird.
Grundsatz jedes Maschinenwesens: Diene dem Menschen.
Ich diene. Ich helfe.
ZX-VZ-114
[Im Hintergrund: The Dresden Dolls - "Coin-Operated Boy"]
morast - 20. Okt, 22:37 - Rubrik: Wortwelten
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