berühre mich, laß mich endlich fliehen, schenk mir den augenblick des absoluten stillstands, führe deine hand auf meine zitternde haut und fühle, was zum fühlen nicht mehr fähig, was mich fortreißt, mich erfrieren läßt. 
berühre mich, halte meine bleichen hände und beende, was nicht zu beenden ist, bewahre meinen atemzug in deinen lungen, vererbe mir die ruhe, die ich längst verlor, als die welt in meine augen zerbrach. 
berühre mich, entführe mich zu dir, zu mir, zurück, entreiße mich dem begreifen, dem denken, halt den kreisel an, der mich in die tiefe zerrt, reich mir deinen silberkuß und flüstre deine warme stille in meine bebenden sinne. 
berühre mich, erkenne dich in meinen augen, verstumme mit lächelndem seufzen, erhöre dich in meinem wort, klaube mir das herz aus der brust, entreiße es, um dich darin zu finden. 
berühre mich...
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  morast - 12. Feb, 22:44 - Rubrik: 
Geistgedanken 
  
  
 
  
  
  
  das war vielleicht schon alles. ein tag, der zu keinem wurde. 
alles begann, doch nichts fand ein ende, schwebt ziellos im irgendwo und wartet - vermutlich auf nichts. die erfüllung erreicht mich ebensowenig wie der totale verlust. der nach vorne gewagte schritt wird heimlich zurückgenommen, als ich mir der unsinnigkeit meines handelns bewußt werde. gern verschenkte ich gefallen, doch scheine ich nicht dazu erwählt. 
und so verbleiben profanitäten, standardisierte lebensmuster, die erquickung im gewöhnlichen suchend. vielleicht. denn selbst das befremdlich andere, die winzige herausragende zacken der normalität, scheint im munde des betrachtenden keiner erwähnung wert zu sein. geringschätzende fragen durchbohren das sein auf der suche nach weiterer nichtigkeit. 
die flucht reißt mein lächeln hinfort, treibt mich zurück zu altem entsetzen, das mich wieder fand. ich handle, doch beginne nur. wer weiß, ob ich weiteres wagen kann. sei es nicht vonnöten, hoffe ich. doch zweifle. die lüge sucht sich selbst, vergiftet jedes denken. ich schwebe im haltlosen nichts, verzerrt in keine richtung. 
zu zart meine weigerung, zu zaghaft mein kampf, zu winzig die berührung, zu schüchtern das wort, zu flüsternd das nein, zu lächelnd das ja. jeder ansatz tilgt den versuch. jeder absprung löscht den sturz. 
mit wachem, wehem auge blute ich meine gedanken aus dem herz, doch finde kein ende, keine antwort.
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  morast - 12. Feb, 22:43 - Rubrik: 
Geistgedanken 
  
  
 
  
  
  
  nur kurz: 
zeromancer - "need you like a drug" 
interessanterweise trifft dieses lied in verschiedenster art die letzten lyrischen werke meiner wenigkeit. dies zu erläutern bin ich jedoch nicht willig. immerhin sei mir gestattet zu erwähnen, daß das lied kein schlechtes ist.
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  morast - 12. Feb, 16:31 - Rubrik: 
Morgenwurm 
  
  
 
  
  
  
  verrat der warmen zitterfinger 
dein trüber blick gilt gläsern mir 
der schwall von schwerer knotenzunge 
berührt 
betrübt 
den letzten weg. 
das gift ins leere ausgeschüttet 
kein tod erschreckt, was dürstend lebt 
doch geb ich halt, den du nicht findest 
als keine hand die träne fängt. 
nicht aufzugeben heißt zu leben 
wohin der kreiselpfad dich führt 
ich weise dich mit weisen worten: 
berühre mich 
behalte dich.
www.bluthand.de
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morast - 12. Feb, 09:53 - Rubrik: 
Seelensplitter 
  
  
 
  
  
  
  in deinen augen 
erkenne ich mich 
gesuchtes gefunden 
gefunden: verlust. 
dein schatten weckt formen 
ein licht kennt dein haar 
die sonne umspielt mit kuß 
dein gesicht 
ich fange die träne 
die gläsernen träume 
ersuche mich selbst 
doch finde nur dich. 
in deinem herzen 
entdecke ich mich 
ersehntes erfunden 
erfunden: mein licht.
www.bluthand.de
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morast - 12. Feb, 09:52 - Rubrik: 
Seelensplitter 
  
  
 
  
  
  
  'was wäre wenn...?' regt sich in mir 
legt fragenlächeln aufs gesicht 
der geisthauch kraucht durch unsre schluchten 
du siehst, bemerkst, mein leuchten nicht 
verlangen sieht dein zögernd wort 
das bittersüß die stille bricht 
ein traum, der deinesgleichen sucht 
du fliegst hinfort, entfliehst dem licht.
www.bluthand.de
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morast - 12. Feb, 09:51 - Rubrik: 
Seelensplitter