Dienstag, 26. April 2005

Umzug der Vergangenheiten

Der Umzug von myblog.de/morast zu morast.twoday.net gestaltet sich aufgrund des mir eigenen Perfektionismus als einigermaßen aufwändig, bin ich doch willens, mein altes Weblog [Noch immer bin ich mir über das Geschlecht des Wortes "Weblog" im Unklaren...] nahezu komplett zu übernehmen, was im ersten Moment wenig sinnvoll klingt, weil niemand sich für dreihundert veraltete Einträge interessieren wird, doch für mich insofern Bedeutung hat, als daß unter diesen dreihundert Einträgen viele sind, die mir zusagen, mich bewegen oder mich bewegten. Sie einfach zurückzulassen [Na gut; sie sind auch irgendwo auf meiner Festplatte gespeichert...] gliche einem Verrat am eigenen Schaffen.

Nicht alles, was ich schreibe, denke, kreiere ist wunderschön, lesenswert, perfekt; doch das soll es auch nicht, bin ich doch nur Mensch, nur ich. Doch fand ich beim Importieren einiger "älterer" [die ältesten sind vom Januar 2005] Texte, die mich dazu einluden zu verweilen, noch einmal zu lesen und in Eigengedanken zu schwelgen.

Schließlich wirken diese eigenen Gedanken, aus dem Blickwinkel der Gegenwart betrachtet anders, fremdartig, als wären sie von anderem verfaßt worden - aber doch noch immer bekannt und nahegehend genug, um zu ergreifen, um Gedanken und Gefühle zu erwecken, um zu berühren, zu erinnern, um zu weiterem Denken zu bewegen.

Ich verliebe mich kurz in meine Zeilentrauer, in mein Wörterlachen, in ein früheres Abbild meiner Selbst, das Ich genug ist, um in meinem heutigen Dasein wiedererkannt zu werden, das mir gleicht bis aufs Detail - und doch abseits steht, ein wenig fremd wirkt.

War ich das, der so dachte? Denke ich noch immer so? Fühle ich noch immer so? Wäre ich imstande, heute, jetzt, ähnlich Bewegendes zu verfassen, ähnlich Schönes/Schlechtes/tragisches/Mitleiderregendes/Langweiliges/...?

Ich glaube nicht; ich glaube nicht, daß ich imstande bin, mich selbst zu kopieren. Doch das ist weniger Ausdruck einer persönlichen Weiterentwicklung [die aber auch stattgefunden haben kann] als vielmehr der Beweis, daß das Schreiben dem Moment entspringt, dem eigenen Inneren, dem Seelenleben, der augenblicklichen Gefühlsslage. In anderen Augenblicken denke ich anders, forme ich andere Worte zu anderen Sätzen, lächle anders, weine anders, bin anders.

Meine Vergangenheit sonnt sich in der Wärme meiner Rückblicke; und mich überkommt das Wissen, daß ich nichts zurücklassen darf, was nicht des Zurücklassens würdig ist.

Viel zu tun; doch ich freue mich darüber, lauert doch hinter allem ein fremdbekanntes Ich, Wortwelten des Gewesenen und trotzdem noch immer Gültigen...

Mailkontakt

Heute verfaßte ich folgende Mail und verschickte sie an drei Emailadressen.

Sei gegrüßt, ehrenwerte A.

Ich könnte sagen (oder besser: schreiben), es nervt, doch das trifft es
nicht. Schließlich nervt es keineswegs, sondern amüsiert mich eher; einzig
die bisherige Ergebnislosigkeit stört mich ein wenig.

Ich fange am besten von vorne an.
Ich heiße Morast und kenne M, der dir hoffentlich ein Begriff
ist [wenn nicht, bin ich vermutlich an der falschen Adresse gelandet - mal
wieder].
Jener M berichtete mir von dir, gab zwar überaus positive, allerdings
auch relativ wenige Worte von sich.
Jener M fragte mich, ob ich daran interessiert sei, dich
kennenzulernen.
Jener M behauptete, einst mit dir sogar auf meiner Heimseite
herumgestöbert, ja sogar ein paar Worte über meine Wenigkeit verloren zu
haben.

Leider war jener M am Tage dieses Dialoges ... äh ... nicht mehr ganz
bei der Sache, weswegen er, als er mir deine Mailadresse gab, einen
klitzekleinen Fehler hineinbastelte, meiner Ansicht nach ein E vergaß.
Zu Hause angekommen überlegte ich nicht lange und schrieb einfach an beide
- "falsche" und "richtige" - Adressen ein paar freundliche Zeilen.
Sofort erhielt ich Antwort - eine Fehlermeldung; die von M
aufgeschriebene Adresse war inexistent.
Die korrigierte Variante mit dem zusätzlichen E allerdings produzierte
niemals eine Antwort.

Ich gab mich damit zufrieden; schließlich konnte dein Interesse aus
verschiedensten Gründen ja durchaus gleich Null sein. Eines Tages jedoch
wurde mir durch eine dritte Person zugetragen, daß M sich bei der
Angabe deiner Mailadresse vertan habe. Nicht gmx sei der Provider, sondern
aol.

'Nun gut.', dachte ich, und schrieb eine weitere Mail an die nun aber
richtige Adresse. Eine Fehlermeldung folgte sofort. Ich gab auf, fragte
M per mail um Rat.
Allerdings wußte ich nicht, daß M mittlerweile keinen Internetzugang
mehr hatte, demnach meine fragenden Sätze nicht lesen konnte.

Letzten Samstag traf ich ihn durch Zufall wieder. Und prompt fragte ich
ihn nach der Mailadresse.
Er konnte sich wieder nicht so recht an die wirklich zutreffende
Mailadresse entsinnen, korrigierte seine bisher gemachten Angaben minimal
und überließ es mehr oder weniger mir, die richtige herauszufinden.
Er scwürde mir eine SMS schreiben, meinte er. Doch bis heute erhielt ich
nichts und glaube auch, daß nichts mehr kommen wird.

Leider besitze ich keine seiner Telefonnummern, um nachzufragen; werde
aber, sollte dieser Versuch wieder fehlschlagen, mir die Mühe machen, die
Nummer über Dritte in Erfahrung zu bringen, um dann zu ihm Kontakt
aufzunehmen und zu hoffen, daß er dann die richtige Mailadresse zu
diktieren vermag.

Ich glaube, daß all das sicherlich einfacher zu lösen gewesen wäre und
weiß noch nicht, inwieweit diese Geschichte, die - wenn ich mir den obigen
Text betrachte - doch schon recht umfangreich geworden ist, positiv
verlaufen wird, doch bin neugierig und amüsiert genug, um das Beste zu
hoffen.

Ein Teil dieser Hoffnung beinhaltet, daß du, so du dich mit diesen Worten
irgendwie angesprochen fühlen solltest, mir eine kleine Antwort zukommen
läßt.

Ich bin gespannt...

Morast


Sofort nach dem Abschicken der Zeilen erhielt ich drei Fehlermeldungen...

Nutzlosigkeiten

Meine Angst ist nutzlos.
Das Wissen von der Nutzlosigkeit meiner Angst ist nutzlos.
Das Wissen von der Nutzlosigkeit des Wissens von der Nutzlosigkeit meiner Angst ist nutzlos.
...

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Martin Angel (Gast) - 12. Sep, 11:27
gar nisch süß
dat is gar nisch süß soll isch de ma was rischtisch...
free erdem (Gast) - 6. Jun, 16:40
Hier wird es fortan weitergehen: http://morast .eu Und...
Hier wird es fortan weitergehen: http://morast .eu Und...
morast - 1. Feb, 21:10

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