Begegnungen

Mittwoch, 22. Juni 2011

Begegnungen 34: Blaumeise

Als ich heute Morgen zur Bahn lief, hüpfte mir eine Blaumeise über den Weg. Sie blickte mich an, musterte mich von oben bis unten, hüpfte noch ein bisschen weiter und flatterte dann davon.
Zweieinhalb Minuten später sah ich sie erneut. Auf einem Holunderbuschzweig sitzend, nahezu vollständig von Blättern verborgen starrte sie mich an und schwieg. Als ich provokativ in ihre Richtung sah, flatterte sie davon.
Auf einem Parken-verboten-Schild enteckte ich sie zum dritten Mal. Diesmal betrachtete sie nur meine Füße, und wenn Vögel eine Nase besäßen, hätte die Blaumeise sie wohl gerümpft. Statt dessen versuchte sie, ihren Schnabel zu rümpfen, was auf befremdliche Weise noch abwertender aussah als normales Naserümpfen.
"Deine Schnürsenkel sind offen.", sagte die Blaumeise in vorwurfsvollem Tonfall und flog davon.
Ich blickte an mir heraub und auf meine Füße.
"Ich habe gar keine Schnürsenkel!", rief ich der Blaumeise hinterher, doch sie war längst hinter Wolken verschwunden.
Ich blickte erneut auf meine Füße, und dann erst begriff ich: Ich hatte keine Schuhe an! Nur mit Socken bekleidet war ich losgegangen, ohne zu bemerken, dass ich ein wichtiges Deatil meines Äußeren zu Hause vergessen hatte.
"Mist.", murmelte ich und rannte, so schnell mal in Socken rennen kann, zurück nach Hause.
Meine Schuhe standen anziehbereit im Korridor und starrten mich vorwurfsvoll an.
"Die Meise hatte recht.", stellte ich fest. "Die Schnürsenkel sind offen."

Montag, 20. Juni 2011

Begegungen 33: Amsel

"Du bist zu spät.", zwitscherte die Amsel.
"Was?", fragte ich, war ich es doch nicht gewöhnt, morgens um halb sieben von Singvögeln angesprochen zu werden.
"Du bist zu spät.", wiederholte die Amsel. "Wenn du vier Minuten früher gekommen wärst, hättest du es noch erwischt."
"Wen erwischt?", fragte ich, denn ich verstand wieder einmal überhaupt nichts.
"Das Eichhörnchen. Das blaue Eichhörnchen mit dem lila Fell, das aus rosa Pünktchen besteht.", erklärte die Amsel.
"Was ist denn das für ein komisches Eichhörnchen?", wunderte ich mich. "Das hätte ich ja gerne gesehen."
"Aber du bist zu spät.", erklärte die Amsel.
"Sieht so aus."
"Viel zu spät."
"Ja, ich hab's verstanden.", seufzte ich.
"Jetzt musst du mit mir vorlieb nehmen.", sagte die Amsel und ergänzte. "Ich sehe aber nicht so spannend aus wie ein blaues Eichhörnchen mit lila Fell, das aus rosa Pünktchen besteht."
"Aber du redest.", widersprach ich. "Das gibt es auch nicht so oft."
Die Amsel schwieg, blickte in die Ferne, als dächte sie nach, und schwieg weiter.
"Außerdem bist du eine außergewöhnlich hübsche Amsel.", ergänzte ich.
Die Amsel sah mich an, tschilpte kurz, hüpfte drei Schritte nach vorn und blickte wieder in die Ferne.
So schwiegen wir: eine tatsächlich äußerst hübsche Amsel, ein abwesendes blaues Eichhörnchenmit lila Fell, das aus rosa Pünktchen bestand, und ich, der unausgeschlafen über eine Wiese lief und mit Tieren redete.
Nach einer Weile schüttelte ich den Kopf, wie um einen merkwürdigen Traum abzuschütteln,
"Amseln können gar nicht reden.", murmelte ich. "Wahrscheinlich habe ich mir das alles nur eingebildet."
"Ja, das hast du.", sagte die Amsel und flog davon.

Freitag, 17. Juni 2011

Begegnungen 32: Käfer

Auf einem Grashalm saß ein klitzekleiner Käfer. Ich hätte ihn fast übersehen, doch er lachte so laut, dass ich beinahe vom Fahrrad gefallen wäre. Ich hatte noch nie einen lachenden Käfer gesehen und hielt an.
Der Käfer war klein, blau und schwarze Streifen zogen sich wie willkürlich über seinen winzigen Rücken. Der Käfer lachte, dass der Grashalm wankte, und als ich ihm eine Weile zugehört hatte, begann auch ich zu lachen.
Nach ein paar Minuten hielt er inne, offensichtlich erschöpft, doch immer noch über das ganze Käfergesicht grinsend.
"Warum lachst du denn?", fragte ich neugierig.
"Weil ich ein Käfer bin.", sagte der Käfer und gluckste vergnügt.
"Das sehe ich.", sagte ich verwirrt.
"Nun ja. es ist so.", begann der Käfer zu erklären. "Ich bin ein Käfer und mag es, ein Käfer zu sein."
"Ein hübscher Käfer!", korrigierte ich.
"Danke.", kicherte der Käfer und fuhr fort. "Leider passiert es häufiger, dass ich unruhig träume, und wenn ich dann erwache, bin ich ein Mensch und heiße Gregor."
"Wie bitte?"
"Ja."; nickte der Käfer. "Es ist erst drei oder vier Mal geschehen, doch jedesmal war ich derselbe Gregor, der aufstehen, Zähne putzen und arbeiten gehen musste, der nicht fliegen, nicht herumkrabbeln, ja noch nicht einmal ordentlich lachen konnte. Und dann, am nächsten Morgen, war ich jedesmal wieder der Käfer,der ich bin."
"Ein hübscher Käfer!", sagte ich.
"Danke.", kicherte der Käfer, offensichtlich etwas verlegen.
"Und darum lachst du? Weil du ein Käfer bist?"
"Weil ich ein Käfer bin!", rief der Käfer vergnügt und begann wieder zu lachen. Sein blauer Rücken funkelte fröhlich.
"Ein hübscher Käfer.", murmelte ich, stieg auf mein Fahrrad und fuhr zur Arbeit.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Begegnungen 31: Löffel

Ich brauste gerade den Berg hinab, als ich mitten auf der Straße eine Kröte sitzen saß.
"Pass auf!", rief sie mir zu, obwohl ich noch fast 100 Meter entfernt war. Ich bremste vorsichtig und hielt an. Die Kröte hielt einen kleinen Plastiklöffel in der Hand und hüpfte langsam in Richtung der anderen Straßenseite.
"Du musst aufpassen.", erklärte sie mir. "Er darf nicht zerstört werden."
"Er?", fragte ich neugierig.
"Er! Der Löffel der Weisheit!"
"Der Löffel der Weisheit?", fragte ich verwundert.
"Ja!", rief die Kröte begeistert und hielt das Plastiklöffelchen in die Höhe. "Dies ist der Löffel der Weisheit! Er ist unendlich kostbar, wurde er doch aus konzentrierter Weisheit geschmiedet."
Die Kröte sah sich um und flüsterte dramatisch: "Wer ihn isst, dem werden unglaubliche Erkenntnisse zuteil!"
"Ui.", sagte ich und ergänzte. "Aber ist der Löffel nicht aus Plastik?"
"Aus Plastik?", wunderte sich die Kröte und betrachte den Löffel genauer. "Bist du dir sicher?"
"Ja.", sagte ich. Ich war besonders gut darin, Plastiklöffel zu erkennen und hatte bereits mehrere Preise für diese Fähigkeit erhalten. "Hundertprozentig sicher."
"Mmh.", machte die Kröte nachdenklich. "Ich weiß nicht..."
Sie schwieg, doch dann hellte sich ihre Krötenmiene auf. Sie öffnete den Mund und mit einem großen Happs war der Löffel der Weisheit in ihrem Schlund verschwunden. Die Kröte schluckte kurz, hielt inne und lächelte traurig.
"Du hast Recht.", sagte sie. "Er ist aus Plastik."
"Nein.", widersprach ich. "DU hast Recht. Es ist der Löffel der Weisheit."
Die Kröte blickte mich fragend an.
"Schließlich hat er dir soeben Erkenntnis verliehen.", meinte ich und stieg auf mein Fahrrad.

Dienstag, 14. Juni 2011

Begegnungen 30: Ratte

An der Fußgängerampel saß eine Ratte und knabberte an einem Stück Zeitung.
"Es ist grün.", sagte ich freundlich, nur für den Fall, dass die Ratte darauf wartete, die Straße überqueren zu können.
"Mmmh.", machte die Ratte, und da erst sah ich, dass sie gar nicht an der Zeitung knabberte, sondern sie las!
"Du liest ja!", rief ich begeistert.
"Das ist richtig.", sagte die Ratte und blätterte um. "Ich bin nunmal eine Leseratte."
Ich kicherte. "Eine Leseratte. Hihi."
Die Ratte reagierte nicht. Anscheinend hatte sie sich gerade in einen Artikel über steigende Benzinpreise vertieft und mich völlig vergessen.
"Liest du denn auch anderes Zeug?" Zeitschriften und so?", fragte ich trotzdem.
Die Ratte sah auf. "Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Comics, alles. Ich bin eine Leseratte."
"Toll!", freute ich mich. "Darf ich dich mal streicheln? ich habe noch nie eine echte Leseratte gestreichelt."
"Mmph.", machte die Ratte, und ich wertete das als Zustimmung.
Ich hockte mich hin und strich der Ratte sanft über das weiche, gepflegte Fell. Sie lies es sich gefallen, schien es sogar ein wenig zu genießen. Sie blickte auf meine Finger und deklamierte:
"Du wirst dich alsbald auf eine große Reise begeben, an deren Ende du eine mittelgroße Enttäuschung erleben wirst. Jedoch wirst du auch zwei Wesen begegnen, die dein Leben in die richtige Richtung lenken werden."
"Was?", fragte ich verwirrt.
"Du wirst dich alsbald auf eine große Reise begeben, an deren Ende du eine mittelgroße Enttäuschung erleben wirst. Jedoch wirst du auch zwei Wesen begegnen, die dein Leben in die richtige Richtung lenken werden.", wiederholte die Ratte.
Ratlosigkeit breitete sich auf meinem Antlitz aus.
"Ich kann auch aus der Hand lesen.", erklärte die Ratte. "Ich bin eine Leseratte."
"Ach so.", sagte ich und rannte davon.

Freitag, 10. Juni 2011

Begegnungen 29: Weinbergschnecke

"Ich komme zu spät! Ich komme zu spät!", rief die Weinbergschnecke, während sie sich durch das hohe Gras am Wegrand kämpfte.
"Kann ich dir helfen?", fragte ich und bückte mich.
"Ich komme zu spät! Ich komme zu spät!", wiederholte die Weinbergschnecke und kroch weiter, offensichtlich so schnell sie konnte.
Ich sah ihr zu, wie sie sich Millimeter um Millimeter vorankämpfte, schüttelte dann den Kopf und fragte: "Zu spät? Wofür?"
Die Schnecke hielt inne. Jedenfalls vermute ich, dass sie innehielt. Sicher war ich mir nicht, denn der Unterschied zur Bewegung war nicht sehr groß.
Sie sah zu mir hinauf und schnaufte: "Zur Arbeit, natürlich!"
"Oh.", antwortete ich. "Das ist schlecht."
Die Schnecke nickte und begann wieder, sich zu bewegen. Zumindest sah es so aus.
"Kann ich dich irgendwohin mitnehmen?", fragte ich die Schnecke.
Die Schnecke hielt erneut inne und ließ ihre Fühler kreisen.
'Sie denkt nach.', vermutete ich und schwieg.
Nach einer Weile nickte die Weinbergschnecke dezent und sagte: "Ja, das wäre nett."
"Und wo willst du hin?", fragte ich.
"Dorthin.", sagte die Schnecke und zeigte mit ihren Fühlern zur Birke auf der anderen Wegseite.
"Und dann dorthin.", ergänzt die Schnecke und zeigte erneut.
"Aber das ist doch die Richtung, aus der du kamst", rief ich. "Was willst du denn da?"
Die Weinbergschnecke lächelte.
"Sobald ich dort bin, habe ich mein Tagespensum erledigt. Und dann.", Das Lächeln der Schnecke wurde zu einem Grinsen. "Dann habe ich Feierabend."
Ich nickte, hob die grinsende Weinbergschnecke auf, setzte sie auf meine Schulter, und wir gingen los.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Begegnungen 28: Torte

Als sich auf meinem Weg durch den Park die Schleife meines linken Schuhs löste und ich mich, um dies zu korrigieren, bückte, entdeckte ich im Gebüsch einen farbigen Haufen Matsch, der entfernt an eine Torte erinnerte. Ich schob ein paar Zweige beseite und sagte vorsichtig "Hallo?"
"Hallo.", nuschelte die Torte, und nun, da ich sie reden hörte, wusste ich, dass es sich um eine handelte.
"Du bist eine Torte, oder?", fragte ich trotzdem. Ich woltle mir schließlich ganz sicher sein.
"Jup.", murmelte die Torte. "Eine Geburtstagstorte, um genau zu sein."
"Ui.", antwortete ich, und tatsächlich konnte ich ein paar Kerzen erkennen, die jedoch fast vollständig in dem versunken waren, was einst der Teig gewesen sein musste.
"Ich bin kein schöner Anblick mehr.", sagte die Torte leise. "Dessen bin ich mir bewusst."
Ich wusste nichts zu sagen, wollte ich doch nicht lügen.
"Aber man hat mich vergessen und hier zurückgelassen.", seufzte die Torte. "Und seitdem liege ich hier und bin Wind, Wetter und allen möglichen Tierchen ausgesetzt."
"Ui.", sagte ich erneut. "Wer hat dich denn vergessen?"
"Ach.", seufzte die Torte. "Das war eine Party hier im Park. Lauter junge Leute. Und lauter Kuchen und Torten und Kekse und Muffins. Der winzige Campingtisch war vollgestopft mit Leckereien. Irgendein Tollpatsch stieß mich runter; ich landete im Gebüsch, und niemand vermisste mich." Die Torte seufzte noch einmal, und ich widerstand der Versuchung, sie tröstend zu streicheln.
"Und seit diesem Tag liege ich hier."
"Wie lange ist das denn her?", fragte ich die Torte.
Die Torte dachte lange nach und rechnete.
"Exakt ein Jahr, glaube ich.", sagte sie nach einer Weile. "Exakt ein Jahr."
"Dann hast du ja heute Geburtstag!", rief ich erfreut. "Und eine Geburtstagstorte gibt es auch schon!"
"Stimmt!", jubelte die Torte glücklich und begann, sich selbst aufzuessen.

Montag, 6. Juni 2011

Begegnungen 27: Kaninchen

Auf der Wiese saß ein Kaninchen und knabberte vorsichtig an einer Distel.
"Tut das nicht weh?", fragte ich.
"Doch.", antwortete das Kaninchen. "Aber ich muss es probieren."
"Hä?", antwortete ich wenig eloquent.
"Wegen meinem Mundgeruch.", meinte das Kaninchen und seufzte.
"Verlangt 'wegen' nicht einen Genitiv?"
Das Kaninchen schaute mich an, runzelte die Stirn und seufzte erneut.
"Wegen meines Mundgeruchs.", sagte es dann, ein wenig genervt.
Ich hatte noch nie davon gehört, dass Kaninchen Probleme mit Mundgeruch hatten und fragte nach: "Hä?"
Das Kaninchen seufzte ein drittes Mal und hauchte mich an.
"Ieeh!", schrie ich und wich anderthalb Meter zurück.
"Sag ich ja.", sagte das Kaninchen und seufzte schon wieder.
"Das riecht nach Raubtierkäfig!", sagte ich angewidert.
"Fast.", bestätigte das Kaninchen. "Es riecht nach Raubtiermaul, genauer: nach Löwe. Noch genauer: Nach Löwenzahn."
Ich verstand, doch das Kaninchen fuhr fort zu erklären.
"Ich hatte solchen Hunger, und anstatt normales Gras zu futtern, probierte ich den Löwenzahn, der hier überall so wunderschön blüht. Und jetzt stinke ich nach Löwe, und keiner meiner Freunde will mehr etwas mit mir zu tun haben." Das Kaninchen sah aus, als hätte es am liebsten noch einmal geseufzt, doch anscheinend hatte es bereits alle Seufzer des heutigen Tages aufgebraucht.
"Und wenn du einfach eine andere Blume mampfst?", schlug ich vor und zeigte auf ein Gänseblümchen.
Das Kaninchen schüttelte mit dem Kopf. "Gänseblümchen riechten nach Geflügel. Veilchen nach blauem Auge. Und Disteln stacheln." Es blickte auf die angeknabberte Distel vor seinen Pfötchen. "Sehr sogar."
"Mhhh.", sagte ich und überlegte. "Ich kann sehr gut Zimt imitieren. Vielleicht hilft das ja."
Das Kaninchen schaute mich skeptisch an und zuckte dann mit den felligen Schultern. "Probieren wir's."
Also stellte ich mich hin und imitierte Zimt. Ich war einer der besten Zimtimitatoren dieser Stadt und gab mir Mühe, meine Darbietung heute noch überzeugender, noch wirklichkeitsnäher zu gestalten als sonst.
Das Kaninchen knabberte zögernd an meinen Zehennäheln, hielt inne, kaute - und nickte dann.
"Könnte klappen.", sagte es und begann, seinen Atem zu zimtisieren.
Ich hätte zufrieden gelächelt, doch echter Zimt lächelt nicht.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Begegnungen 26: Tube

Schlaftrunken griff ich nach der Zahncreme. Sie fühlte sich unangenehm leicht an, fast so, als wäre ihr Inhalt komplett aufgebraucht. "Zahncreme kaufen.", schrieb ich auf meine geistige To-Do-Liste und ergänzte "To-Do-Liste schreiben". Doch Zahncremtuben sind niemals wirklich leer, und mit ein bisschen Energie und Aufwand gelingt es stets, noch ein Quentchen des zähnereinigenden Materials herauszupressen. Und manchmal auch eine winzigkleine Fee.
Zusammen mit einem kärglichen Rest Zancreme ploppte sie aus der Tube, flog eine Runde um meinen Kopf und rief dann vergnügt: "Ich bin frei!" Sie jubelte zwei oder drei Mal direkt neben meinem linken Ohr und meinte dann.
"Du hast mich befreit. Daher darfst du dir etwas wünschen."
Noch immer etwas schlaftrunken nuschelte ich: "Ich brauche neue Zahncreme."
Die winzigkleine Fee schaute mich verwundert an, zuckte mit den Schultern und sagte: "So sei es."
Ein Blitz blendete mich, und als ich wieder sehen konnte, war die winzigkleine Fee verschwunden. Dafür lag eine jungfräuliche Tube Zahncreme auf dem Waschbeckenrand.
"Idiot!", schimpfte ich in den Spiegel, als ich begriff, was ich gerade getan hatte. "Ich hätte mir Weltfrieden wünschenkönnen. Oder zumindest eine neue Kühlschranktür!"
Ich seufzte.
"Nun ja, was soll's.", sagte ich, nahm die Zahncreme in die Hand und entlockte ihr einen dicken weißen Streifen.
"Hey!"', rief ein Stimmchen aus der Tube. "Mir ist da ein Missgeschick passiert!"
Ich schmunzelte.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Begegnungen 25: Fensterbrett

Ich schlief tief und fest und träumte von Zimtstangenimitaten, als ich eine Stimme vernahm.
"Ey!", rief die Stimme, und obgleich der Zustand der Wachheit und ich einander noch nicht einmal aus der Ferne erahnt hatten, wusste ich sofort, dass die Stimme einem Maulwurf gehören musste.
"Ey!", rief die Stimme erneut, und ich ergänzte im Geiste, dass sie irgendwie ... glasig klang.
Ich richtete mich auf. Vor meinem Schlafzimmerfenster saß ein dicker Maulwurf und winkte. Wie er es auf das Fensterbrett geschafft hatte, war mir ein Rätsel.
"Huhu!", rief der Maulwurf begeistert durch die Scheibe hindurch, als er sah, dass ich wach wurde.
"Ja?", fragte ich, denn zu weiteren Worten war ich noch nicht fähig. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Der Maulwurf grinste mich an.
"Du bist doch der, der immer allen hilft, oder?", fragte er.
"Was?"
"Du bist doch der, der immer irgendwelchen Wesen begegnet und diese dann tröstet oder aufmuntert?", fragte der Maulwurf.
"Äh... ja, kann sein.", murmelte ich.
"Super.", grinste der Maulwurf vergnügt. "Ich bin nur vorbeigekommen, um dir zu sagen, dass ich dich heute nicht brauche."
"Äh?"
"Weil es mir nämlich gut geht.", ergänzte der dicke Maulwurf.
"Äh."
"Supergut, um genau zu sein. Ich habe allerbeste Laune, bin fröhlich und vergnügt."
"Das freut mich.", sagte ich verwundert.
"Mich auch.", lachte der Maulwurf, hopste vom Fensterbrett und verschwand im Erdboden,.
"Das freut mich wirklich.", nuschelte ich verschlafen vor mich hin und schloss das Fenster.

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gar nisch süß
dat is gar nisch süß soll isch de ma was rischtisch...
free erdem (Gast) - 6. Jun, 16:40
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