Kommste jetze!?
Überall gibt es regionale sprachliche Unarten, die einem Hochdeutschmöger Ohrenbluten zu verschaffen vermögen. In der Saalestadt Halle ist der Drang weit verbreitet, jedes Wort mit einem E abzuschließen. Diese eigentlich skurrile und womöglich niedliche Unsitte bedürfte keiner Erwähnung, wäre sie mir nicht neulich aufs Gemüt geschlagen, als ich an der Kasse eines Supermarktes Folgendes erlebte:
Eine Kundin zeigt der Kassiererin den Einkaufswageninhalt zur korrekten Abrechnung der zu erwerbenden Produkte: Zwölf Schokoladenosterhasen und vier Plastikeinkaufsbeutel.
Sie hält einen Osterhasen in die Luft, sagt: "Zwölfe".
Sie hält eine Tüte in die Luft, sagt: "Viere."
Und als wäre der Deutschsprachvergewaltigung nicht Genüge getan worden, schnauzt sie noch ihren umherstreifenden Jungen an:
"Kommste jetze!?"
Dieser antwortet genervt: "Jaaa, Muttiiije."
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Eine Kundin zeigt der Kassiererin den Einkaufswageninhalt zur korrekten Abrechnung der zu erwerbenden Produkte: Zwölf Schokoladenosterhasen und vier Plastikeinkaufsbeutel.
Sie hält einen Osterhasen in die Luft, sagt: "Zwölfe".
Sie hält eine Tüte in die Luft, sagt: "Viere."
Und als wäre der Deutschsprachvergewaltigung nicht Genüge getan worden, schnauzt sie noch ihren umherstreifenden Jungen an:
"Kommste jetze!?"
Dieser antwortet genervt: "Jaaa, Muttiiije."
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morast - 21. Mär, 17:48 - Rubrik: Wortwelten
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