(sitz)gelegenheit
ich hatte glück. dein gesicht lugte durch den türspalt und schenkte mir ein lächeln. es war kein stuhl mehr frei. ich hätte aufstehen können, dir meinen platz anbieten, doch hätte dann selber verloren im raum stehen müssen. du zögertest nicht, tratest ein und ließest dich auf meinem schoß nieder. leicht wie eine feder, zart und zerbrechlich.
durch die stoffe unserer kleidung hindurch vermochte ich noch, deine wärme zu spüren. jede kleinste deiner regungen nahm ich wahr. wie du deinen kopf wandtest, um besser sehen zu können, deinen oberkörper wenige zentimeter nach links oder rechts neigtest, wie du dein gewicht verlagertest, um bequemer zu sitzen - ich spürte es. mehr noch, ich spürte, wenn du lachtest, wenn dein leib angenehm auf meine beine drückte, tauchte in den lockenden duft deines körpers, ließ mich von deinen haaren kitzeln.
und doch - ich wagte nichts. dein körper auf meinem, doch berührte ich dich kaum. meine hände suchten halt an den armlehnen des stuhles, mieden deine nähe. mein oberkörper wich von deinem zurück. wie hätte ich es wagen können, dich zu berühren, dich mit vollem bewußtsein, mit genuß, zu berühren? wie hätte ich es wagen können, meine hand auf deine schenkel zu legen, sanft nur, meinen kopf an deinen rücken zu lehnen, mit meinen fingern deine liebevoll zu umschließen? wie hätte ich es wagen können, dich zu umarmen, dich zu halten, dir näher zu sein? wie hätte ich es wagen können...?
ich lächelte leise in mich hinein, als ich die trübe ironie meiner situation erkannte: niemals würde näher bei dir verweilen als in diesen augenblicken - doch war ich nicht imstande, den moment zu nutzen, bis zur vollendung auszukosten.
selbst meine funktion als sitzgelegenheit erfüllte ich nur unzureichend, war zu unbequem für dich. wieder und wieder rücktest du herum, eine andere, bessere, position suchend. ich gebe zu, daß diese bewegungen keineswegs unangenehm für mich waren, gebe zu, daß ich versuchte, wie zufällig meine hand in die nähe deines körpers zu bewegen, über deine kleider streifen zu lassen, gebe zu, daß ich für wenige sekunden meine wange an deinen rücken schmiegte, daß ich dir zärtlich einen kuß auf die schulter hauchte.
irgendwann standest du auf, dir einen tee zu holen, zerbrachst den zauber, den ich mir ersponnen hatte, ließest mich zurück als leeres, unbemerktes möbelstück, dir verträumt hinterhersinnend.
was wäre gewesen, wenn...?
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durch die stoffe unserer kleidung hindurch vermochte ich noch, deine wärme zu spüren. jede kleinste deiner regungen nahm ich wahr. wie du deinen kopf wandtest, um besser sehen zu können, deinen oberkörper wenige zentimeter nach links oder rechts neigtest, wie du dein gewicht verlagertest, um bequemer zu sitzen - ich spürte es. mehr noch, ich spürte, wenn du lachtest, wenn dein leib angenehm auf meine beine drückte, tauchte in den lockenden duft deines körpers, ließ mich von deinen haaren kitzeln.
und doch - ich wagte nichts. dein körper auf meinem, doch berührte ich dich kaum. meine hände suchten halt an den armlehnen des stuhles, mieden deine nähe. mein oberkörper wich von deinem zurück. wie hätte ich es wagen können, dich zu berühren, dich mit vollem bewußtsein, mit genuß, zu berühren? wie hätte ich es wagen können, meine hand auf deine schenkel zu legen, sanft nur, meinen kopf an deinen rücken zu lehnen, mit meinen fingern deine liebevoll zu umschließen? wie hätte ich es wagen können, dich zu umarmen, dich zu halten, dir näher zu sein? wie hätte ich es wagen können...?
ich lächelte leise in mich hinein, als ich die trübe ironie meiner situation erkannte: niemals würde näher bei dir verweilen als in diesen augenblicken - doch war ich nicht imstande, den moment zu nutzen, bis zur vollendung auszukosten.
selbst meine funktion als sitzgelegenheit erfüllte ich nur unzureichend, war zu unbequem für dich. wieder und wieder rücktest du herum, eine andere, bessere, position suchend. ich gebe zu, daß diese bewegungen keineswegs unangenehm für mich waren, gebe zu, daß ich versuchte, wie zufällig meine hand in die nähe deines körpers zu bewegen, über deine kleider streifen zu lassen, gebe zu, daß ich für wenige sekunden meine wange an deinen rücken schmiegte, daß ich dir zärtlich einen kuß auf die schulter hauchte.
irgendwann standest du auf, dir einen tee zu holen, zerbrachst den zauber, den ich mir ersponnen hatte, ließest mich zurück als leeres, unbemerktes möbelstück, dir verträumt hinterhersinnend.
was wäre gewesen, wenn...?
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morast - 26. Jan, 22:03 - Rubrik: Geistgedanken
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