Mit Fühlern lesend
Wenn ich mich mit Belletristik befasse, in mich interessierenden Büchern lese, ertappe ich mich nicht selten dabei, wie ich meine Fühler ausstrecke und mich vorantaste zu Punkten, an die mein Auge noch längst nicht vorgedrungen ist. Mir reicht es nicht, Worte zu lesen und während oder nach der Lektüre über deren Inhalt nachzudenken, ihn auf mich wirken zu lassen. Nein, ich möchte mehr lesen, mehr wissen, mehr ahnen. Mein Geist eilt den Geschichten voraus.
Zögerlich, aber voller Neugierde strecke ich meine Fühler in verschiedene Richtungen des Handlungsflusses, wäge Möglichkeiten ab. Nicht selten bin ich unangenehm berührt, hoffe gar, daß daß die Geschichte nicht den Weg gehen wird, den ich soeben ersann. Denn zuweilen ist dieser absehbar, führt in unauflösbare Verstrickungen, die nur Unheil erwirken und durch Bosheit, Tod oder weitere Falschheit gelöst werden können. Dann wirft das Kommende einen Schatten auf das Jetzige, und ich muß mich zwingen weiterzulesen, nicht ertragen wollend, daß ein noch größeres Übel meiner harrt.
Mir gefallen Geschichten, in denen unangenehme Verstrickungen sich schnell auflösen oder zumindest schnell entdeckt werden. Damit rechne ich nicht.
Noch mehr gefallen mir Geschichten, in denen alles Vorausdenken nichts nützt, weil sie völlig andere Handlungsrichtungen beschreiten. Und trotzdem taste ich. Manchmal ziehe ich meine Fühler schnell wieder zurück, manchmal werde ich neugierig und lasse die Augen einen kurzen Blick in die Zukunft, auf die nächste oder übernächste Seite, werfen. Ich liebe es, dann nicht zu verstehen.
Verstehe ich nämlich, deckt sich das Erwartete mit dem Gelesenen, so überspringe ich in Eile Seiten, stürme voran, als ginge es darum, die erwartbaren Sequenzen so schnell wie möglich hinter mich zu bringen und mich weniger Voraussehbarem zu widmen. Kann ich jedoch nicht verstehen, was mein flüchtiger, zukunftsgerichteter Blick verrät, so bin ich gezwungen, Wort für Wort, Zeile für Zeile, zu lesen und mich in der glücklicherweise nicht absehbaren Handlung langsam, aber genüßlich voranzutasten...
[Im Hintergrund: Sirenia - "An Elixir For Existence"]
Zögerlich, aber voller Neugierde strecke ich meine Fühler in verschiedene Richtungen des Handlungsflusses, wäge Möglichkeiten ab. Nicht selten bin ich unangenehm berührt, hoffe gar, daß daß die Geschichte nicht den Weg gehen wird, den ich soeben ersann. Denn zuweilen ist dieser absehbar, führt in unauflösbare Verstrickungen, die nur Unheil erwirken und durch Bosheit, Tod oder weitere Falschheit gelöst werden können. Dann wirft das Kommende einen Schatten auf das Jetzige, und ich muß mich zwingen weiterzulesen, nicht ertragen wollend, daß ein noch größeres Übel meiner harrt.
Mir gefallen Geschichten, in denen unangenehme Verstrickungen sich schnell auflösen oder zumindest schnell entdeckt werden. Damit rechne ich nicht.
Noch mehr gefallen mir Geschichten, in denen alles Vorausdenken nichts nützt, weil sie völlig andere Handlungsrichtungen beschreiten. Und trotzdem taste ich. Manchmal ziehe ich meine Fühler schnell wieder zurück, manchmal werde ich neugierig und lasse die Augen einen kurzen Blick in die Zukunft, auf die nächste oder übernächste Seite, werfen. Ich liebe es, dann nicht zu verstehen.
Verstehe ich nämlich, deckt sich das Erwartete mit dem Gelesenen, so überspringe ich in Eile Seiten, stürme voran, als ginge es darum, die erwartbaren Sequenzen so schnell wie möglich hinter mich zu bringen und mich weniger Voraussehbarem zu widmen. Kann ich jedoch nicht verstehen, was mein flüchtiger, zukunftsgerichteter Blick verrät, so bin ich gezwungen, Wort für Wort, Zeile für Zeile, zu lesen und mich in der glücklicherweise nicht absehbaren Handlung langsam, aber genüßlich voranzutasten...
[Im Hintergrund: Sirenia - "An Elixir For Existence"]
morast - 26. Jan, 10:14 - Rubrik: Wortwelten
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