Notizbucheinweihungstext
Nachdem ich Saturn innerhalb einer einzigen Scorpions-Ballade durchforstet und kauflos verlassen hatte, trug es mich über einen Max-Goldt-Buchkauf-Umweg direkt zum Altmarkt-McDonalds, wo ich mich der Nahrungsmittelimitatsaufnahme hinzugeben beabsichtigte. Zuvor jedoch besichtigte ich die Toilette, ein teures Nicht-Vergnügen, da dort ein mit Kittelschürze bekleideter und dadurch einigermaßen professionell wirkender Türke saß und nichts Besseres mit sich anzufangen wußte, als jeden, der in die verliesartigen Tiefen der Toilettenetage hinabstieg, mit einem flüchtigen Gruß an die Bezahlunsgpflicht zu erinnern und jedes Geldstück, das auf seinen Teller gelegt wurde, sofort in der Kitteltasche verschwinden zu lassen, sobald es das Porzellan klangvoll berührt hatte.
50 Cent verlangte der sicherlich irgendwann putzende, doch im Augenblick untätige Mann für das Verrichten der Notdurft. 50 Cent war auch der Wert der Münze, die stets einsam auf seinem Münzsammelteller zurückblieb und einen offensiven Hinweis an alle Klonutzenden darstellte. Vielleicht, und ich hielt dies nicht für sonderlich unwahrscheinlich, war sie festgeklebt.
Die Lokalität, die sich selbst befremdlicherweise als "Restaurant" bezeichnet, war laut und voll. Nach meiner Bestellung fanden das Tablett uund ich einen freien Platz und nahmen diesen zugleich einem Vater-Tochter-Gespann weg, das selbigen auserkoren hatte. Bereitwillig bot ich an, mich umzusetzen, was aber abgelehnt wurde. Die beiden ließen sich mir gegenüber nieder, so daß ich gezwungen war, in den durchaus ansehnlichen Ausschnitt der Tochter zu blicken, sobald ich mal von meinem Max-Goldt-Buch aufsah. Selbiges geschah jedoch nicht sehr oft, das das McD-Futter glücklicherweise verspeist werden konnte, ohne daß man es betrachten mußte - was vermutlich ohnehin ratsam war.
Im Hintergrund liefen 80er- und Beginn-90er- Liebesliedklassiker wie "Nothing Compares", das ich bekanntermaßen durchaus mag und mich zur Überprüfung der Behauptung, das Video sei ohne einen einzigen Schnitt entstanden [Ist es nicht. Aber es wäre durchaus vorstellbar, daß Nahaufnahmen des Gesichts der Sinead O'Connor ohne Unterbrechung erfolgte.] veranlaßte; wie das wenig begeisternswerte "Eternal Flame" von den Bangles, "Total Eclipse Of The Heart" von Bonnie Tyler, "Voyage Voyage" von irgendwem und andere Lieder, die ich durchaus kannte und zuweilen sogar mochte, obgleich sie dem Gedudel der typischen "Das Beste der 80er! Das Beste der 90er! Und das Beste von Heute!"-Radiosender entsprachen.
[Als ich Terence Trent D'Arby mit "Sign your name" vernahm, fragte ich mich, woher ich den Namen des Interpreten kannte.]
Neben mir saßen zwei Mädels, deren Alter ich nicht zu schätzen vermochte, die jedoch wie ich die Hintergrundmusikmischung mit Interesse verfolgten, obgleich sie nicht lange bei diesem Thema verweilten und zu Gesprächen über youtube.com und dortige geile Videos wanderten, um letztlich wieder bei Musik anzugelangen, genauer: bei Nirvana und ihrem von allen gutgefundenem Klassiker "Smells Like Teen Spirit", einem Lied, das ja so geil sei. Mit so geil wurde dann auch das dazugehörige Album "Nevermind" klassifiziert, das die eine der beiden am heutigen Tag bereits einmal, die andere sogar schon fünf Mal in ihrem Musikabspielgerät rotieren lassen hatte. So geil war dann auch noch anderes, das ich provokativ überhörte.
[Ich weiß, daß das Attribut "provokatov" an dieser Stelle wenig Sinn ergibt, doch klang es gut genug, um es stehenlassen zu wollen.]
So geil war zusätzlich auch noch ein Gitarrenpart in einem Nirvanalied, den die beiden Mädels mit albernen "Dsch-dsch"-Geräuschen imitierten. Ich schmunzelte, weil es so aussah, als hielten sie Nivana für heftig [so geil], ja "evil", während sich in meinem Rucksack eine Schwarzmetallscheibe befand, die vermutlich tatsächlich "evil" war.
Als dann "Wind Of Change"zu hören war, dachte ich: 'Oh no! Das ist überhaupt nicht geil! Schon wieder Scorpions! Sollte ich vielleicht gehen?' und blieb sitzen. Denn anstatt das "Restaurant" zu verlassen, entschied ich mich dafür, mein neues Notizbuch einzuweihen, das endlich wieder als "Kleines Schwarzes Buch" bezeichnet werden durfte, ohne daß ich deswegen mißtrauische Blicke ob des offensichtlich grünen Notizbuch-Äußeren zu ernten befürchten mußte.
"Would I lie to you?" fragten Charles & Eddie nach einer Weile [Wieso kannte ich auch hier den Namen des Interpreten?], und ich stellte fest, daß dies einer der vielen richtigen Augenblicke war, die Lokalität zu verlassen.
[Rednex mit "Wish You Were Here" bestätigten mich in meinem Entschluß.]
[Als ich aufstand, löste ich sich der einstmals nur notdürftig befestige Träger meines Rucksacks, den aufzuheben ich gerade in Begriff war. Aufmerksamkeit erheischend plauzte er auf den Boden und entlockte mir einen gelassenen "MUß ich das schon wieder reparieren?"-Seufzer.]
50 Cent verlangte der sicherlich irgendwann putzende, doch im Augenblick untätige Mann für das Verrichten der Notdurft. 50 Cent war auch der Wert der Münze, die stets einsam auf seinem Münzsammelteller zurückblieb und einen offensiven Hinweis an alle Klonutzenden darstellte. Vielleicht, und ich hielt dies nicht für sonderlich unwahrscheinlich, war sie festgeklebt.
Die Lokalität, die sich selbst befremdlicherweise als "Restaurant" bezeichnet, war laut und voll. Nach meiner Bestellung fanden das Tablett uund ich einen freien Platz und nahmen diesen zugleich einem Vater-Tochter-Gespann weg, das selbigen auserkoren hatte. Bereitwillig bot ich an, mich umzusetzen, was aber abgelehnt wurde. Die beiden ließen sich mir gegenüber nieder, so daß ich gezwungen war, in den durchaus ansehnlichen Ausschnitt der Tochter zu blicken, sobald ich mal von meinem Max-Goldt-Buch aufsah. Selbiges geschah jedoch nicht sehr oft, das das McD-Futter glücklicherweise verspeist werden konnte, ohne daß man es betrachten mußte - was vermutlich ohnehin ratsam war.
Im Hintergrund liefen 80er- und Beginn-90er- Liebesliedklassiker wie "Nothing Compares", das ich bekanntermaßen durchaus mag und mich zur Überprüfung der Behauptung, das Video sei ohne einen einzigen Schnitt entstanden [Ist es nicht. Aber es wäre durchaus vorstellbar, daß Nahaufnahmen des Gesichts der Sinead O'Connor ohne Unterbrechung erfolgte.] veranlaßte; wie das wenig begeisternswerte "Eternal Flame" von den Bangles, "Total Eclipse Of The Heart" von Bonnie Tyler, "Voyage Voyage" von irgendwem und andere Lieder, die ich durchaus kannte und zuweilen sogar mochte, obgleich sie dem Gedudel der typischen "Das Beste der 80er! Das Beste der 90er! Und das Beste von Heute!"-Radiosender entsprachen.
[Als ich Terence Trent D'Arby mit "Sign your name" vernahm, fragte ich mich, woher ich den Namen des Interpreten kannte.]
Neben mir saßen zwei Mädels, deren Alter ich nicht zu schätzen vermochte, die jedoch wie ich die Hintergrundmusikmischung mit Interesse verfolgten, obgleich sie nicht lange bei diesem Thema verweilten und zu Gesprächen über youtube.com und dortige geile Videos wanderten, um letztlich wieder bei Musik anzugelangen, genauer: bei Nirvana und ihrem von allen gutgefundenem Klassiker "Smells Like Teen Spirit", einem Lied, das ja so geil sei. Mit so geil wurde dann auch das dazugehörige Album "Nevermind" klassifiziert, das die eine der beiden am heutigen Tag bereits einmal, die andere sogar schon fünf Mal in ihrem Musikabspielgerät rotieren lassen hatte. So geil war dann auch noch anderes, das ich provokativ überhörte.
[Ich weiß, daß das Attribut "provokatov" an dieser Stelle wenig Sinn ergibt, doch klang es gut genug, um es stehenlassen zu wollen.]
So geil war zusätzlich auch noch ein Gitarrenpart in einem Nirvanalied, den die beiden Mädels mit albernen "Dsch-dsch"-Geräuschen imitierten. Ich schmunzelte, weil es so aussah, als hielten sie Nivana für heftig [so geil], ja "evil", während sich in meinem Rucksack eine Schwarzmetallscheibe befand, die vermutlich tatsächlich "evil" war.
Als dann "Wind Of Change"zu hören war, dachte ich: 'Oh no! Das ist überhaupt nicht geil! Schon wieder Scorpions! Sollte ich vielleicht gehen?' und blieb sitzen. Denn anstatt das "Restaurant" zu verlassen, entschied ich mich dafür, mein neues Notizbuch einzuweihen, das endlich wieder als "Kleines Schwarzes Buch" bezeichnet werden durfte, ohne daß ich deswegen mißtrauische Blicke ob des offensichtlich grünen Notizbuch-Äußeren zu ernten befürchten mußte.
"Would I lie to you?" fragten Charles & Eddie nach einer Weile [Wieso kannte ich auch hier den Namen des Interpreten?], und ich stellte fest, daß dies einer der vielen richtigen Augenblicke war, die Lokalität zu verlassen.
[Rednex mit "Wish You Were Here" bestätigten mich in meinem Entschluß.]
[Als ich aufstand, löste ich sich der einstmals nur notdürftig befestige Träger meines Rucksacks, den aufzuheben ich gerade in Begriff war. Aufmerksamkeit erheischend plauzte er auf den Boden und entlockte mir einen gelassenen "MUß ich das schon wieder reparieren?"-Seufzer.]
morast - 17. Sep, 15:45 - Rubrik: Wortwelten
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