Ferienlagererlebnisse, Teil 2
Ich war gerade 8 oder 9 Jahre alt, als mich meine Eltern in mein erstes Ferienlager schickten. Das war nichts Ungewöhnliches, denn die schulischen Sommerferien reichten aus, um sowohl ins Ferienlager zu fahren als auch zusammen mit meinen Eltern ihren schwer verdienten Urlaub zu genießen.
Mein Bruder, der mich in späteren Ferienlagern stets begleitete, war noch zu jung, um mitzukommen. Mein erstes Ferienlager. Unzählige unbekannte Menschen. Und ich war allein.
Ich kann mich an einen schlichten, dunkelbraun gestrichenen Holzbungalow erinnern, den ich mit sechs oder acht anderen Jungs teilte. Die für uns zuständige Betreuerin schlief mit uns in einem Raum. Immer blieben ein paar von uns auf, um zu warten, bis sie sich auszog und ins Bett legte. Man sah nichts; es war zappenduster, aber allein die Vorstellung einer unbekleideten Frau schien einige meiner Kumpanen irre zu machen.
Einen wesentlichen Bestandteil dieses Ferienlagers bilden in meiner Erinnerung Pfirsiche. Jeden Tag gab es Pfirsiche, zum Mittagessen, zum Abendbrot, riesige, saftige Dinger, von denen ich gar nicht genug bekommen konnte. Ich nahm die Früchte der anderen entgegen, als diese sie nicht mehr sehen konnten, bunkerte sie unter meinem Bett. Ich werde niemals den Geruch am letzten Tag vergessen, als wir gezwungen waren, den Bungalow zu bereinigen, als ich gewzungen war, den süßlich stinkenden, schimmelnden Matschhaufen aus dem Dunkel hervorzuholen und zu beseitigen.
Vielleicht trug das dazu bei, daß wir in einer abschließenden Preisverleihung für den saubersten Bungalow den allerletzten Platz belegten. Der erste Platz erhielt eine schlichte Urkunde, wir jedoch jeder einen großen Scheuerlappen. Ich war stolz, stolz auf mich, stolz auf uns.
Zu Hause packte ich den Scheuerlappen aus und zeigte ihn meiner Mami:
"Die anderen Bungalows haben nichts bekommen. Aber ich gewann das.
Für dich."
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Mein Bruder, der mich in späteren Ferienlagern stets begleitete, war noch zu jung, um mitzukommen. Mein erstes Ferienlager. Unzählige unbekannte Menschen. Und ich war allein.
Ich kann mich an einen schlichten, dunkelbraun gestrichenen Holzbungalow erinnern, den ich mit sechs oder acht anderen Jungs teilte. Die für uns zuständige Betreuerin schlief mit uns in einem Raum. Immer blieben ein paar von uns auf, um zu warten, bis sie sich auszog und ins Bett legte. Man sah nichts; es war zappenduster, aber allein die Vorstellung einer unbekleideten Frau schien einige meiner Kumpanen irre zu machen.
Einen wesentlichen Bestandteil dieses Ferienlagers bilden in meiner Erinnerung Pfirsiche. Jeden Tag gab es Pfirsiche, zum Mittagessen, zum Abendbrot, riesige, saftige Dinger, von denen ich gar nicht genug bekommen konnte. Ich nahm die Früchte der anderen entgegen, als diese sie nicht mehr sehen konnten, bunkerte sie unter meinem Bett. Ich werde niemals den Geruch am letzten Tag vergessen, als wir gezwungen waren, den Bungalow zu bereinigen, als ich gewzungen war, den süßlich stinkenden, schimmelnden Matschhaufen aus dem Dunkel hervorzuholen und zu beseitigen.
Vielleicht trug das dazu bei, daß wir in einer abschließenden Preisverleihung für den saubersten Bungalow den allerletzten Platz belegten. Der erste Platz erhielt eine schlichte Urkunde, wir jedoch jeder einen großen Scheuerlappen. Ich war stolz, stolz auf mich, stolz auf uns.
Zu Hause packte ich den Scheuerlappen aus und zeigte ihn meiner Mami:
"Die anderen Bungalows haben nichts bekommen. Aber ich gewann das.
Für dich."
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morast - 10. Apr, 18:57 - Rubrik: Wortwelten
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