Begegnungen 34: Blaumeise
Als ich heute Morgen zur Bahn lief, hüpfte mir eine Blaumeise über den Weg. Sie blickte mich an, musterte mich von oben bis unten, hüpfte noch ein bisschen weiter und flatterte dann davon.
Zweieinhalb Minuten später sah ich sie erneut. Auf einem Holunderbuschzweig sitzend, nahezu vollständig von Blättern verborgen starrte sie mich an und schwieg. Als ich provokativ in ihre Richtung sah, flatterte sie davon.
Auf einem Parken-verboten-Schild enteckte ich sie zum dritten Mal. Diesmal betrachtete sie nur meine Füße, und wenn Vögel eine Nase besäßen, hätte die Blaumeise sie wohl gerümpft. Statt dessen versuchte sie, ihren Schnabel zu rümpfen, was auf befremdliche Weise noch abwertender aussah als normales Naserümpfen.
"Deine Schnürsenkel sind offen.", sagte die Blaumeise in vorwurfsvollem Tonfall und flog davon.
Ich blickte an mir heraub und auf meine Füße.
"Ich habe gar keine Schnürsenkel!", rief ich der Blaumeise hinterher, doch sie war längst hinter Wolken verschwunden.
Ich blickte erneut auf meine Füße, und dann erst begriff ich: Ich hatte keine Schuhe an! Nur mit Socken bekleidet war ich losgegangen, ohne zu bemerken, dass ich ein wichtiges Deatil meines Äußeren zu Hause vergessen hatte.
"Mist.", murmelte ich und rannte, so schnell mal in Socken rennen kann, zurück nach Hause.
Meine Schuhe standen anziehbereit im Korridor und starrten mich vorwurfsvoll an.
"Die Meise hatte recht.", stellte ich fest. "Die Schnürsenkel sind offen."
Zweieinhalb Minuten später sah ich sie erneut. Auf einem Holunderbuschzweig sitzend, nahezu vollständig von Blättern verborgen starrte sie mich an und schwieg. Als ich provokativ in ihre Richtung sah, flatterte sie davon.
Auf einem Parken-verboten-Schild enteckte ich sie zum dritten Mal. Diesmal betrachtete sie nur meine Füße, und wenn Vögel eine Nase besäßen, hätte die Blaumeise sie wohl gerümpft. Statt dessen versuchte sie, ihren Schnabel zu rümpfen, was auf befremdliche Weise noch abwertender aussah als normales Naserümpfen.
"Deine Schnürsenkel sind offen.", sagte die Blaumeise in vorwurfsvollem Tonfall und flog davon.
Ich blickte an mir heraub und auf meine Füße.
"Ich habe gar keine Schnürsenkel!", rief ich der Blaumeise hinterher, doch sie war längst hinter Wolken verschwunden.
Ich blickte erneut auf meine Füße, und dann erst begriff ich: Ich hatte keine Schuhe an! Nur mit Socken bekleidet war ich losgegangen, ohne zu bemerken, dass ich ein wichtiges Deatil meines Äußeren zu Hause vergessen hatte.
"Mist.", murmelte ich und rannte, so schnell mal in Socken rennen kann, zurück nach Hause.
Meine Schuhe standen anziehbereit im Korridor und starrten mich vorwurfsvoll an.
"Die Meise hatte recht.", stellte ich fest. "Die Schnürsenkel sind offen."
morast - 22. Jun, 07:07 - Rubrik: Begegnungen
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