graefin - 16. Jul, 10:04

Als ich noch ein Kind war gab es bei uns auf dem Dorf den "Müllkasten Willi". Der einzige "Stadtstreicher", der jemals bei uns gesichtet worden ist. Er durchwühlte immer die Mülleimer des ganzen Dorfes nach Essbarem, Flaschen, Dosen, Papier - einfach allem. Als Kind kam mir das sehr seltsam vor, denn ich hatte noch nie eine Großstadt besucht und kannte keine Penner. Jeder kannte den Müllkasten-Willi und jeder kannte auch seine Geschichte. Seine Familie war bei einem Autounfall ums Leben gekommen und er war den Wagen gefahren.
Angst brauchten wir nicht vor ihm zu haben. Wir winkten ihm oder sagten Hallo und er sagte Hallo zurück. Eines Tages war er dann nicht mehr da.

In Hannover gibt es natürlich auch den ein oder anderen seltsamen Typen. Beispielsweise den "Szene Opa", der mir in Baggy Pants, Cappi, und cooler Jacke immer in der U-Bahn begegnet. Der muss so um die 60 sein, kleidet sich aber wie 16. Dann gibt es den "Karate Horst" der immer in einem weißen Judo Anzug herumläuft mit Schäferhund an der Seite. Oftmals noch mit Schlagstock am Gürtel. Ich weiß nicht genau, ob ich mich vor ihm fürchten soll oder nicht. Dann haben wir einen genialen U-Bahn Führer, den ich noch nie gesehen habe, aber oft höre. Er fährt die Linie 5 oder 4 (?) und macht solche Ansagen wie "Herzlich Willkommen meine Damen und Herren an Bord der U-Bahn Linie x, unsere aktuelle Reisegeschwindigkeit beträgt x..."

TJa, und da gäbe es noch viel mehr Originale, meistens Menschen die immer in meinem Bus sitzen und die ich seit Jahren tagein, tagaus sehe. Bei einem weiß ich seit gestern den Namen: Herr Sonnenberg, ein geistig zurückgebliebener älterer Herr.

Mawaasesned (Gast) - 4. Aug, 13:23

Mainz

Paula, eine ältere Frau, sehr freundlich, sitzt immer in der Fußgängerzone auf dem Boden und häkelt Topflappen. Die verkauft sie, sofern es sich nicht ohnehin um Auftragsarbeiten handelt. Man kann nämlich auch Topflappen vorbestellen. Dann darf man sich die Farbe aussuchen. Man darf ihr aber auch einfach so Geld geben. Dann wünscht sie einem einen schönen Tag oder so etwas.

Viel origineller als Original ist der alte Mann mit den spärlichen, aber länglichen, weißen Haaren, die er mit Schleifchen verziert oder gar zu dünnen Zöpfchen flicht. Er trägt Kleider, Modell geblümte Kittelschürze, und spielt auf einer Heimorgel Volksmusik und bekannte alte Schlager, im kräftig gegen den automatisch erzeugten Rhythmus ankämpfend. Manchmal, wenn er oder sie eine Pause macht, hört man auch den Rhythmus ganz alleine spielen. Abends packt dieses Original der Mainzer Fußgängerzone seine Orgel in den Mofaanhänger und fährt nach Hause, wo auch immer das sein mag.

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