Wortwelten

Dienstag, 10. Mai 2005

Ekelhaft

Das Bedeutsame auf den nächsten Tag verschiebend legte ich als abendlichen Höhepunkt die Mahlzeit fest: Rührei mit perfektem Toast.

Und tatsächlich, es gelang. Die Rühreier schmiegten sich wohlig an die Pfannenoberfläche, bildeten eine Masse von angenehmer Konsistenz, die zu salzen ich allerdings vergaß. In stiller Vorfreude warf ich die beiden Scheiben Samy Super Sandwich in den Toaster und erwartete gespannt das Ergebnis, während die Eier allmählich ihrer Vollendung entgegenbrutzelten.

Mit flinken Handgriffen fischte ich die appetitlich brauen Toastscheiben aus dem Röstgerät, legte sie auf den Teller und gesellte die Rühreimasse hinzu. Schnell noch ein paar einigermaßen frische Petersilienkrümel hinzu - und das Abendbrot konnte beginnen.

Und wirklich, es mundete. Den Salzstreuer ausgiebig benutzend veschaffte ich dem Essen noch den letzten Schliff, genoß dessen vollendeten Geschmack.

Im Nu hatte ich das Ei verzehrt. Nur ein kläglicher Rest zierte noch meinen Teller. Auch von den Toastscheiben war nur noch ein Stückchen übrig, als mir ein unangenehmer Geschmack auffiel. Irgendwie abgestanden, muffig - schimmlig.

'O nein!', dachte ich entsetzt, betrachtete die unscheinbaren Reste, meiner Mahlzeit, die darauf hindeuteten, wieviel davon schon in meinem Leib verschwunden war, wieviel Schimmel ich womöglich schon verspeist hatte.

Panisch unterzog ich das übriggebliebene Toastbrot einer genaueren Untersuchung, doch fand nichts. Auch das Ei schien unversehrt von Schimmel. Hatte ich mich getäuscht?

Ich aß weiter, verdrängte den Ekelgeschmack, biß noch einmal in die Toasbrotscheibe.
Da war es wieder!

Angewidert spie ich den Brotklumpen aus, spülte den muffigen Geschmack mit Wasser aus meiner Mundhöhle.

'Ekelhaft!'

Rosa

Nichts geschah. Nichts, was einer Erwähnung würdig ist.

Na gut, John Irving zählt nicht zu den Autoren, deren Lektüre wertlos ist, seine Romane nicht unbedingt zu den Dingen im Leben, die man als unbedeutend bezeichnet. Doch ich verbrachte den Tag mit nichts anderem, wenn man unzureichende Nahrungsaufnahme und allzu häufige Mailpostfachabfragen vernachlässigt. Stetiger Begleiter waren die beiden unerledigten Hauptsorgen, die nicht verschwinden würden, nur wachsen, sich potenzieren, je länger ich sie verdrängte. Doch Verdrängen ist meine Spezialgebiet. Gute Musik bietet eine willkommene Geräuschkulisse, übertönt die drängenden Stimmen im Kopf. Nur noch soundsoviele Minuten, soundsoviele Seiten, nur noch diese kleine Ablenktätigkeit.

Seit heute morgen lese ich. Der Roman ist noch lang; ich könnte mindestens noch den morgigen Tag damit befüllen, mich in ihn zu verlieren. Doch dann, anschließend, bräuchte ich einen neuen Halt, eine neue rosafarbene Brille, die mich die Welt vergessen läßt.

Oder den Mut, endlich zu beginnen, was längst fertig sein sollte.

Sonntag, 8. Mai 2005

Sprachfehler

Fischers Fritz frißt frische Fische.

Stein

Heute war ich am Grab.

Wenn es um designtechnische Ansprüche geht, habe ich immer zu meckern. Nun ja, nicht zu meckern. Aber mir fällt immer etwas auf oder ein, das verbessert oder zumindest kritisiert werden könnte. Immer. An mir. An meinen Werken. Und natürlich an denen anderer.

Meine Mutter, mein Bruder und ich hatten den Grabstein zusammen ausgesucht. Sie hatte konkrete Vorstellungen, wir beiden nicht. Und doch waren wir schnell einig geworden, gaben meiner Mutter recht, widerprachen ihr, fanden bald eine Steinsorte, eine Steinform, die uns alle befriedigte [insoweit Grabstein Befriedigung verschaffen können].

Die Inschrift sollte kurz gehalten werden. Vorname, Nachname, Geburtsjahr, Bindestrich, Sterbejahr. Meine Mutter wünschte es so. Ich sinnierte darüber, sinnierte über die Angabe des genauen Datums, über die Angabe der zusätzlichen [nie genutzten] Vornamen. Und entschied mich dagegen. Gab meinem Bruder, gab meiner Mutter recht.

Sie wollte Platz lassen. Für sich.
Auf dem Grabstein ihres Mannes sollte Platz gelassen werden für ihren eigenen Tod, den ich mir in weiter Zukunft vorstellte, ja eigentlich nicht vorzustellen vermochte. 50 ist kein Alter.
Na gut, 47 auch nicht.

Ich war dagegen, protestierte, fand es lächerlich und unästhetisch zugleich. Eine leere Hälfte, die auf den Tod meiner Mutter wartete. Das ängstigte mich.
Sie ließ sich überzeugen. Nicht von mir. Aber von den Steinmetzen. Immerhin.

Nur die Schriftart mußte noch ausgewählt werden. Zu diesem Zeitpunkt war ich fern. 100 Kilometer weit weg.
Ich hatte meine Vortsellungen geäußert. Kein sinnloses Geschnörkel, nichts Altmodisches. Meine Mutter gab mir recht. Mein Bruder sowieso.

Heute war ich am Grab.
Die Schriftart sah anders aus als in meinem Kopf. Doch nach zwei, drei Blicken stellte ich fest, daß sie gut aussah, paßte. Zum Stein. Zu meinem Vater.

Vielleicht hätte man Kapitälchen nehmen sollen, dachte ich. Und verwarf den Gedanken. So wie es war, war es gut.
Ich hatte nichts zu meckern. Schwieg. Weinte.

Auf dem Grab standen drei Schalen. In ihnen welkten Blumen vor sich hin. Ein trauriger Anblick. Gehendes Leben über gegangenem.

Ich hatte keine Blume mitgebracht. Wollte keine Vergänglichkeit auf dem Grab niederlegen. Höhnisch wäre ich mir vorgekommen. Falsch. Ich überlegte, ob mein Vater Blumen gewünscht hätte, wußte es nicht.

Alles ist vergänglich, wurde mir bewußt. Warum also keine Blume? Das nächste Mal, versprach ich mir. Tut mir leid, entschuldigte ich mich.

Ich hockte vor dem Stein. Der Weg war zu schmal. Mein Rücken streifte den Grabstein hinter mir. Weitere Tränen warteten in meinen Augenwinkeln.

Ich redete. Redete unsinniges Zeug. Redete mit einem Stein. Weinte.

Bei der Beerdigung hatte ich festgetsellt, daß ich niemals akzeptieren können würde, daß er, sein Leib, in Pulverform ein Metallgefäß füllen würde, irgendwo unter mehreren Lagen Erde. Nicht er, nur irgendetwas, das an ihn erinnern sollte, vielleicht. Nicht er.

Und nun redete ich mit einem Stein. Spürte, wie sehr er mir fehlte. Fand keine Worte. Redete trotzdem. Weinte wieder.

In vielen Momenten ist er mir nah, begegnet er mir. Bilder aus der Vergangeneheit. Ich erfreue mich daran. An jedem einzelnen. An jeder Erinnerung.

Doch hier ist Erinnerung Schmerz, Leere, Ewigkeit. Das Bewußtsein über die fehlenden Schritte zurück. Das Wissen von einer unvollständigen Zukunft.
Liebe, die brennt und kein Echo mehr findet.

Als ich gehe, perlen noch immer Tränen über meine Wangen.

Freitag, 6. Mai 2005

Rückblick

Abseits der lärmenden Masse, des trunkenen Trubels sich einen Platz zu suchen, umrandet von Elbarmen und grünendem Geäst, inmitten wohlgesonnener Gemüter, in der Wärme glimmender Holzkohlebriketts, den Klängen der Klamphe, den tiefherzigen Falschtongesängen zu lauschend, einzustimmen, zu schweigen, zu betrachten, das eigene Lippenlächeln zu bewundern und eigene Gedanken auf fremden Lippen wiederzuentdecken, die harsche Geschwätzgewalt, die unwerten Rauschworte in den Hintersinn verschiebend, im Rausch der vereinzelter Augenblicke trauter Teil zu werden, im Schweigen einen Freund zu finden und trotzdem zu lachen, die munteren Masken der anderen zu sammeln und zu mögen, zu erwachen im geteilten Raum, Fremdatem erahnend, nicht fern, nicht nah, doch vertraut, für Momente gewünscht, mit Wonne beschenkt, als wäre der Tag ein guter.

Donnerstag, 5. Mai 2005

Beschwerde

Ich beschwere mich. Ich habe allen Grund, mich zu beschweren.

Seit November letzten Jahres sitze ich an meiner Studienarbeit und komme nicht voran. Sicherlich wäre es hochnäsig, meine Arbeitsweise als eifrig und zielorientiert zu bezeichnen; schließlich bin ich ein lahmer, fauler, sich selbst ablenkender Nichtswisser, wenn mich etwas nicht zu fesseln vermag. Doch anfangs war ich gefesselt, war eifrig dabei, suchte Fakten, fand keine, suchte weiter und weiter, drang tiefer in die Materie, sammelte Material, Informationen, fühlte mich stolz, etwas zu leisten.

Zwischendurch hatte ich Prüfungen zu absolvieren, Ferien zu ignorieren und immer wieder meinen "Mentor" zu besuchen, der jedesmal nach gleichem Prinzip agierte. Wollte ich mich mit ihm treffen, so hatte ich das telefonisch oder per Mail anzukündigen, erreichte ihn aber nur selten oder erhielt in den wenigsten Fällen eine Antwort. Falls doch, lag der Termin zumeist am Ende der nächstfolgenden Woche, und eine Menge Leere war bis dahin zu überbrücken.
Wenn ich zu dem vereinbarten Termin bei ihm eintrudelte, blieb ich meist nur drei bis fünf Minuten in seinem Zimmer; er bombadierte mich mit Aufgaben [allesamt im Stil von "Finden Sie heraus..." oder "Kümmern sich sich mal um..."], die ich im ersten Augenblick für sinnvoll erachtete.

Doch zu Hause, vor dem heimischen Rechner, wenn ich dann - da es keine Informationen zu meinem Thema in handelsüblichen Printmedien zu geben scheint - eifrig recherchierte, stellte ich entweder fest, das schon lange in Erfahrung gebracht und ihm teilweise sogar schon überreicht zu haben oder daß ich nciht verstanden hatte, was er nun eigentlich forderte, mit seiner wirren, undeutlichen Ausdrucksweise nicht klar zu kommen. Hinzu am, daß ich mich darüber ärgerte, daß er mir sämtliche Fragen auch schon anderthalb Wochen vorher hätte stellen können, daß ich also die Leere mit Sinnvollem befüllt haben könnte.

Wenn ich dann das Erforderliche darbot, ihm zur Ansicht vorlegte, beschaute er es kurz, ohne es zu bewerten [Es war tatsächlich egal, ob ich zwei oder zehn Seiten vorlegte.] und stellte dann eine neue Aufgabe, einer neuen Idee folgend, wieder mit dem nötigen Zwischenzeitraum und der allgemeinen Planlosigkeit der Situation bestückt.

Eines meiner Probleme jedoch ist, daß ich nur Theorie bearbeite, daß ich versuche, Anleitungen udn Hinweise zu finden, Gedanken vorantreibe, die auf keinen fruchtbaren Boden stoßen, weil sie nur theoretisch ins Nichts geschwafelt werden.

Schon im Dezember überreichte ich ihm eine Bestelliste, um auch die praktische Seite fördern zu können. Doch bis heute geschah nichts; ich halte nichts in den Händen, womit ich arbeiten kann, aus dem Erkenntnisse zu gewinnen wären, welche die Theorien bestätigen oder verwerfen. Vielleicht ist alles richtig, vielleicht alles falsch; wer weiß.

Mittlerweile weiß ich nicht mehr weiter. Ich bin nicht länger willens, seine zuletzt gestellte Aufgabe zu erfüllen, da ich nicht fühle, daß sie mich voranbringen wird, daß mich überhaupt irgendetwas voranbrachte. Ich fühle nicht, wie es weitergeht, fühle nicht, daß ich irgendwann die Studienarbeit abschließen werde. Ich sehe nicht den Tag, an dem ich das theoretisch Erforschte praktisch aufbauen werde, an dem ich mich mit den Fehlern und Tücken der Wirklichkeit herumzuschlagen habe.

Studienarbeiten sollten drei Monate dauern. Mehr nicht. Eine Verlängerung ist möglich - auf vier Monate. Mittlerweile jedoch befindet sie sich im siebten Monat - natürlich unangemeldet. Mein Dasein stagniert, weil ich nicht fähig bin weiterzudenken, weiterzuplanen. Die Stuienarbeit schwebt im Kopf und blockiert alles Denken.

Ich beschwere mich. Nicht unbedingt über diese Studienarbeit, nicht unbedingt über den "Mentor", nicht über das "Schicksal", das mich mit dieser Trägheit versah.

Nein, ich beschwere mich über mich selbst, über die vielen Vorhaben, die in meinem Kopf herumschwirren, ohne verwirklicht zu werden. Müde und ausgelaugt krieche ich durch die Tage, durch die Zeit, krieche ich voran, bastle ein wenig - einem Alibi gleich - an der Arbeit, doch bin nicht fähig, meinen Blick woandershin zu richten, nicht fähig aufzusehen.

Ich wollte mich um mein Praktium kümmern. Im Juni soll es losgehen. Doch wo? Bei wem? Ich habe keine Ahnung, regte mich nicht. Warum auch? Ich bin ja mit der Studienarbeit beschäftigt. Eigentlich sollte dioese bis dahin erledigt sein; doch wer weiß...

Ich wollte meine restlichen zwei Prüfungen absolvieren, wollte dafür lernen, mich anmelden, sie einigermaßen gut bestehen, endlich sämtliche Prüfungen meines Studiums abgeschlossen haben. Doch ich klebe an meiner Studienarbeit, nutze sie als Ausrede für meinen Stillstand.

Und so viel mehr wartet auf mich; kreative Wünsche, Gedanken, Vorhaben, Ideen, die nicht umegsetzt werden, weil ich vor dem Bildschirm hocke, auf nutzlose Seiten starre und nicht vorankomme, weil ich Zeit vertrödle, die nichts wert zu sein scheint, mit Dingen, die nichts beinhalten, nichts bedeuten.

Ich beschwere mich über mich selbst, über mein Leben, das keines ist, sondern nur eine lächerliche Nichtexistenz, ein Gedankensuchen und Traumweltenschaffen, ein Innenzauber, der den äußeren nicht zu beeinflussen vermag.
Ich beschwere mich über meine Willenlosigkeit, mein Kraftlosigkeit, meine Antriebslosigkeit, meine ewigen, nutzlosen Optimismus, meine Blindheit.
Ich beschwere mich über meine fehlenden Worte, meinen fehlenden Wunsch, mich zu beschweren, mein Umfeld zu verbessern, mich selbst zu verbessern.

Ich beschwere mich, weil ich mein Heil in der Flucht suche, im Nichts, im stillen Schweigen, im Nichtbegreifen, im Nicht-Sehen-Wollen, in der Ignoranz meiner Selbst.
Ich beschwere mich, weil ich mich ablenke, mich beschäftige, um Beschäftigung zu haben, um nicht denken, nicht wissen zu müssen.
Ich beschwere mich mich, weil ich nicht der bin, der ich zu sein glaube.

Ich beschwere mich!

Datumseuphorie

Ich bitte um Beachtung für das heutige, wunderschöne Datum.
05.05.05
Ich bin begeistert.

Sonntag, 1. Mai 2005

Joggblog 2

Punkt neun klingelte mein Wecker. Ich hatte noch nicht einmal die Möglichkeit, andere zu beschimpfen, weil meine eigene Idiotie verantwortlich dafür war, daß ich nach sechs Stunden Schlaf bereits wieder aus selbigem gerissen wurde. Allerdings kamen dann irgendwann noch Stimmen auf dem Hof und läutende Kirchenglocken hinzu, die mich endgültig aus den Federn vertrieben.

Die Sonne schien und lockte mich nach draußen. Ich entsann mich der Eröffnung der Sternbrücke, die gerade beginnen sollte und demensprechend Unmengen von Leuten anziehen würde. Trotzdem entschloß ich mich spontan dazu, mich selbst zu verkaspern doch noch joggen zu gehen. Schließlich wollte ich wach werden, wenn ich schon nicht in das Vergnügen kam weiterzuschlafen.

Also schnappte ich mein Rad und fuhr zum Stadtpark. Die Sternbrücke war noch nicht geöffnet wurden, doch Hunderte Ungeduldiger drängten sich davor zusammen, wollten allesamt die ersten Benutzer der neuen Brücke sein. Ringsum befanden sich die üblichen Freßbuden und natürlich eine wundervolle mdr-Gute-Laune-Bühne.
Allein der Name ließ mich flüchten, inmitten durch die Menschenmassen, die orientierungslos durch die Gegend irrten. Erstaunlich, wieviele Menschen sich um diese Uhrzeit hier tummelten. Erstaunlich, wieviele Fahrradfahrer [vorwiegend älteren Baujahres --- die Fahrer, nicht die Räder] die Wege verstopften.
Nun ja, die Kombination aus Sonntag, Feiertag, städtischer Großfestivität und Sonnenschein lockte wohl selbst den Unwilligsten hervor und auf sein bisher unbenutztes Rad.

An der Hubbrücke, der alten, kleinen Fußgängerbrücke, stauten sich die riesigen Menschenmassen zu enormen Schlangen, in die auch ich mich einzureihen hatte. Mitten auf der winzigen Brücke hatte ein gewiefter Geschäftsmann einen kleinen Getränkestand eröffnet und ein paar alberne Bänke hingestellt.
'Keine gute Idee.', dachte ich, war es doch jetzt, wo die Sternbrücke noch geschlossen war und alle Leute über die alternative Hubbrücke zu gehen hatten, zu früh, um sich bereits mit Getränken vollschütten zu wollen. Und nachher, nach Eröffnung der Sternbrücke, wollte bestimmt kaum noch jemand die winzige Hubbrücke nutzen.

Auf der anderen Seite der Brücke schwang ich mich auf das Rad und schlängelte mich zwischen den vielen Menschen hinduch, fand nur mit Mühe eine freie Stelle an einem Zaun, wo ich mein Gefährt anlehnen und anschließen konnte.

Ich hatte mich diesmal mit halblanger Hose und einem schlichten T-Shirt bekleidet, war also besser an das Wetter angepaßt. Auch besaß meine Hose heute verschließbare Taschen, in denen sich nicht nur mein Schlüssel, sondern auch ein Notfall-Geldschein verstauen ließen.

Ich rannte los, zu schnell, zügelte mein Tempo, fand mich rasch in eine annehmbare Geschwindigkeit. Je weiter ich mich von der Sternbrücke entfernte, desto weniger Menschen wuselten um mich herum.
'Vergiß die anderen. Vergiß die Strecke.', sagte ich mir und rannte.

Zwischenzeitlich gelang es mir tatsächlich zu vergessen, nur den Boden vor mir oder einen unnennbaren Punkt am Horizont zu sehen, die gesamte Welt auszuschließen, meinen Atem, das Gefühl in den Beinen zu vernachlässigen, einfach zu rennen, automatisch, ohne bewußte Kontrolle, mich gehen zu lassen, als wäre nichts weiter existent. Ein schönes Gefühl.

Mir kamen unzählige Radfahrer, Spaziergänger aber auch ein paar Jogger entgegen, die zuweilen mich aus meiner Konzentration rissen, doch nicht weiter störten. In meiner Richtung war weniger Betrieb, was mich durchaus erfreute.

Nachdem ich gestern schon am Wegesrand mehrere Vogeleierschalen entdeckt und diesen Bewies neuentstandenen Lebens als faszinierend und schön erachtet hatte, hatte ich heute größeren Grund zur Freude. Nur wenige Meter vor mir huschte ein Reh aus dem Gebüsch, lief ein paar Schritte auf dem Weg und versteckte sich dann wieder im Unterholz. Es hatte keine Angst gehabt, wollte nur nichts mit mir laut atmenden Wesen zu tun haben. Mich Stadtkind vermochte diese Begegnung natürlich zu bezaubern, und mir fiel es schwer, nicht hinterherzublicken, sondern mich auf auf meine Strecke zu konzentrieren.

Dann erreichte ich die Stelle, an der ich am Vortag aufgegeben hatte. Ich lächelte in mich hinein, spürte doch deutlich noch Reserven in mir, spürte, daß ich mich selbst überbieten konnte. Der Weg war zuende, ich drehte um, rannte weiter, stolz auf mich selbst.

Der Rückweg war beschwerlicher, nicht nur, weil mir allmählich die Kräfte zur Neige gingen, sondern auch weil nun unzählige Fußgänger und Radfahrer den Weg bevölkerten und Hindernisse bildeten. Als besonders schlimm erachtete ich es, wenn ich Radfahrer überholen mußte, weil die älteren Menschen so unendlich langsam vor sich hin zu rollen schienen, daß mir gar keine andere Wahl blieb, als vorbeizueilen. Mein Konzentration schwand; die innere Ruhe war verloren.

Doch an ihre Stelle war eine Art Kampfesgeist getreten, der Wille weiterzurennen, noch ein Stück, immer weiter, ja womöglich gar bis zu meinem Fahrrad zurück.
Ich lief. Immer wieder dachte ich darüber nach, daß es sinnvoll wäre aufzuhören, doch wollte nicht, wollte noch ein paar weitere Meter schaffen.

Die Sternbrücke kam in mein Blickfeld.
'Nicht mehr weit.', dachte ich.
'Los!', spornte ich mich an, spürte, daß ich nicht länger zu Höchstleistungen fähig sein würde. Weiter, weiter, immer weiter.
Die Menschmassen nahmen zu; ich ignorierte sie, huschte hindurch - und erreichte mein Fahrrad.

Keuchend und geschafft, doch glücklich und stolz versuchte ich erst einmal, meinen Atem wiederzufinden, ging ein paar Schritte und schüttete dann den Inhalt meiner Wasserflasche in mich hinein.
Ich war doppelt so weit gelaufen wie gestern.
Heldenhaft.

Nun hatte ich auch Augen für meine Umgebung.
Menschen, Menschen, Menschen. Überall. Unglaublich, wie viele Menschen zur Eröffnung der Sternbrücke erschienen waren. Von irgendwo tönte Santana; überall standen Freßbuden, Magdeburg-Souvenirläden und irgendwelche Hobbykünstler herum.

Die Sternbrücke war mittlerweile eröffnet worden. Auf ihr drängten sich die Massen aneinander vorbei, kamen kaum voran, mußten alles bestaunen, gut finden. Ein "Seemann" spielte Akkordeon, eine Dreiergruppe gab - mir unbekannte - Evergreens wie "Die Elbe fließt durch Machteburch" zum Besten.
Die Menschen glotzten, schauten, blieben stehen, versperrten mit ihren Fahrrädern sämtliche Wege. Nur allmählich kam ich voran, wollte eigntlich nur nach Hause, unter die Dusche.

Um mich herum tobte das Leben. Kleinkünstler stellte sich als starrre Figuren oder Magdeburger Stadtwappen in die Gegend und ließen sich betrachten. Luftballons, Eis, Bratwürste, Bier - überall.

Als ich die Brücke überquert hatte, atmete ich auf. Doch ich hatte es längst nicht überstanden. Auf der anderen Seite war die Menschenmasse, die Anzahl an Buden und Bühnen nicht geringer. Wolle Petry drang an mein Ohr. Die mdr-Gute-Laune-Bühne machte Stimmung.

Ich floh, schwang mich auf das Fahrrad, fuhh nach Hause - erschöpft, doch angefüllt mit Stolz.

[Im Hintergrund: Madrugada - "Industrial Science"]

Heldenhaft

Schon am zweiten Tag gebe ich auf.
Nein: Schon vor dem zweiten Tag.

Der heutige Abend war durchaus angenehm, wenngleich die musikalische Untermalung in dervon mir [nahezu unfreiwillig] besuchten Alternativdiskothek ein wenig "mainstreamiger" hätte sein können. Den Musikauflegern war es scheinbar egal, ob sich nun drei Tanzende [viel mehr waren es nie] oder eben kein einziger zu den gitarrenlastigen Klängen bewegten.

Den Höhepunkt bildete Slut mit "Easy To Love". Ich erkannte den Song als erster, stürmte auf die Tanzfläche, begleitet von zwei Kumpanen. Kaum begannen wir, unsere Leiber im Takt zu bewegen, begaben sich auch noch ein paar andere Tanzwütige auf die vorher leere Fläche.

War ich gar zum Trendsetter, zum positiven Vorbild geworden?

Nein, natürlich nicht. Das nachfolgende Lied - mir völlig unbekannt - vertrieb alle wieder, von mir und meinen Kumpanen abgesehen. WIr hielten tapfer durch, gaben sozusagen eine freundliche Tanzzugabe, bis auch wir abdankten und an unserem Tisch sitzend darauf hofften, daß irgendwann mal wieder etwas Bekanntes zu hören sein würde.

Die Dialoge waren nett, wenngleich auch zuweilen mühsam, tilgte doch der fremde Lärm große Teile der eigenen Laute. Ich trank an der dritten Cola, als wieder ein bekanntes Lied ertönte. Ich weiß nicht, woher ich es kannte und von wem es war; doch ich kannte es. Die anderen scheinbar auch; doch keiner war mehr tanzwillig.

Ich deklarierte diesen Song zum abschließenden Höhepunkt des Abends und radelte heimwärts, in ständiger Obhut, ob nicht irgendwo ein hintertückisches Polizeiauto lauern würde.

Schließlich waren sowohl meine Klamotten als auch mein Fahrrad in grellem Neonschwarz gehalten und ersetzten die fehlende Beleuchtung optimal.

Der Stundenzeiger nähert sich der Zwei. Es ist nicht damit zu rechnen, daß ich morgen - also heute - um sieben [wie geplant] aufstehen werde, um durch die Gegend zu hampeln.

Das Vorhaben auf eine spätere Stunde zu verlagern, mißfällt mir, da am morgigen - also heutigen - Tag dort, wo ich zu joggen wünschen würde, eine aufwendig gefeierte Brückeneröffnung stattfinden wird, so daß sich dort Menschen und Leute tummeln und mein sportliches Vorhaben behindern werden.

Einen Vorteil jedoch hat diese Brückeneröffnung: Sie kürzt mehrere Minuten Radweg zum Joggingstreckenstart ab. Das freut mich und läßt in mir den Entschluß reifen, doch noch nicht aufzugeben.

Heldenhaft.

Samstag, 30. April 2005

Joggblog

Nachdem ich gestern erstmalig etwas in einem Bioladen erwarb, wollte ich heute eine weitere Premiere zelebrieren: Joggen.

Vor drei Jahren hatte ich es mit meiner damaligen Freundin schon einmal gewagt, um den nahegelegenen Teich zu joggen. Sie war konditionell auf dem Tiefpunkt und schlich mehr oder weniger vor sich hin, während ich mich bemühte, durch winzigste Trippelschritte mit ihr mitzuhalten. Das war derart anstrengend, daß ich es ihr gegenüber zu Worten formulierte und mir dadurch einigen Ärger einheimste. Nicht zuletzt aus diesem Grund wagte ich es nie wieder, mit ihr zusammen joggen zu gehen.

Danach versteckte ich mich, wenn mal wieder der Gedanke ans Joggen mein Gehirn bepflanzte, hinter fadenscheinigen Ausreden. Meine liebste war, daß mir das geeignete Musikaspielgerät fehlen würden. Das war tatsächlich so, denn mein Discman-Imitat war nicht nur zu groß und zu klobig, sondern hielt auch die andauernden Erschütterungen nicht aus, so daß der Musiksalat in meinem Ohr zu einer Qual wurde. Außerdem fehlte mir eine geeignete Haltevorrichtung für das Gerät.

Eine andere Lieblingsausrede ergab sich nach meinem Umzug. Hier gab es nur wenig Grünes in der Nähe, und wenn, dann war es nicht ausreichend, um stundenlang hindurchzurennen. Als nächsten größeren Park kannte ich nur den Stadtpark, wobei übertrieben war zu behaupten, er wäre "nah" gewesen - ich benötigte mit dem Rad schließlich mindestens 15 Minuten, um dorthin zu gelangen. Ein Auto besaß ich nicht, hätte ich aber auch nicht benutzen wollen. Dementsprechend erachtete ich die Entfernung zur nächstbesten Joggingumgebung als zu weit, um ernsthaft mich mit dem Gedanken ans Joggen auseinandersetzen zu wollen.

Gestern Abend jedoch entschloß ich mich spontan dazu, es heute wagen zu wollen. Zum ersten Mal [Das wirkliche erste Mal zähle ich nicht.]. Allein. Im Stadtpark. Ohne Musikabspielgerät.

Zurückblickend stelle ich fest, von mir selbst, von meiner Leistung enttäuscht zu sein. Das Joggen diente schlichtweg einer Verbesserung meiner Kondition. Doch diese schien gar nicht vorhanden zu sein, obwohl ich noch gestern Abend das Gegenteil behauptet hätte.
Zugleich jedoch bin ich ermutigt, will es unbedingt morgen noch einmal probieren.

Trotzdem machte ich mir während des Laufens bereits Gedanken zu Optimierung und über das Joggen an sich.

1) Rase niemals wie ein Irrer zum Jogging.
Ich hatte tatsächlich die einfachste Variante für mich gewählt, um zum Stadtpark zu gelangen: Mein Fahrrad. Leider neige ich dazu, auf einem Fahrradsattel sitzend mir immer alles abzuverlangen, selten langsam zu fahren, selten Ruhe walten zu lassen.
Zwar klingt es selbst in meinen Ohren wie eine Ausrede zu behaupten, ich hätte einen Teil meiner Leistungsfähigkeit schon vor dem Start verschossen, doch werde ich in Zukunft gemächlich in den Stadtpark radeln.

2) Beginne bereits in aller Frühe.
Für einen Samstagmorgen ist 9 Uhr eigentlich nicht zu früh. Doch zum einen tummelten sich innerhalb des Parkes und in dessen Nähe schon zahlreiche andere Läufer, zum anderen bekam bereits ich erste Heuschnupfenandeutungen zu spüren. Davon ausgehend, daß derlei Unannehmlichkeiten zu früherer Stunde verringert werden, plane ich, morgen zeitiger aufzustehen, um anschließend ein wenig zu joggen, danach heimzukehren, zu duschen [eine wahre Wohltat!] und in aller Ruhe ein leckeres Frühstück zu verspeisen.
Heute unter Dusche überraschte ich mich selbst, indem ich tapfer vorerst nur kaltes Wasser benutzte. Als ich jedoch mir damit die Haare waschen wollte, erwies ich mir gegenüber die Großzügigkeit, heißes Wasser zu verwenden. Denn eigentlich liebe ich es eher zu heiß als zu kalt...
Auch das Frühstück war eine Überraschung. Zu einer riesigen Tasse ausreichend gesüßtem Pfefferminztee servierte ich mir drei Scheiben erwähnenswert guten Biobrots und den gestern gekauften Bioquark, in den ich Unmengen von Omas selbstgemachter Erdbeermarmelade einrührte. Ich befürchte fast, in Zukunft mit Birkenstocksandalen rumzulaufen und zum vegetarischen Müslimampfer zu mutieren...

3) Grüße andere Jogger.
Erstaunlicherweise wurde ich heute zwei Mal gegrüßt. Ich kann mich nicht entsinnen, den Personen, ein Mann und eine Frau, beide jeweils mit nichtgrüßender männlicher Begleitung, jemals zuvor begegnet zu sein. Doch empfand ich das Grüßen zwar als verwunderlich, aber nicht als unangnehm. Eher im Gegenteil. Diejenigen, die mit gesenktem Kopf an mir vorbeiliefen, waren mir wesentlich unsympathischer.

4) Löse das Schlüsselproblem.
Meine Jogginghose hat drei Taschen. Doch ich vertraue ihnen nicht, denn keine von ihnen ist verschließbar. Leicht kann es geschehen, daß mein Schlüsselbund Freude daran findet, mal eben hinauszuhüpfen und auf dem Kiesweg ein Sonnenbad zu nehmen, ohne daß ich es merke.
Dabei hatte ich das Schlüsselbund schon auf das Nötigste reduziert: Auf meinen Wohnungsschlüssel und meinen Fahrradschlüssel - beide sind keineswegs vernachlässigbar und störten mich trotzdem. Schließlich hatte ich mir den Schlüsselring wie einen echten auf den Mittelfinger gesteckt und die beiden Schlüssel in der rechten Hand verwahrt.
Mir mißfällt jedoch der Gedanke, irgendeine - sich nicht derzeit in meinen Besitz befindliche - Gürteltasche oder ähnliches mitführen zu müssen, bloß um den albernen Schlüssel nicht verlorengehen zu lassen.
Ich war immerhin schon so clever, meine mit Wasser gefüllte Plastikflasche am Fahrrad zurückzulassen und nicht während des Laufens bei mir haben zu wollen.

5) Vergiß die Strecke.
Ich hatte mir vor dem Lauf keinerlei Strecke ausgesucht, dachte mir, ich könne einfach durch den Park an der Elbe entlanglaufen, bis mir die Puste ausging. Das funktionierte tatsächlich, doch war ich ständig versucht, anhand irgendwelcher Bauten auf der anderen Elbseite ausmachen zu wollen, auf welcher Höhe ich mich mittlerweile befinde, ob es nicht an der Zeit wäre umzukehren usw. Derartiges lenkt ab und stört.
Ich führte auch keine Uhr mit mir, keinen Schrittzähler oder anderen Schnickschnack, wollte es nicht auf Leistung und Zahlen ankommen lassen. Doch war ich ständig versucht herauszufinden, wie weit ich schon gekommen war. Immerhin kenne ich jetzt zumindest diese Strecke und brauche mir in Zukunft keine Gedanken mehr darüber zu machen.

6) Vergiß die anderen.
Andere Jogger stören mich. Nicht wirklich. Aber ein bißchen. Die Entgegenkommenden sind mir eigentlich egal. Doch diejenigen, die vor oder hinter mir laufen, können durchaus zur Plage werden.
Ich mag es nicht zu überholen, mag es nicht, so zu tun, als wäre ich besser in Form oder ähnliches, bloß weil ich größere Schritte mache. Noch schlimmer ist vielleicht das Überholtwerden. Das geschah aber erst, nachdem ich aufgegeben hatte. Ein Mann in viel zu kurzer Hose rannte an mir vorbei. Als ich mich dann dazu entschlossen hatte, auch noch ein paar Meter laufen zu wollen, hatte ich ihn schnell eingeholt. Ich merkte aber, daß ich nicht viel weiter kommen würde, ohne mich völlig zu verausgaben, was bedeutete, daß ich ihn zwar überholen könnte, aber in wenigen Minuten endgültig aufhören, dementsrepchend zurücküberholt werden würde. Darauf hatte ich keine Lust, weswegen ich das Joggen für den heutigen Tag komplett abbrach.

7) Laß es ruhig angehen.
Ich war einst Leichtathlet, spezialisiert auf Mittel- und Langstrecken. So sah auch mein Jogging-Start aus: Viel zu schnell, überhastet. Ich brauchte ziemlich lange, bis ich mich soweit zurückgenommen hatte, um mich nicht zu überfordern und ein Tempo zu laufen, bei dem das Joggen auch Spaß machte. Natürlich hatte dieser Startspurt einiges an Kraft gekostet, weswegen ich schon bald merkte, daß der heutige Jogging-Tag kein glorreicher werden würde.
Tortzdem kämpfte ich eine geraume Weile mit mir, bis ich zu der Feststellung gelangte, daß ich nichts erzwingen, mich nicht völlig niederzumachen brauchte. Ich habe keine Pfunde zu vernichten, keinen Ehrgeiz, irgendwelche Muskelpartien aufzubauen, sondern einzig und allein den Wunsch, mir etwas Kondition zu verschaffen und daran Gefallen zu finden.

8) Besorg dir Musik.
Ich glaube, daß meine oben genannte Ausrede nur partiell eine war und daß es sich mit angenehmen Klängen im Ohr auch besser läuft. Leider ergibt sich auch hier die Frage nach der Verstaumöglichkeit für das Musikabspielgerät.

9) Kleide dich passend.
Diese Forderung ist zugleich leicht und schwer zu erfüllen. Meine Schuhe, das merkte ich heute, sind zum Joggen ungeeignet. Es ist das einzige Sportschuhpaar, das ich besitze, doch habe ich keine große Lust, unzählige Euros in neue zu investieren. Ich werde sehen, was die nächsten Versuche bringen.
Meine Kleidung war heute eindeutig zu warm, zu dick. Die lange Jogginghose sollte gegen eine kurze oder halblange ausgetauscht werden [Mal sehen, ob ich derartiges im Kleiderschrank finde.]. Auch reicht ein T-Shirt als Oberteil. Sich mit extrasuperfetzigen Joggerklamotten aus synthetischem Megaactionmaterial auszustatten, halte ich für einigermaßen albern, auch wenn diese [die Oberteile zumindest] vermutlich über verschließbare Taschen verfügen.
Ich fragte mich sowieso, wie die anderen Jogger es mit ihrer Bekleidung handhabten, waren sie doch teilweise recht luftig angezogen. Das ist für das Laufen sicherlich angebracht, doch anschließend der beste Weg, sich eine Erkältung einzufangen, zumindest, wenn man mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist.
Doch sah ich genug Jogger, die nach dem Lauf an ihren Autos standen, Flüssigkeit in sich hineinschütten und mit watteweichen Frotteehandtüchern den Eigenschweiß entfernten. Das empfand ich als etwas befremdlich, wirkte es doch auf mich wie ein Fitneßstudio im Obergeschoß, zu der eine Rolltreppe hinaufführt.

Erstaunlicherweise bin ich motiviert genug, um es morgen in aller Frühe noch einmal zu wagen. Ich weiß nicht, wie ich morgen nach dem Aufstehen darüber denken werde oder wie lange diese Euphorie anhält; doch das ist vorerst bedeutungslos, kann ich mich doch heute eines gelungenen Tagesanfangs erfreuen.
Die Dusche danach war belebend, das Frühstück doppelt lecker und das Gefühl in den Beinen, das mir mitteilt, tatsächlich etwas geleistet zu haben, gefällt mir durchaus.
Ich könnte mich daran gewöhnen.

Flatterfred...

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Aktuell...

Altslawische fantastische...
Ich möchte dir mein fantasy Welt vorstellen. Vielleicht...
Cerny Vlk - 6. Jan, 21:45
Radtour Salbker See II
Danke für die tollen Tipps, wir waren im August auch...
Physiotherapie Leipzig (Gast) - 21. Nov, 17:06
Higtech
Naja, man glaubt es kaum, aber was der Angler an Energie...
Martin Angel (Gast) - 12. Sep, 11:27
gar nisch süß
dat is gar nisch süß soll isch de ma was rischtisch...
free erdem (Gast) - 6. Jun, 16:40
Hier wird es fortan weitergehen: http://morast .eu Und...
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morast - 1. Feb, 21:10

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