Heldenhaft
Schon am zweiten Tag gebe ich auf.
Nein: Schon vor dem zweiten Tag.
Der heutige Abend war durchaus angenehm, wenngleich die musikalische Untermalung in dervon mir [nahezu unfreiwillig] besuchten Alternativdiskothek ein wenig "mainstreamiger" hätte sein können. Den Musikauflegern war es scheinbar egal, ob sich nun drei Tanzende [viel mehr waren es nie] oder eben kein einziger zu den gitarrenlastigen Klängen bewegten.
Den Höhepunkt bildete Slut mit "Easy To Love". Ich erkannte den Song als erster, stürmte auf die Tanzfläche, begleitet von zwei Kumpanen. Kaum begannen wir, unsere Leiber im Takt zu bewegen, begaben sich auch noch ein paar andere Tanzwütige auf die vorher leere Fläche.
War ich gar zum Trendsetter, zum positiven Vorbild geworden?
Nein, natürlich nicht. Das nachfolgende Lied - mir völlig unbekannt - vertrieb alle wieder, von mir und meinen Kumpanen abgesehen. WIr hielten tapfer durch, gaben sozusagen eine freundliche Tanzzugabe, bis auch wir abdankten und an unserem Tisch sitzend darauf hofften, daß irgendwann mal wieder etwas Bekanntes zu hören sein würde.
Die Dialoge waren nett, wenngleich auch zuweilen mühsam, tilgte doch der fremde Lärm große Teile der eigenen Laute. Ich trank an der dritten Cola, als wieder ein bekanntes Lied ertönte. Ich weiß nicht, woher ich es kannte und von wem es war; doch ich kannte es. Die anderen scheinbar auch; doch keiner war mehr tanzwillig.
Ich deklarierte diesen Song zum abschließenden Höhepunkt des Abends und radelte heimwärts, in ständiger Obhut, ob nicht irgendwo ein hintertückisches Polizeiauto lauern würde.
Schließlich waren sowohl meine Klamotten als auch mein Fahrrad in grellem Neonschwarz gehalten und ersetzten die fehlende Beleuchtung optimal.
Der Stundenzeiger nähert sich der Zwei. Es ist nicht damit zu rechnen, daß ich morgen - also heute - um sieben [wie geplant] aufstehen werde, um durch die Gegend zu hampeln.
Das Vorhaben auf eine spätere Stunde zu verlagern, mißfällt mir, da am morgigen - also heutigen - Tag dort, wo ich zu joggen wünschen würde, eine aufwendig gefeierte Brückeneröffnung stattfinden wird, so daß sich dort Menschen und Leute tummeln und mein sportliches Vorhaben behindern werden.
Einen Vorteil jedoch hat diese Brückeneröffnung: Sie kürzt mehrere Minuten Radweg zum Joggingstreckenstart ab. Das freut mich und läßt in mir den Entschluß reifen, doch noch nicht aufzugeben.
Heldenhaft.
Nein: Schon vor dem zweiten Tag.
Der heutige Abend war durchaus angenehm, wenngleich die musikalische Untermalung in dervon mir [nahezu unfreiwillig] besuchten Alternativdiskothek ein wenig "mainstreamiger" hätte sein können. Den Musikauflegern war es scheinbar egal, ob sich nun drei Tanzende [viel mehr waren es nie] oder eben kein einziger zu den gitarrenlastigen Klängen bewegten.
Den Höhepunkt bildete Slut mit "Easy To Love". Ich erkannte den Song als erster, stürmte auf die Tanzfläche, begleitet von zwei Kumpanen. Kaum begannen wir, unsere Leiber im Takt zu bewegen, begaben sich auch noch ein paar andere Tanzwütige auf die vorher leere Fläche.
War ich gar zum Trendsetter, zum positiven Vorbild geworden?
Nein, natürlich nicht. Das nachfolgende Lied - mir völlig unbekannt - vertrieb alle wieder, von mir und meinen Kumpanen abgesehen. WIr hielten tapfer durch, gaben sozusagen eine freundliche Tanzzugabe, bis auch wir abdankten und an unserem Tisch sitzend darauf hofften, daß irgendwann mal wieder etwas Bekanntes zu hören sein würde.
Die Dialoge waren nett, wenngleich auch zuweilen mühsam, tilgte doch der fremde Lärm große Teile der eigenen Laute. Ich trank an der dritten Cola, als wieder ein bekanntes Lied ertönte. Ich weiß nicht, woher ich es kannte und von wem es war; doch ich kannte es. Die anderen scheinbar auch; doch keiner war mehr tanzwillig.
Ich deklarierte diesen Song zum abschließenden Höhepunkt des Abends und radelte heimwärts, in ständiger Obhut, ob nicht irgendwo ein hintertückisches Polizeiauto lauern würde.
Schließlich waren sowohl meine Klamotten als auch mein Fahrrad in grellem Neonschwarz gehalten und ersetzten die fehlende Beleuchtung optimal.
Der Stundenzeiger nähert sich der Zwei. Es ist nicht damit zu rechnen, daß ich morgen - also heute - um sieben [wie geplant] aufstehen werde, um durch die Gegend zu hampeln.
Das Vorhaben auf eine spätere Stunde zu verlagern, mißfällt mir, da am morgigen - also heutigen - Tag dort, wo ich zu joggen wünschen würde, eine aufwendig gefeierte Brückeneröffnung stattfinden wird, so daß sich dort Menschen und Leute tummeln und mein sportliches Vorhaben behindern werden.
Einen Vorteil jedoch hat diese Brückeneröffnung: Sie kürzt mehrere Minuten Radweg zum Joggingstreckenstart ab. Das freut mich und läßt in mir den Entschluß reifen, doch noch nicht aufzugeben.
Heldenhaft.
morast - 1. Mai, 02:02 - Rubrik: Wortwelten
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