Maskerade
Begegnet man anderen Menschen, zeigt man ihnen eine Maske, eine Oberfläche, die das subjekt bewertete, bestmögliche Bild von sich selbst repärsentiert. Nur selten hat man das Glück, Menschen zu kennen, bei denen man sich so fühlt, als bliebe das Selbst an der Oberfläche, nicht versteckt hinter einem falschen Lächeln, hinter einer Fassade, die zuweilen durchschaubar, zuweilen aber unerhört natürlich zu sein scheint.
Doch wenn man zu suchen beginnt, beginnt man sich zu fragen, ob die Person, die man für sich selber hält, jenes Wesen ohne Masken, nicht vielleicht auch nur eine Maskerade ist, nur eine weitere Schale, unter der sich irgend etwas verbirgt.
Was also ist dann das wahre Ich? Gibt es ein solches überhaupt, bedenkt man, daß die Masken in jeder Situation unverrückbar auf dem Eigengesicht kleben, vielleicht sogar, wenn das eigentlich, wirkliche Anlitz zum Vorschein kommt? Oder ist das wahre Ich ein Märchen, ersonnen, um uns zu beruhigen, um all die Lügeln, alle Masken erträglicher zu machen, das Wissen vorzugaukeln, man bräuchte nur alle Fassaden durchbrechen und fände dann die Wahrheit - hinter allen abgelegten Masken? Vielleicht gibt es kein wahres Ich.
Vielleicht aber doch. Vielleicht ist das wahre Ich auch ebenjene Ansammlung von Masken, mit der man sich bedeckt, mit der man der Welt begegnet. Vielleicht ist das wahre Ich tatsächlich das, was wir sind und nicht das, was wir unter der Oberfläche zu finden glauben.
Es ist einfach: Die Masken begleiten uns; ständig, überall. Es gibt Wege, sie loszuwerden, doch lebt es sich leichter mit einem falschen Lächeln auf den Lippen, mit einer Maske, die den anderen genehm ist. Das Leben besteht aus Masken. Warum sollten diese also nicht zum wahren Ich gehören?
Zudem sei erwähnt, daß die Wahl verbleibt. Die Maskierung ist nicht Pflicht. Und wo eine Alternative bleibt, für oder gegen die man sich entscheiden kann, birgt die gefällte Entscheidung das wahre Ich des Wählenden.
Sich selbst mit allen Masken als wahres Ich zu akzeptieren bedeutet demnach nicht, jeder Fassade, jeder Maskierung Zuspruch zu gewähren. Denn obgleich die Masken, die Wahl der Masken, dem wahren Ich angehört, ist dieses leichter zu erfassen, leichter zu begreifen, wenn nicht erst Umwege und Umleitungen begangen, Lügen erforscht und Falschgesichter hinterfragt und durchschaut werden müssen.
Die Masken verraten sich selbst. Doch nur der Suchende kann das Gesicht dahinter erblicken.
Danke an G.
Doch wenn man zu suchen beginnt, beginnt man sich zu fragen, ob die Person, die man für sich selber hält, jenes Wesen ohne Masken, nicht vielleicht auch nur eine Maskerade ist, nur eine weitere Schale, unter der sich irgend etwas verbirgt.
Was also ist dann das wahre Ich? Gibt es ein solches überhaupt, bedenkt man, daß die Masken in jeder Situation unverrückbar auf dem Eigengesicht kleben, vielleicht sogar, wenn das eigentlich, wirkliche Anlitz zum Vorschein kommt? Oder ist das wahre Ich ein Märchen, ersonnen, um uns zu beruhigen, um all die Lügeln, alle Masken erträglicher zu machen, das Wissen vorzugaukeln, man bräuchte nur alle Fassaden durchbrechen und fände dann die Wahrheit - hinter allen abgelegten Masken? Vielleicht gibt es kein wahres Ich.
Vielleicht aber doch. Vielleicht ist das wahre Ich auch ebenjene Ansammlung von Masken, mit der man sich bedeckt, mit der man der Welt begegnet. Vielleicht ist das wahre Ich tatsächlich das, was wir sind und nicht das, was wir unter der Oberfläche zu finden glauben.
Es ist einfach: Die Masken begleiten uns; ständig, überall. Es gibt Wege, sie loszuwerden, doch lebt es sich leichter mit einem falschen Lächeln auf den Lippen, mit einer Maske, die den anderen genehm ist. Das Leben besteht aus Masken. Warum sollten diese also nicht zum wahren Ich gehören?
Zudem sei erwähnt, daß die Wahl verbleibt. Die Maskierung ist nicht Pflicht. Und wo eine Alternative bleibt, für oder gegen die man sich entscheiden kann, birgt die gefällte Entscheidung das wahre Ich des Wählenden.
Sich selbst mit allen Masken als wahres Ich zu akzeptieren bedeutet demnach nicht, jeder Fassade, jeder Maskierung Zuspruch zu gewähren. Denn obgleich die Masken, die Wahl der Masken, dem wahren Ich angehört, ist dieses leichter zu erfassen, leichter zu begreifen, wenn nicht erst Umwege und Umleitungen begangen, Lügen erforscht und Falschgesichter hinterfragt und durchschaut werden müssen.
Die Masken verraten sich selbst. Doch nur der Suchende kann das Gesicht dahinter erblicken.
Danke an G.
morast - 5. Mai, 00:37 - Rubrik: Geistgedanken
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Freidenkeralarm - 6. Mai, 16:32
Ein Professor meinte einmal, es komme nicht darauf an, wie man sei, sondern wie man sich verkaufe. So etwas gefällt mir nicht, wenn Leute so denken. Wenn man eine Maske aufsetzt, ist das anstrengend. Man darf ja nicht aus der Rolle falen. Daher ist es am angenehmsten, mit echten Freunden zusammen zu sein, wo man derartige Maskeraden nicht nötig hat.
Gestern auf dem Basketballfeld verstellte ich mich enorm. Ich tat so, als könne ich spielen. Und dann klappte das auch noch! Aber das nur am Rande.
Gestern auf dem Basketballfeld verstellte ich mich enorm. Ich tat so, als könne ich spielen. Und dann klappte das auch noch! Aber das nur am Rande.
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