Herbstsonne (Gast) - 11. Apr, 09:44

Eine süße Geschichte mit einer leicht verdaulichen, märchenhaften 'Moral'

Was mich persönlich ein wenig verwirrt hat, war die Frage, wie die beiden aus der Wohnung herausgekommen sind (ich ahne zwar, weshalb sie nicht beantwortet wurde, aber als Leser neige ich dazu, mich an solchen Dingen 'aufzuhängen').

Die Wiederholung von Gedanken in der Erzählung und der Erzählung in Worten und Gedanken... auf der einen Seite hat es etwas angemessen Kinderbuchhaftes, aber auf der anderen Seite klingt das irgendwie, als würde der Autor annehmen, man hätte es beim ersten Mal nicht verstanden. Gerade im ersten Absatz, als der Erzähler Olaf widerholt, fand ich es sehr irritierend.

Und zuletzt muss ich gestehen, dass ich bei aller Phantasie gerne in einem gewissen Rahmen bleibe. Ich habe kein Problem mit sprechenden Kugelschreibern und Schildkröten und dass eine (wenn auch telepathisch begabte)Schildkröte einem Kugelschreiber (der ja eigentlich eher der Experte in solchen Dingen sein sollte, schließlich betreibt er all die Zeit 'Learning by doing') Lesen und Schreiben(!) beibringen kann... hm, ja gut. Aber ein sich setzender (ich hätte vielleicht 'lehnte sich an' geschrieben) Kugelschreiber mit weinenden Augen (vielleicht da eher etwas wie 'und schwarze Tinte tropfte wie Tränen auf den Boden') entfernt sich zu weit von dem tatsächlichen Wesen des Kugelschreibers. Wenn man es schon so cartoonmäßig betrachtet, könnte man ihm gleich auch noch Arme und Beine geben.

Zuletzt bleibt noch die Frage, ob das Glück wohl verbleibt. Zwar weiß Olaf zwar jetzt um die Erfülltheit seiner Existenz, aber was, wenn sein Besitzer ihn wieder in der Jackentasche vergisst? Schließlich war das Anfangsproblem ja die Vernachlässigung, oder?

Mir ist bewusst, dass jeder dieser Punkte von jedem anders gesehen kann, aber ich dachte, ich trage Dir dennoch meine Gedanken dazu an.

morast - 11. Apr, 13:49

Mannomann.

Es sei vorangestellt, daß diese Geschichte Teil der Morning Pages war, also in frühesten Morgenstunden entstand - und sich erst während des Niederschreibens überhaupt entwickelte. Das heißt, mit jedem Satz freute ich mich, die Geschichte ein Stück vorangetrieben zu haben.

Wie die beiden aus der Tür herausgekommen sind, weiß ich auch nicht. ich habe allerdings auch nichts bewußt vernachlässigt. Allerdings neigte ich durchaus dazu, Einzelheiten wegzulassen, um den Text nicht ausarten zu lassen.

Die Wiederholung klang in meinem kopf lustig - und auch, als ich sie vorlas. Nichts anderes war meine Intention. Bösartiges Für-Dumm-Halten lag niemals in meiner Absicht.

Beim Abschreiben des Textes hatte ich ein Problem damit, daß Olaf als Kugelschreiber nicht schreiben kann. Aber dann nahm ich es hin. Ich denke, es gibt genug Leute, die ihr Leben lang nicht wissen, was sie tun. So auch Olaf. Bis ihm die weise Schildkröte weiterhilft.
Daß sich Olaf schlecht setzen kann, ist mir klar. Aber in meinem Kopf setzte er sich, indem er sich in der Mitte durchbog. Füße bekam er trotzdem nicht. Hände wären allerdings akzeptabel gewesen. Aber er brauchte ja keine.
Ich habe die Figur des Kugelschreibers nicht durchdacht, das ist mir klar. War aber auch nicht meine Absicht. Ich wolklte losschreiben und mich darüber freuen, was dabei herauskommt.

Der letzte Punkt ist einer mit Berechtigung. Ich hoffe einfach, daß der Poet den Kugelschreiber, der nun von selbst weise Sachen niederkritzelt, ab sofort häufiger nutzen und vielleicht sogar zu seinem Lieblingsschreibstift erklären wird. Wäre schön.
Wenn nicht, wird Olaf vielleicht eine weitere Flucht vollziehen - diesmal kann er ja die Schilder lesen.

Ich finde amüsant, daß du dir derart viele Gedanken um diesen Text machtest und hoffe, daß du trotzdem Freude daran fandest. Nicht, daß du so endest wie ein Regisseur, der nicht mehr ins Kino geht, weil er anstelle des Films nur Kameraeinstellungen und Schnitte sieht...

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