Samstag, 5. Februar 2005

Kleinigkeiten

Vielleicht sind es nur Kleinigkeiten, winzige Splitter einer gläsernen Sonne, die ich ersehne; vielleicht aber ist es ein Leben.

Ich wünsche mir, mit geschlossenen Augen geküßt zu werden - aus dem Nichts heraus, wünsche mir, eines deiner langen Haare auf meinem Bettlaken zu finden. Ich möchte deinen Duft in meiner Kleidung finden, möchte bei jeder Gelegenheit, bei jedem Musikstück, an jeder Straßenecke, an dich erinnert werden. Ich möchte einschlafen mit den Gedanken bei dir. Ich sehne mich danach, mit meinen Fingern den Linien deines Körpers zu folgen, mit geflüstertem Wort dein Lächeln zu wecken. Ich möchte im Nirgendwo plöztzlich aus dem Auto aussteigen, dich in den Arm nehmen und wissen, daß ich genau hier richtig bin. Ich möchte, daß du dich beschwerst, wenn meine Stoppeln beim Küssen stören, möchte ein lautloses 'Bis bald.' von deinen Lippen klauben, wenn du gehst. Ich möchte für einen Moment meine Gedanken in deine Hände legen, die Welt vergessen und nur dich behalten. Ich möchte mich der heimlichen Tränen erfreuen, die sich bei schmalzigen Filmen in mein Gesicht stehlen, möchte, daß du an mich rückst, Bestätigung suchst, daß mit uns alles gut sei. Ich sehne mich danach, dir deinen Mantel abzunehmen und deine Schönheit still zu bewundern. Ich möchte vo dem Spiegel deinen Nacken küssen, dich umschlingen und halten. Ich wünsche mir, du stündest hier, meiner Begegnung harrend, wünschte, den Klang deiner Schritte vor der Haustür erkennen zu können. Ich möchte Briefe an dich schreiben und mich unzählige Male am Telefon verabschieden, möchte das Kind in dir finden und die Frau in die begehren. Ich möchte dich betrachten, wenn du schläfst oder dich anziehst, möchte deine Hand nicht loslassen müssen. Ich wünsche mir das Feuer in deinen Augen blitzen zu sehen, wenn du für etwas Begeisterung empfindest, wünsche mir, mit dir fühlen zu können. Ich möchte dich durch das Herbstlaub jagen, auf saftigen Wiesen fangen, dich unter Wasser küssen. Ich möchte dich schüchtern fragen, ob du mich schön findest, möchte mir Mühe geben müssen, pünktlich zu sein. Ich möchte dein Lachen vernehmen, wenn dir der Wind das Haar ins Gesicht weht, möchte ohne Worte ahnen, was du denkst. Ich sehne mich danach, im Winter deine Hand in meine Tasche zu stecken und zu wärmen, sehne mich danach, die Namen deiner Plüschtiere zu kennen. Ich sehne mich danach, sprachlos vor Freude zu sein und für dich jede Spinne des Zimmers zu verweisen. Ich möchte mit dir einkaufen gehen, mit den Fingern über deinen Lieblingspullover streichen, dir ein T-Shirt leihen. Ich möchte zu viele unscharfe Fotos von dir besitzen und deinen Namen im Meeressand schreiben. Ich möchte...

Vielleicht möchte ich einfach nur lieben.
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