w.z.b.w.
Irgendwann in meiner frühen Jugend hatte ich das Zweifeln gelernt und schmückte mit erstaunlicher Häufigkeit die Sätze anderer mit dem Anhang "... was zu bezweifeln wäre". Ich erinnere mich zwar nicht daran, dass mir gegenüber jemand zum Ausdruck brachte, wie sehr dieser Klugscheißerspruch nervte, doch nach einer Weile hatte ich selbst davon genug - zumindest davon, ihn in aller Vollständigkeit auszusprechen. Ich beschloss also, die Sache abzukürzen: "w.z.b.w.". Natürlich half das nicht, beeilte ich mich doch, nach jeder Erwähnung von "w.z.b.w." ein erklärendes "was zu bezweifeln wäre" hinten dran zu hängen, um fragend blickende Gesichter zu vermeiden.
Normalerweise verblasst Drang zu solch einer Macke allmählich, meistens nur wenige Wochen, nachdem sie aufgehört hat, lustig zu sein, und so hätte es auch in diesem Fall sein können - wäre mir da die Mathematik in die Quere gekommen. Mathematische Beweise standen plötzlich auf der Tagesordnung, ich lernte eine lateinische Formel, "Quod erat demonstrandum", kennen und erfuhr im selben Atemzug ihre Abkürzung, "q.e.d."
Das hätte auch anstelle von "SPQR" auf den Feldzeichen der Römer in den Asterix-Comics stehen können, dachte ich damals und der Gedanke gefiel mir. Dem Mathelehrer jedoch schien Latein nicht sonderlich zu behagen. Obgleich die Formel länger war und weniger leicht von der Zunge floss als "q.e.d.", führte er ein, dass "w.z.b.w." - "was zu beweisen war" - unter die Beweise zu schreiben sei.
"w.z.b.w" - "Was zu bezweifeln wäre", lachte ich, musste aber feststellen, dass ich der einzige war, der das komisch fand. Und offensichtlich war ich auch der einzige, dem auffiel, dass ich zufälligerweise dieselbe Abkürzung schon vorher "erfunden" hatte, dass also entweder Genialität oder erstaunlicher Zufall ihre Finger im Spiel gehabt haben mussten.
Ich verweigerte mich fortan dem "w.z.b.w.". Ich belästigte Freunde nicht länger mit dieser Art von Klugscheißerei und weigerte mich so gut es ging, etwas anderes als "q.e.d." unter meine Beweise zu schreiben. Denn jedesmal, wenn ich "w.z.b.w." hörte oder las, übersetzte ich automatisch: "was zu beweifeln wäre " - und seufzte genervt.
Normalerweise verblasst Drang zu solch einer Macke allmählich, meistens nur wenige Wochen, nachdem sie aufgehört hat, lustig zu sein, und so hätte es auch in diesem Fall sein können - wäre mir da die Mathematik in die Quere gekommen. Mathematische Beweise standen plötzlich auf der Tagesordnung, ich lernte eine lateinische Formel, "Quod erat demonstrandum", kennen und erfuhr im selben Atemzug ihre Abkürzung, "q.e.d."
Das hätte auch anstelle von "SPQR" auf den Feldzeichen der Römer in den Asterix-Comics stehen können, dachte ich damals und der Gedanke gefiel mir. Dem Mathelehrer jedoch schien Latein nicht sonderlich zu behagen. Obgleich die Formel länger war und weniger leicht von der Zunge floss als "q.e.d.", führte er ein, dass "w.z.b.w." - "was zu beweisen war" - unter die Beweise zu schreiben sei.
"w.z.b.w" - "Was zu bezweifeln wäre", lachte ich, musste aber feststellen, dass ich der einzige war, der das komisch fand. Und offensichtlich war ich auch der einzige, dem auffiel, dass ich zufälligerweise dieselbe Abkürzung schon vorher "erfunden" hatte, dass also entweder Genialität oder erstaunlicher Zufall ihre Finger im Spiel gehabt haben mussten.
Ich verweigerte mich fortan dem "w.z.b.w.". Ich belästigte Freunde nicht länger mit dieser Art von Klugscheißerei und weigerte mich so gut es ging, etwas anderes als "q.e.d." unter meine Beweise zu schreiben. Denn jedesmal, wenn ich "w.z.b.w." hörte oder las, übersetzte ich automatisch: "was zu beweifeln wäre " - und seufzte genervt.
morast - 25. Jun, 14:04 - Rubrik: Wortwelten
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