Sonntag, 24. April 2005

The Return of the Yellow Zettel

'Ich werde den gelben Zettel wieder an den Monitor kleben.', denke ich mir.

'"NO!" soll er schreien, wenn ich mich mit den Weiten des Internets abzulenken versuche.'
Ein guter Gedanke. Ich krame den Zettel unter einem Berg unbdeutenden Krimskrams hervor, befühle die Klebefläche.
Sinnlos. Sie klebt nicht mehr.

Haftnotizzettel verfügen prinzipiell nur über eine geringe Klebkraft, dessen bin ich mir bewußt. Doch meine scheinen mit einem Minumum an Haftbarkeit auskommen zu wollen. Benachrichtige ich meine Mitbewohnerin mittels derartiger Klebenotizen über einen ihr entgangenen Anruf, kann ich damit rechnen, daß der Zettel wenige Minuten nach dem Befestigen an der Tür auf dem Boden zu finden ist - mit der Schrift nach unten natürlich, damit man nicht auf den Gedanken kommt nachzulesen, was denn darauf geschrieben steht.

Doch geschenkten Haftnotizzetteln schaut man nicht auf die Klebefläche, weswegen ich mich erbarme, ihm, dem erwähnten "NO!"-Zettel, ein zweites Leben zu gewähren, ihn noch einmal an den Monitor zu kleben - und sei es mittels haftunterstützendem Klebestreifen.

Mein Klebestreifen scheint übrigens mit meinen Haftnotizzetteln verwandt zu sein, ist doch die Bezeichnung "Klebe"streifen ein wenig zu euphemistisch. Ich würde behaupten, der Klebestreifen [Mir ist zu Ohren gekommen, daß nur wir ehemalige DDR-Bürger das Wort "Klebestreifen" benutzen, während es woanders "Tesa-Film" oder sonstwie heißt - selbst wenn es sich nicht um ein Produkt der Firma Tesa handelt...] haftet etwa so gut wie ein normaler Haftnotizzettel. Wenn überhaupt.

'Das sollte ausreichen.', denke ich und freue mich darüber, mir das Lernen mit eiserner Gewalt aufzwingen zu wollen - schließlich ist es mittlweile nötig, derart zu agieren.

Ich beginne zu wühlen. Das Kuddelmuddel auf meinem Schreibtisch verweigert sich jeder ordnenden Struktur; doch das soll mich nicht von meinem Klebestreifenspenderauffindvorhaben abhalten, soll mich nicht davon zurückhalten, endlich einigermaßen diszipliniert zu lernen. Ich wühle, schiebe Hefter beiseite, den Koran, Federtaschen, Gläser, eine halbvolle [wie optimistisch...] Cola-Flasche, das Telefon, eine Fernbedienung, Lineale, Zeichnungen, Briefumschläge, Kalender, Aufkleber, Telefonrechnungen, Folien, Disketten, Lesezeichen, ...

Kein Klebestreifen. Mist.

Ich suche an anderer Stelle in meinem Zimmer. Finde nichts. Nirgendwo. Setze mich verzweifelt wieer vor den Rechner.

'Was ist das nur für eine Welt,', frage ich mich, 'in der fehlender Klebestreifen Entscheidungsgewalt über das Bestehen bedeutsamer Prüfungen und somit über mein Studium und mein weiteres Leben besitzt...?'

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