Jenseits von Marlboro-Country
Ich habe noch nie geraucht. Noch nicht einmal an einer Zigarette gezogen. Zumindest nicht an einer echten. Aber Schokoloaden- und Kaugummizigaretten zählen nicht.
Mein Vater war starker Raucher und sehr darauf erpicht, daß wir, seine Kinder, niemals "mit diesem Scheiß" anfangen würden. Obgleich Jugendliche dazu neigen, den Vorgaben der Eltern entgegenzuwirken, rebellierte ich diesbezüglich nie. Ja, ich verspürte noch nicht einmal einen Drang zur Rebellion. In meinen Augen wirkte man nicht cool oder lässig, sondern nur dumm, wenn man als Jugendlicher mit Zigarette im Mund herumlief. Rauchende in meinem Alter, egal ob 12 oder 17, waren für mich damals der Inbegriff dessen, was ich heute "pseudo" nennen würde: Menschen, die versuchen, mit sinnlosem und nicht durchdachtem Gebaren, einen bestimmten, für mich fragwürdigen, Status zu erreichen.
Ich wollte cool sein, klar - doch das Rauchen gehörte niemals zum angestrebten Coolness-Bild.
Ich war überrascht, als eine Freundin mit dem Rauchen begann - weil es ihre Freundinnen taten. Sie notierte sich Nikotin- und Kondensat-Werte aller verfügbaren Marken in ein kleines Heftchen und rauchte die Sorte mit den niedrigsten zahlen. Irgendwann hörte sie auf, und ich war stolz auf sie. In gleichem Maße war ich enttäuscht, als sie wieder anfing.
Einmal verstand ich, warum Menschen rauchen. Ich träumte mich mit Zigarette im Mund und fühlte mich losgelöst von den üblichen Negativ-Gefühlen, die das Rauchen betrafen. Und ich verspürte mehr: Ich begriff, was es heißt zu rauchen, warum Menschen motiviert sind, sich glimmende Pflanzenreste in den Mund zu stopfen und dessen Abgase zu inhalieren.
Dann wachte ich auf, und das Wissen verschwand. Nur eine Ahnung blieb zurück, die Ahnung, daß ich einst wußte, was Rauchen bedeutet.
Gelegenheit anzufangen gab es genug. Doch ich hatte keinen Bedarf. Ich sah nicht, was der Zigarettenkonsum mir Positives bringen konnte und ließ es. Außerdem hatte ich genug andere schlechte Angewohnheiten - ein Blick auf meine Fingernägel bewies dies -, die nicht durch weitere ergänzt werden brauchten.
Ich habe bis heute Menschen nicht verstanden, die rauchen. Natürlich sehe ich, daß es ihnen Freude bringt oder daß Raucher untereinander viel schneller ins Gespräch kommen können. Die Frage nach Feuer oder einer Zigarette oder nach einer gemeinsamen Raucherpause genügt, um soziale Kontakte zu knüpfen. In einer Kneipe oder Diskothek steht ein Raucher niemals mit leeren Händen da, ist irgendwie beschäftigt und sei es nur mit dreckiger Luft.
Ich begreife Raucher so wenig, daß ich niemals daran denken würde, in meiner Wohnung einen Platz zu schaffen, an dem Gäste rauchen können. Eine fünfstündige Autofahrt würde ich vermutlich absolvieren, ohne an die armen Raucher auf der Rückbank zu denken, die irgendwann zu betteln beginnen.
Bis heute sehe ich keinen Grund, mit dem Rauchen zu beginnen. Die erwähnten Kontaktvorteile kann ich verschmerzen. In Streßsituationen gibt es genügend Möglichkeiten, mich zu beschäftigen, ohne daß es einer Zigarette bedarf. Auch nach dem Sex. Langeweile ist mir fern. Das Warten an Haltestellen überbrücke ich mit Beobachtungen, mit Zeichnungen, mit Musik, mit Büchern - oder einfach mit Warten.
Es gab eine Zeit, da trug ich zuweilen Streichhölzer oder Feuerzeuge mit mir herum; nicht, weil ich zündeln wollte, sondern nur, um bereit zu sein, falls irgendwer irgrendwann mich nach Feuer fragt. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals feuergebend nutzvoll gewesen zu sein und weiß nur, daß ich diese Eigenart irgendwann eingestellt haben muß. Ich besitze heute mehrere Feuerzeuge - die meisten sind Geschenke von Marlboro -, doch weiß nicht, ob auch nur eines von ihnen wirklich funktioniert. Irgendwo liegen Streichholzschachteln herum, um Kerzen zu entzünden, doch ich bin mir nicht sicher, ob sie noch befüllt sind.
Mein Freund G rauchte früher. Als ich nach Magdeburg kam, war eine der ersten Lokationen, die wir aufsuchten, das Alex, ein Schuppen, in dem es damals wohl die Baguettes besonders toll waren, auch wenn vorwiegend Prollvolk sich dort aufhielt.
Eine Marlboro-Werbetante trat an unseren Tisch, und mir wurden Zeichen gegeben, ich solle die Frage, ob ich Raucher sei, bejahen. Ich sagte "Ja." und erhielt neben einem Kugelschreiber auch eine Schachtel Marlboro, die ich sofort an den erfreuten G weitergab. Anscheinend hinterließ ich der Marlboro-Tante auch meine Adresse, denn in jedem Sommer bekomme ich ein Feuerzeug oder eine Tube Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 40 zugeschickt. Ich freue mich darüber, obwohl ich niemals Marlboro rauchen werde.
Mit einem anderen Freund in anderer Lokalität wollte ich das Spielchen wiederholen. Eine Davidoff-Tante trat an unseren Tisch und fragte. Ich bejahte, und sogleich erhielten wir jeder eine Schachtel Zigaretten - und eine einzelne, zum Sofortrauchen. Ich erstarrte. Rauchen? Ich hatte noch nie an einer Zigarette gezogen und bestimmt nicht vor, hier und jetzt damit anzufangen!
In jenem Augenblick kam mein Essen. Ich entschuldigte mich bei der Davidoff-Tante, legte die Zigarette beiseite und aß. Die Zigarettenschachtel trug ich mehrere Tage mit mir herum, bis ich in Halle von einem der üblichen Bettelnden angesprochen wurden: Ob ich nicht mal eine Zigarette hätte. Ich verschenkte die Schachtel und erntete ein Gesicht voller Verwunderung.
G hörte irgendwann mit Rauchen auf. Einfach so. Ich staunte und konnte - mit gewissem Stolz - anderen von ihm berichten, dem es gelungen war, sich der Sucht ohne Schwierigkeiten zu entziehen. Als seine Freundin sich von G trennte, fing er wieder an. G raucht bis heute, doch wenn ihm das Geld fehlt, läßt er es sein. Tagelang. Ich frage nach dem Grund, warum er es nötig hat, trotzdem weiterzurauchen, und er weicht mir aus. Vielleicht weil es keine Antwort gibt.
Wenn ich Menschen erzähle, daß ich noch nie an einer Zigarette zog, dann ernte ich zuweilen ungläubige Blicke. Immer jedoch höre ich davon, daß das gut sei, obwohl ich erwartete, für "uncool" oder ähnliches gehalten zu werden.
Doch Nichtrauchen ist nicht "uncool", war es vielleicht noch nie. Nichtrauchen wird erst "uncool", wenn man es offensiv betreibt, andere von seinen Ansichten überzeugen will, künstlich hustet, wenn in der Nähe jemand eine Zigarette entzündet.
Ich mag keinen Qualm, hasse es gar, in großer Hitze verrauchte Luft atmen zu müssen, bloß weil der Fußgänger vor mir mit Zigarette unterwegs sein möchte. Und kalter Rauch in Kleidungen ist ohnehin abscheulich. Doch ich enthalte mich irgendwelcher echauffierten Belehrungen. Unter Freunden lasse ich hin und wieder eine spitze Bemerkung fallen oder erwähne mit ironischem Unterton, daß Rauchen die Gesundheit gefährdet. Zu abgestumpft jedoch sind sie gegenüber kritischen Worten, um dem hinter dem Witz steckenden Ernst auch nur geringste Beachtung zu zollen.
Auf der Straße entdecke ich Menschen, die sich plötzlich eine Zigarette entzünden. Natürlich kann ich nicht in deren Inneres blicken, sehe nicht den Wunsch nach zigarettistischer Gemütlichkeit, der plötzlich erwacht, oder die Sucht ihr Recht verlangen. Und doch versuche ich die Motivation zu erhaschen, die hinter dem Entzünden der Zigarette steht. Warum ausgerechnet jetzt, wo niemand - außer mir - dieser Person zusieht? Warum jetzt und nicht zehn Schritte zuvor?
Es gibt keinen offensichtlichen Grund, und es ärgert mich, daß ich das Rauchen nicht zu begreifen vermag.
Rauchen ist sinnlos. Das ist keine Belehrung, keine vom Bundesministerium für Gesundheit propagandierte Weisheit, sondern nur eine Feststellung, die ich für mich traf. Ich sehe mich außerstande, im Rauchen einen Sinn zu finden. Doch meine Neugierde ist bei weitem nicht groß genug, um selbst probieren, "mal ziehen", zu wollen, nicht groß genug, um tatsächlich Teil zu werden. Außenstehend fröne ich meiner Neugierde, nicht auf den Geschmack, nicht auf das Rauchen an sich, sondern auf das, was dahinter steckt, auf die Motivation.
Vermutlich werde ich sterben, ohne "es" erfahren zu haben, ohne zu wissen, was es bedeutet zu rauchen.
Ich sehe mich als Opa in einem abgewetzten Sessel sitzen und meinen Enkeln voller Stolz davon berichten, daß ich niemals das Interesse verspürte zu rauchen, daß ich niemals an einer Zigarette zog - und daß ich diese Entscheidung niemals bereute.
"Jaja", werden meine Enkel dann maulen, "das hast du uns schon Hundert Mal erzählt." Und dann werden sie gehen und sich eine Zigarette anzünden.
Mein Vater war starker Raucher und sehr darauf erpicht, daß wir, seine Kinder, niemals "mit diesem Scheiß" anfangen würden. Obgleich Jugendliche dazu neigen, den Vorgaben der Eltern entgegenzuwirken, rebellierte ich diesbezüglich nie. Ja, ich verspürte noch nicht einmal einen Drang zur Rebellion. In meinen Augen wirkte man nicht cool oder lässig, sondern nur dumm, wenn man als Jugendlicher mit Zigarette im Mund herumlief. Rauchende in meinem Alter, egal ob 12 oder 17, waren für mich damals der Inbegriff dessen, was ich heute "pseudo" nennen würde: Menschen, die versuchen, mit sinnlosem und nicht durchdachtem Gebaren, einen bestimmten, für mich fragwürdigen, Status zu erreichen.
Ich wollte cool sein, klar - doch das Rauchen gehörte niemals zum angestrebten Coolness-Bild.
Ich war überrascht, als eine Freundin mit dem Rauchen begann - weil es ihre Freundinnen taten. Sie notierte sich Nikotin- und Kondensat-Werte aller verfügbaren Marken in ein kleines Heftchen und rauchte die Sorte mit den niedrigsten zahlen. Irgendwann hörte sie auf, und ich war stolz auf sie. In gleichem Maße war ich enttäuscht, als sie wieder anfing.
Einmal verstand ich, warum Menschen rauchen. Ich träumte mich mit Zigarette im Mund und fühlte mich losgelöst von den üblichen Negativ-Gefühlen, die das Rauchen betrafen. Und ich verspürte mehr: Ich begriff, was es heißt zu rauchen, warum Menschen motiviert sind, sich glimmende Pflanzenreste in den Mund zu stopfen und dessen Abgase zu inhalieren.
Dann wachte ich auf, und das Wissen verschwand. Nur eine Ahnung blieb zurück, die Ahnung, daß ich einst wußte, was Rauchen bedeutet.
Gelegenheit anzufangen gab es genug. Doch ich hatte keinen Bedarf. Ich sah nicht, was der Zigarettenkonsum mir Positives bringen konnte und ließ es. Außerdem hatte ich genug andere schlechte Angewohnheiten - ein Blick auf meine Fingernägel bewies dies -, die nicht durch weitere ergänzt werden brauchten.
Ich habe bis heute Menschen nicht verstanden, die rauchen. Natürlich sehe ich, daß es ihnen Freude bringt oder daß Raucher untereinander viel schneller ins Gespräch kommen können. Die Frage nach Feuer oder einer Zigarette oder nach einer gemeinsamen Raucherpause genügt, um soziale Kontakte zu knüpfen. In einer Kneipe oder Diskothek steht ein Raucher niemals mit leeren Händen da, ist irgendwie beschäftigt und sei es nur mit dreckiger Luft.
Ich begreife Raucher so wenig, daß ich niemals daran denken würde, in meiner Wohnung einen Platz zu schaffen, an dem Gäste rauchen können. Eine fünfstündige Autofahrt würde ich vermutlich absolvieren, ohne an die armen Raucher auf der Rückbank zu denken, die irgendwann zu betteln beginnen.
Bis heute sehe ich keinen Grund, mit dem Rauchen zu beginnen. Die erwähnten Kontaktvorteile kann ich verschmerzen. In Streßsituationen gibt es genügend Möglichkeiten, mich zu beschäftigen, ohne daß es einer Zigarette bedarf. Auch nach dem Sex. Langeweile ist mir fern. Das Warten an Haltestellen überbrücke ich mit Beobachtungen, mit Zeichnungen, mit Musik, mit Büchern - oder einfach mit Warten.
Es gab eine Zeit, da trug ich zuweilen Streichhölzer oder Feuerzeuge mit mir herum; nicht, weil ich zündeln wollte, sondern nur, um bereit zu sein, falls irgendwer irgrendwann mich nach Feuer fragt. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals feuergebend nutzvoll gewesen zu sein und weiß nur, daß ich diese Eigenart irgendwann eingestellt haben muß. Ich besitze heute mehrere Feuerzeuge - die meisten sind Geschenke von Marlboro -, doch weiß nicht, ob auch nur eines von ihnen wirklich funktioniert. Irgendwo liegen Streichholzschachteln herum, um Kerzen zu entzünden, doch ich bin mir nicht sicher, ob sie noch befüllt sind.
Mein Freund G rauchte früher. Als ich nach Magdeburg kam, war eine der ersten Lokationen, die wir aufsuchten, das Alex, ein Schuppen, in dem es damals wohl die Baguettes besonders toll waren, auch wenn vorwiegend Prollvolk sich dort aufhielt.
Eine Marlboro-Werbetante trat an unseren Tisch, und mir wurden Zeichen gegeben, ich solle die Frage, ob ich Raucher sei, bejahen. Ich sagte "Ja." und erhielt neben einem Kugelschreiber auch eine Schachtel Marlboro, die ich sofort an den erfreuten G weitergab. Anscheinend hinterließ ich der Marlboro-Tante auch meine Adresse, denn in jedem Sommer bekomme ich ein Feuerzeug oder eine Tube Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 40 zugeschickt. Ich freue mich darüber, obwohl ich niemals Marlboro rauchen werde.
Mit einem anderen Freund in anderer Lokalität wollte ich das Spielchen wiederholen. Eine Davidoff-Tante trat an unseren Tisch und fragte. Ich bejahte, und sogleich erhielten wir jeder eine Schachtel Zigaretten - und eine einzelne, zum Sofortrauchen. Ich erstarrte. Rauchen? Ich hatte noch nie an einer Zigarette gezogen und bestimmt nicht vor, hier und jetzt damit anzufangen!
In jenem Augenblick kam mein Essen. Ich entschuldigte mich bei der Davidoff-Tante, legte die Zigarette beiseite und aß. Die Zigarettenschachtel trug ich mehrere Tage mit mir herum, bis ich in Halle von einem der üblichen Bettelnden angesprochen wurden: Ob ich nicht mal eine Zigarette hätte. Ich verschenkte die Schachtel und erntete ein Gesicht voller Verwunderung.
G hörte irgendwann mit Rauchen auf. Einfach so. Ich staunte und konnte - mit gewissem Stolz - anderen von ihm berichten, dem es gelungen war, sich der Sucht ohne Schwierigkeiten zu entziehen. Als seine Freundin sich von G trennte, fing er wieder an. G raucht bis heute, doch wenn ihm das Geld fehlt, läßt er es sein. Tagelang. Ich frage nach dem Grund, warum er es nötig hat, trotzdem weiterzurauchen, und er weicht mir aus. Vielleicht weil es keine Antwort gibt.
Wenn ich Menschen erzähle, daß ich noch nie an einer Zigarette zog, dann ernte ich zuweilen ungläubige Blicke. Immer jedoch höre ich davon, daß das gut sei, obwohl ich erwartete, für "uncool" oder ähnliches gehalten zu werden.
Doch Nichtrauchen ist nicht "uncool", war es vielleicht noch nie. Nichtrauchen wird erst "uncool", wenn man es offensiv betreibt, andere von seinen Ansichten überzeugen will, künstlich hustet, wenn in der Nähe jemand eine Zigarette entzündet.
Ich mag keinen Qualm, hasse es gar, in großer Hitze verrauchte Luft atmen zu müssen, bloß weil der Fußgänger vor mir mit Zigarette unterwegs sein möchte. Und kalter Rauch in Kleidungen ist ohnehin abscheulich. Doch ich enthalte mich irgendwelcher echauffierten Belehrungen. Unter Freunden lasse ich hin und wieder eine spitze Bemerkung fallen oder erwähne mit ironischem Unterton, daß Rauchen die Gesundheit gefährdet. Zu abgestumpft jedoch sind sie gegenüber kritischen Worten, um dem hinter dem Witz steckenden Ernst auch nur geringste Beachtung zu zollen.
Auf der Straße entdecke ich Menschen, die sich plötzlich eine Zigarette entzünden. Natürlich kann ich nicht in deren Inneres blicken, sehe nicht den Wunsch nach zigarettistischer Gemütlichkeit, der plötzlich erwacht, oder die Sucht ihr Recht verlangen. Und doch versuche ich die Motivation zu erhaschen, die hinter dem Entzünden der Zigarette steht. Warum ausgerechnet jetzt, wo niemand - außer mir - dieser Person zusieht? Warum jetzt und nicht zehn Schritte zuvor?
Es gibt keinen offensichtlichen Grund, und es ärgert mich, daß ich das Rauchen nicht zu begreifen vermag.
Rauchen ist sinnlos. Das ist keine Belehrung, keine vom Bundesministerium für Gesundheit propagandierte Weisheit, sondern nur eine Feststellung, die ich für mich traf. Ich sehe mich außerstande, im Rauchen einen Sinn zu finden. Doch meine Neugierde ist bei weitem nicht groß genug, um selbst probieren, "mal ziehen", zu wollen, nicht groß genug, um tatsächlich Teil zu werden. Außenstehend fröne ich meiner Neugierde, nicht auf den Geschmack, nicht auf das Rauchen an sich, sondern auf das, was dahinter steckt, auf die Motivation.
Vermutlich werde ich sterben, ohne "es" erfahren zu haben, ohne zu wissen, was es bedeutet zu rauchen.
Ich sehe mich als Opa in einem abgewetzten Sessel sitzen und meinen Enkeln voller Stolz davon berichten, daß ich niemals das Interesse verspürte zu rauchen, daß ich niemals an einer Zigarette zog - und daß ich diese Entscheidung niemals bereute.
"Jaja", werden meine Enkel dann maulen, "das hast du uns schon Hundert Mal erzählt." Und dann werden sie gehen und sich eine Zigarette anzünden.
morast - 9. Jul, 16:20 - Rubrik: Wortwelten